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BMW-Chef warnt vor übereiltem Verbrenner-Aus

BMW-Chef warnt vor übereiltem Verbrenner-Aus
pixarno / stock.adobe.com
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Seit in Berlin die Ampel regiert, stehen die Zeichen mehr denn je auf Verkehrswende. Die Grünen drängen seit Langem auf klimafreundlichere Alternativen zum Auto mit Verbrennungsmotor, das Verkehrsressort liegt nun jedoch in der Hand der FDP, die traditionell als unternehmerfreundlich gilt. Unterdessen wird sich der Grüne Robert Habeck im Wirtschaftsministerium mit der Frage auseinandersetzen, wie eine klimafreundlichere Verkehrspolitik gelingen kann, ohne eine der zentralen deutschen Schlüsselindustrien mit Vollspeed gegen die Wand zu fahren.

BMW-Chef Zipse warnt vor zu frühem Verbrenner-Verbot

Aus München werden nun mahnende Worte laut. Vorgetragen hat sie Oliver Zipse, Vorstandsvorsitzender von BMW. Zugehört haben Abgeordnete der CSU-Landesgruppe im Bundestag. Bei ihnen dürfte Zipse auf offene Ohren und viel Zustimmung stoßen, hatten frühere CSU-Verkehrsminister doch stets eine schützende Hand über die deutschen Autobauer gehalten.

Der BMW-Chef warnte eindringlich vor einem überhasteten Abschied vom Verbrennungsmotor. Dieser könne die deutschen Autobauer ihre Position als globale Marktführer kosten. Es ist kein Geheimnis, dass Zipse lieber umweltverträglichere Kraftstoffe sehen würde als einen kompletten Turnaround hin zur Elektromobilität.

BMW stellt i3-Produktion ein: Vom Ladenhüter zum Auslaufmodell

Tatsächlich war BMW in der deutschen Automobilindustrie einst sogar Vorreiter auf diesem Gebiet: 2013 ging man mit dem i3 in Serienproduktion, es war eines der ersten Elektrofahrzeuge überhaupt, die auf Deutschlands Straßen rollten. Knapp eine Viertelmillion Fahrzeuge dieses Typs hat BMW mittlerweile verkauft, der Ladenhüter von einst hat sich doch noch zu so etwas wie einem Erfolgsmodell gewandelt – doch damit ist bald Schluss.

Ende Juni soll die Produktion des i3 eingestellt werden, wie BMW kürzlich mitgeteilt hat. Mit der bereits erhältlichen vollelektrischen Variante des Mini sowie einer noch in diesem Jahr erwarteten Markteinführung des Modells iX1 stehen Alternativen aus dem eigenen Hause längst in den Startlöchern.

Schwieriges Fahrwasser für Autobauer

Insgesamt befindet sich die Automobilindustrie in einer schwierigen Phase. Mitten in die Transformation hin zu alternativen Antriebstechnologien und autonomen Assistenzsystemen grätschten erst die Pandemie und dann die globalen Lieferengpässe. Genau wie die Konkurrenz kämpfte daher auch BMW im vergangenen Jahr mit rückläufigen Absatzzahlen, konnte sich dank Verlagerung auf margenträchtigere Modelle aber dennoch höhere Gewinne sichern – zumindest war das im dritten Quartal noch der Fall.

Wie die Bilanz für das Schlussquartal und somit auch für das gesamte Geschäftsjahr aussieht, wird sich am 16. März zeigen. Dann gewähren die Münchener Einblick in ihre Bücher. Analysten rechnen im Schnitt mit einem Gewinn je Aktie in Höhe von 3,25 Euro im vierten Quartal.

BMW Aktie mit starkem Jahresauftakt: Analysten sehen weiterhin Kurspotenzial

Anleger können sich zudem über eine gute Performance der BMW Aktie freuen: Während sich die Aktienmärkte insgesamt in Turbulenzen befinden und der Dax seit Jahresbeginn kräftig abgeschmiert ist, ging es für die BMW Aktie seit Anfang Januar um rund 5 Prozentpunkte nach oben.

Analysten sehen zudem das Ende der Fahnenstange noch nicht erreicht, nicht wenige bescheinigen der BMW Aktie Kursziele jenseits der 120 Euro, darunter etwa Experten von Goldman Sachs (123 Euro), Credit Suisse (127 Euro) oder auch der Deutschen Bank (135 Euro). Zum Wochenauftakt war die BMW Aktie für rund 95 Euro zu haben.