BMW Aktie laut Analysten unterbewertet

Die BMW Aktie ist in den vergangenen Wochen kräftig abgeschmiert. Der Krieg in der Ukraine belastet die gesamte Autobranche. Anleger machen sich Sorgen um Lieferengpässe und Produktionsausfälle. Auch der stark gestiegene Ölpreis, der sich an der Zapfsäule mit Spritpreisen jenseits der 2 Euro pro Liter bemerkbar macht, drückt auf die Stimmung.
Seit Beginn des Krieges hat die BMW Aktie knapp 10 Prozent an Wert verloren. Damit aber dürften zumindest die kurzfristigen Risiken allmählich eingepreist sein. Zumindest gehen Analysten davon aus und sehen die BMW Aktie vor einer Erholungsrally.
Analysten bestätigen Kaufempfehlungen – Kursziele meist dreistellig
Obwohl etwa die US-Investmentbank Goldman Sachs oder auch die kanadische RBC das Kursziel für die BMW Aktie zuletzt leicht abgesenkt haben, sehen sie die faire Bewertung dennoch weiterhin im dreistelligen Bereich. So korrigierten die Goldmänner das Ziel von 123 auf 105 Euro, bestätigten aber ihre Kaufempfehlung ebenso wie die kanadischen Kollegen, die das Kursziel nur leicht von 111 auf 107 Euro zurechtstutzten.
Die Deutsche Bank bleibt unterdessen optimistisch und bekräftigte ihre Kaufempfehlung für die BMW Aktie mit einem unveränderten Kursziel von 135 Euro. Auch Warburg Research beließ die Einstufung bei einer Kaufempfehlung mit Kursziel 120 Euro.
Ukrainekrieg belastet Autobauer
Im Rahmen der Vorlage der Bilanzzahlen für das vergangene Jahr hatte BMW einen vorsichtigen Ausblick in die Zukunft gewagt. Demnach werde die Marge aus dem Automobilgeschäft voraussichtlich in einer Spanne zwischen 7 und 9 Prozent liegen. Analysten trauen den Münchenern Erträge am oberen Ende dieses Korridors zu, im Schnitt gehen sie von einer Marge von 8,8 Prozent aus. Im vergangenen Jahr hatte BMW hier noch 10,3 Prozent ausweisen können.
Bei Umsatz und Gewinn erwartet BMW im laufenden Jahr kräftige Steigerungen. Das Unternehmen betonte, dass der Ausblick ohne den Krieg in der Ukraine noch zuversichtlicher ausgefallen wäre. Neben den eingangs bereits erwähnten Auswirkungen auf die Produktionsauslastung sind die Autobauer auch direkt betroffen von den wirtschaftlichen Sanktionen des Westens gegen Russland.
BMW plant großzügige Ausschüttungen an Aktionäre
De facto ruht das Russlandgeschäft bis auf Weiteres, es finden weder Auslieferungen noch Kooperationen statt, auch die Fertigung in dortigen Werken ist auf Eis gelegt. Als Absatzmarkt ist Russland für deutsche Exporteure zwar von überschaubarer Bedeutung, doch insgesamt drückt die Gemengelage aufs Geschäft und aufs Gemüt.
Um Anleger dennoch bei Laune zu halten, plant BMW nun großzügige Ausschüttungen. So soll zum einen die Dividende von 1,90 auf 5,80 Euro je Aktie steigen, zum anderen ist ein umfassendes Aktienrückkaufprogramm für die kommenden 5 Jahre angekündigt.
Inwieweit das dem Kurs der BMW Aktie zu neuem Schwung verhelfen kann, bleibt indes abzuwarten.