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Warum die Continental Aktie auferstehen wird

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Autozulieferer gehören zu denen, die vom Hype ums Auto von morgen mit profitieren wollen. Bei klassischen Fahrzeugen sind sie ohnehin gut aufgestellt – vorausgesetzt, das Konzept stimmt. Weil es hier gerade an einer zentralen Stelle hakt, ist die Aktie von Continental letztes Jahr abgeschmiert wie seit der Finanzkrise nicht mehr. Doch seit anfang des Jahres geht es wieder bergauf.

Trübes Umfeld und hausgemachte Probleme

Dass die Continental Aktie Anfang 2018 nach ihrem kurzzeitigen Rekordhoch von 250,8 Euro auf rund 225 Euro nachgab, erschien noch wie eine nachvollziehbare Korrektur. In diesem Kursbereich hielt sie sich bis zum Sommer. Danach aber gab das Profil des Reifenherstellers keinen Halt mehr, der Kurs rutschte unaufhaltsam bergab. Zu Weihnachten waren Anleger entsetzt: Beim Stand von 120,4 Euro hatte sich das Papier mehr als halbiert.

Im sich eintrübenden Umfeld der Autohersteller gab es zwar einige Gründe für etwas schlechtere Geschäftsaussichten. Doch den Dammbruch besorgte eine unerwartete Gewinnwarnung von Conti und die Erkenntnis, dass sie zum größten Teil auf hausgemachten Problemen beruht.

Wie sich herausstellte, hatte man schlicht den Trend zu mehr SUVs verschlafen. Üblicherweise ist kein Zulieferer in der gesamten Modellpalette seiner Kunden gleich stark vertreten. Während aber Continental den Fokus eher auf klassische Modelle legte, konnten sich Konkurrenten wie Bosch oder ZF mit Aggregaten und Systemen ins SUV-Gelände wagen.

Gerade hier ging überraschend die Post ab – und zwar in den meisten Absatzmärkten. Hinzu kam eine Fehlkalkulation im Reifengeschäft, das normalerweise als Hauptgewinnbringer zweistellige Margen beschert. Die Preise wurden zu lange zu hoch gehalten. Das Kalkül, die Mitbewerber würden den Preiskampf zeitig beenden, war nicht aufgegangen und der Absatz spürbar gesunken.

Neue flexible Konzernstruktur à la Siemens

Hinzu kamen dann die zunehmenden Struktur- und Absatzprobleme der Autohersteller. In Europa kämpften vor allem BMW, Daimler und Volkswagen mit der Umstellung auf den neuen Abgasstandard WLTP. In den USA bekam Conti-Kunde General Motor über gestiegene Stahlpreise die Folgen der Zollpolitik von Donald Trump zu spüren. Der Handelsstreit drückte auch in China die Kauflaune, wo die gesamte Branche Absatzrückgänge von durchschnittlich 6% und mehr verzeichnete.

Zwischen Sommer und Jahresende war eine schlechte Nachricht auf die andere gefolgt. Als dann aber mögliche Lösungen um Handelsstreit der USA mit China signalisiert wurden, kam Hoffnung auf und die Continental-Aktie wurde vom branchenweiten Aufwärtstrieb mitgenommen. Tatsächlich ist davon auszugehen, dass viele der aufgeschobenen Autokäufe in absehbarer Zeit nachgeholt werden.

Die meisten Analysten jedenfalls sehen Conti für die Zukunft auf dem richtigen Weg. Der Konzern plant ohnehin, sich neu zu strukturieren. Eine Holding mit drei eigenständigen Geschäftseinheiten: Rubber mit dem Reifengeschäft, Automotive mit Schwerpunkt autonome und vernetzte Mobilität sowie Powertrain in Sachen Antriebstechnik, die auch E-Fahrzeuge abdeckt. Powertrain soll dabei mit vorläufiger Mehrheitsbeteiligung an die Börse gebracht werden.

Auftrieb für Continental Aktie durch IPO

Damit will Conti flexibler werden. Andere wie Siemens haben es bereits vorgemacht. Sobald der IPO von Powertrain genügend Geld in die Kasse spült, werden die Hannoveraner wohl kräftig in die Zukunft investieren. Was bislang fehlt, ist ein funktionierender Softwarebereich für die fortschreitende Digitalisierung von Fahrzeugen. Die Übernahme eines entsprechenden Spezialisten ist sehr wahrscheinlich. Schon jetzt stehen nach Auskunft von Conti rund 5 Mrd. Euro zur Verfügung.

Je nach Marktumfeld kann der Börsengang bis Mitte 2019 oder etwas danach stattfinden. Die Aktie von Continental gehört wohl zu den chancenreichsten Kandidaten im Dax. Derzeit ist sie noch deutlich unterbewertet.