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BMW startet stärker ins Jahr als die Konkurrenz

BMW startet stärker ins Jahr als die Konkurrenz
AR Pictures / shutterstock.com
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Corona-Krise, Chipkrise, Ukraine-Krise – die Bedingungen, mit denen die Automobilbranche seit einiger Zeit konfrontiert ist, sind nicht gerade einfach. Und das in einer Zeit, da die Autobauer sich praktisch neu erfinden müssen: weg vom Verbrennungsmotor, hin zu mehr Software- und Sensortechnik.

Neues Jahr, neue Herausforderungen

Im vergangenen Jahr ist es den deutschen Herstellern erstaunlich gut gelungen, die Herausforderungen zu meistern. Trotz rückläufiger Absatzzahlen, die vor allem durch den weltweiten Mangel an Halbleitern bedingt waren, gelang es BMW und auch der Konkurrenz von Mercedes-Benz, die Gewinne zu steigern.

Doch mit dem Jahreswechsel sind die Probleme nicht verschwunden, ganz im Gegenteil. Mit dem Krieg in der Ukraine und den daraus resultierenden wirtschaftlichen Sanktionen gegen Russland kamen neue Herausforderungen dazu.

Besser als die Konkurrenz: BMW kann Verkaufszahlen am US-Markt steigern

Dennoch kann BMW zumindest einen kleinen Lichtblick verbuchen: Das US-Geschäft der Münchener lief im Auftaktquartal gut, im Vergleich zum Vorjahreszeitraum konnten die Verkaufszahlen der Kernmarke sogar noch um 3,2 Prozent gesteigert werden auf gut 73.700 Fahrzeuge.

Bei den Wettbewerbern lief es dagegen deutlich schlechter: So meldete Volkswagen einen Absatzeinbruch am US-Markt im Zeitraum von Januar bis Ende März um 28,5 Prozent auf nur noch 65.000 Neufahrzeuge. Auch für die Premiumtöchter der Wolfsburger lief es denkbar schlecht: Porsche verkaufte rund ein Viertel weniger Fahrzeuge in den USA als im Vorjahresquartal und brachte lediglich gut 13.000 Autos an den Kunden. Audi verzeichnete sogar einen Absatzrückgang um 35 Prozent auf nur noch rund 35.500 Fahrzeuge.

Ifo-Umfrage: Branchenausblick stark eingetrübt

Doch auch wenn es hier für BMW etwas besser lief als für die Konkurrenz, die Probleme, mit denen die Branche insgesamt konfrontiert ist, treffen alle gleichermaßen. Das ist auch den Managern bewusst, wie die Ergebnisse einer aktuellen Umfrage des Ifo-Instituts in der Autobranche verdeutlichen: Der monatlich erhobene Branchenindex für die künftigen Geschäftsaussichten fiel im März drastisch zurück von plus 14,4 auf minus 43,1 Punkte.

Demnach rechnen die Autobauer mit steigenden Produktionskosten angesichts der immer höheren Energie- und Materialpreise. Gleichzeitig fürchten sie einen weiteren Absatzrückgang. Die Sorge ist nicht unbegründet: Angesichts der galoppierenden Inflation fehlt es privaten Verbrauchern zunehmend an Kaufkraft, gerade größere Investitionen wie der Kauf eines Neuwagens werden zurzeit eher verschoben.

Schwacher Jahresauftakt für Auto-Aktien

Das schwierige Umfeld zeichnet sich auch in der Entwicklung der Aktienkurse der Autobauer ab: Seit Beginn des Jahres ist die BMW Aktie um rund 17 Prozentpunkte eingeknickt, Gleiches gilt für die ebenfalls im Dax gelistete VW Vorzugsaktie. Für Mercedes-Benz lief es nach der Unternehmensaufspaltung etwas besser, die Aktie der Stuttgarter verzeichnet seit Jahresanfang einen Kursverlust von „nur“ knapp 10 Prozent.

Anteilsscheine von BMW kosteten zuletzt rund 75 Euro. Analysten trauen ihr jedoch mehr zu: Aktuelle Empfehlungen lauten auf Halten (JP Morgan, UBS, RBC) oder Kaufen (Goldman Sachs, Credit Suisse, Deutsche Bank), die Kursziele bewegen sich dabei überwiegend in einer Spanne zwischen 100 und 120 Euro.