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BASF-Aktie: Verkauf des Bauchemiegeschäfts spült Milliarden in die Kasse

Inhaltsverzeichnis

Das Börsenjahr 2019 neigt sich langsam dem Ende zu. Während der DAX um 26% an Wert zulegen konnte, hinkt die Aktie des Ludwighafeners Chemiekonzerns BASF mit einem Plus von „nur“ 11% deutlich hinterher. Dabei war die Nachrichtenlage zuletzt alles andere als schlecht.

Der Chemiegigant konnte nämlich seinen geplanten Verkauf des Bauchemiegeschäfts zu besseren Konditionen über die Bühne bringen als ursprünglich erwartet.

BASF macht sich selbst ein Weihnachtsgeschenk

Zwar war der Verkauf des Bauchemiegeschäfts erwartet worden, doch der erzielte Preis kam für die meisten Marktteilnehmer eher überraschend. Für einen unerwartet hohen Milliardenbetrag hat der Konzern die Bauchemiesparte an die US-Beteiligungsgesellschaft Lone Star veräußert.

Unter anderem wechselt damit auch der deutsche Baustoffhersteller Xella den Besitzer. Der Kaufpreis liegt ohne Berücksichtigung von Barmitteln und Finanzschulden bei 3,17 Milliarden Euro. Die Transaktion solle im dritten Quartal des kommenden Jahres abgeschlossen werden, sofern die Kartellbehörden zustimmen.

Hintergrund des Verkaufs waren die geringe Integration des Geschäfts innerhalb des Konzernverbundes. Zudem hat die Sparte nicht den Profitabilitätserwartungen des Konzerns entsprochen.

Was lange währt, wird endlich gut

Dabei hat sich der Verkaufsprozess ordentlich in die Länge gezogen. Bereits im vergangenen Jahr hatte der Chemieriese die Sparte mit chemischen Spezialerzeugnissen für die Bauindustrie zum Verkauf gestellt. Zuletzt erzielte das Geschäft mit mehr als 7.000 Mitarbeitern einen Jahresumsatz von 2,5 Milliarden Euro und hat damit 4% zu den gesamten Konzernerlösen beigetragen.

Mit dem Verkauf geht ein 13-jähriges Kapitel zu Ende. BASF hatte die Bauchemie-Sparte 2006 für 2,7 Milliarden Euro inklusive Schulden von Degussa übernommen.

Zahlreiche Interessenten buhlten um das Geschäft

Neben Lone Star waren auch andere Finanzinvestoren wie Carlyle und Cinven an einem Deal interessiert. Zuletzt hatte Cinven die US-Private-Equity-Firma Bain Capital dafür gewonnen, sich für ein Gebot zusammenzschließen. Cinven wollte damit ihre Position stärken und die Konkurrenz anderer Leveraged-Buy-out-Firmen, einschließlich Lone Star, abwehren.

Nachdem der weltweit führendende Baustoffkonzern LafargeHolcim nach fortgeschrittenen Gesprächen aus dem Bieterprozess ausgestiegen ist, hat das Interesse der Finanzinvestoren nochmals deutlich an Fahrt aufgenommen.

Was passiert mit dem Geldzufluss?

Geht alles glatt, dann kann sich BASF nun über einen Geldzufluss von fast 3,2 Milliarden Euro freuen. Was nach dem Geldregen passiert, ist allerdings noch ungewiss. Ob der Sondererlös für eine Erhöhung der Dividendenzahlung oder eine Sonderausschüttung verwendet wird, dürfte vor allem die BASF-Anteilseigner interessieren. d

BASF kämpft mit Gegenwind

Zuletzt liefen die Geschäfte bei dem DAX-Konzern eher durchwachsen. Der Chemiekonzern BASF spürt en Zollstreit, Brexit und die Konjunkturkrise deutlich. Allerdings lief es in einzelnen Sparten auch besser als erwartet. Unter dem Strich sank im dritten Quartal der Umsatz um 2% auf 15,2 Milliarden Euro. Zugleich brach der operative Gewinn (EBIT) beinahe um ein Viertel auf 1,1 Milliarden Euro ein. Nach Steuern und Anteilen anderer Gesellschafter blieb ein Gewinn von 911 Millionen Euro übrig.

Der Konzern hatte wegen der Krise in der Autoindustrie und des Zollstreits zwischen den USA und China bereits im Sommer seine Jahresprognose zusammengestrichen – und angekündigt, 6000 Stellen zu streichen.