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Wie BMW sich für die Zukunft aufstellt

Wie BMW sich für die Zukunft aufstellt
AR Pictures / shutterstock.com
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Am Sonntag ging die IAA Mobility, die Internationale Automobilausstellung in München, zu Ende. Wie immer präsentierten die Autobauer ihre neuesten technologischen Errungenschaften.

Im Zentrum – wie sollte es anders sein? – stand die Elektromobilität. Auch BMW stellte neue Modelle vor. Doch anders als die Konkurrenz setzen die Münchener nicht alles auf die Elektro-Karte. Der Premium-Autobauer stützt sich auf mehrere Säulen.

BMW-Chef Zipse hält das Verbrenner-Verbot für einen Fehler

Oliver Zipse, Vorstandschef von BMW, übte im Vorfeld der Automesse Kritik an der deutschen Politik. „Ich halte die politische Vorgabe zum Verbrenner-Aus für fahrlässig“, so Zipse in einem Interview. Zum einen fürchtet er, dass es nicht gelingt, bis 2035 europaweit eine flächendeckende Infrastruktur für Elektroautos aufzubauen.

Zum anderen warnt Zipse, dass für einen Masseneinsatz von E-Autos einfach die Rohstoffe fehlen. Seiner Meinung nach wird Europa nach außen politisch erpressbar, weil es auf die Rohstofflieferungen angewiesen ist.

Während VW, Audi und Mercedes bereits vor 2035 die Entwicklung und den Verkauf von Verbrennungsmotoren einstellen wollen, nennt BMW bislang kein Datum für einen Ausstieg.

BMW fährt mehrgleisig

Aber natürlich treiben die Münchener auch die Elektromobilität voran. Auf der IAA Mobility stellte das Unternehmen neben neuen E-Minis auch die Modelle seiner „Neuen Klasse“ vor, die ab 2025 auf den Markt kommen sollen. Dabei setzt BMW – wie der Branchenpionier Tesla – auf so genannte Rundzellen-Akkus. Allerdings sollen die neuen Batterien 46% mehr Energie speichern als diejenigen, die Tesla in seinem Model Y verbaut. Das Ergebnis: 30% mehr Reichweite und 30% schnelleres Laden.

Daneben hat sich der Konzern auch im Bereich Wasserstoff positioniert. Bereits vor zwei Jahren hat BMW im Rahmen der IAA ein Wasserstoff-Auto vorgestellt: Der iX5 Hydrogen, eine mit Wasserstoff betriebene Version des SUV-Modells X5, ist bereits seit einigen Monaten in einer Pilotflotte auf den Straßen unterwegs.

Damit ist BMW, Weltmarktführer im Premium-Bereich, gut aufgestellt, um aus dem Strukturwandel, den die Autobranche vollzieht, als Sieger hervorzugehen.

Günstige Bewertung und hohe Dividende

Im vergangenen Jahr verzeichnete BMW einen kräftigen Gewinnsprung um 45%. Deshalb kamen die Aktionäre in den Genuss einer hohen Dividendenzahlung. Für dieses Jahr erwarten Analysten weitere Umsatzsteigerungen. Der Gewinn dürfte dagegen deutlich geringer ausfallen.

Doch selbst auf Basis der Schätzungen für 2023 liegt das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) bei unter 6. Die Dividendenrendite beläuft sich – selbst wenn man eine deutliche Dividendenkürzung unterstellt – auf knapp 6%. Solche Zahlen lassen fundamental orientierte Anleger zu Recht aufhorchen.

Quelle: www.aktienscreener.com

200-Tage-Linie unterschritten

Allerdings mahnt die Charttechnik derzeit noch zur Vorsicht. In der aktuellen Schwächephase hat auch die BMW-Aktie korrigiert und die 200-Tage-Linie, die den mittelfristigen Trend anzeigt, unterschritten.

Für diejenigen unter Ihnen, die sich auf fundamentale Kriterien stützen, ist die BMW-Aktie auf jeden Fall interessant. Als Trendfolger würde ich hingegen abwarten, ob der DAX-Titel die runde 100-Euro-Marke und damit die 200-Tage-Linie zurückerobern kann.