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Deutsche Bank und Commerzbank: Erneute Fusionsgerüchte

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Es ist ein alter Hut, der alle paar Monate hervorgekramt wird und der auch kürzlich wieder landauf, landab durch die Medien geisterte: Kommt sie doch noch, die Fusion von Commerzbank und Deutscher Bank?

Neuerdings soll die Bundesregierung, die nach wie vor 15 Prozent der Anteile an der Commerzbank hält, auf einen Zusammenschluss dringen. Bundesfinanzminister Olaf Scholz soll sich für die Idee begeistern und entsprechende Gespräche vorantreiben.

Fusion? Nein, danke!

Doch es gibt reichlich Gegenwind, nicht nur von Seiten der Banken selbst, sondern auch von hochrangigen Vertretern der deutschen Wirtschaft. So bekräftigte Dieter Kempf, Präsident des Bundesverbands der Deutschen Industrie (BDI) erst vor wenigen Tagen noch einmal die Relevanz einer leistungsfähigen deutschen, aber international tätigen Bank. Gemeint ist damit die Deutsche Bank.

Ein Umstand, der den BDI-Präsidenten zu dieser ebenfalls nicht ganz neuen Aussage veranlasst haben mag, besteht in den Plänen der Europäischen Zentralbank. Diese präferiert offenbar eine Art europäische Superbank, also einen Zusammenschluss mehrerer europäischer Geldhäuser unter Beteiligung der Deutschen Bank.

Fusionskandidaten wären hier etwa die französische PNB Paribas, die Schweizer Geldinstitute Credit Suisse oder UBS. Allerdings wäre die Deutsche Bank in diesem Fall lediglich Juniorpartner. Aufgrund ihrer in sich zusammengefallenen Marktkapitalisierung kann die deutsche Nummer eins derzeit international kaum ernsthaft konkurrieren, wenn es um einen möglichen Zusammenschluss ginge.

Commerzbank und Deutsche Bank kämpfen mit eigenen Schwierigkeiten

Die Commerzbank plagen ähnliche Schwierigkeiten. Erst im vergangenen Herbst ist ihre Aktie aus dem Dax geflogen und in den MDax abgestiegen, Aktienkurs und Marktkapitalisierung haben enorm gelitten. Auch die Commerzbank befindet sich in einer längerfristigen und tiefgreifenden Umbauphase, inklusive Stellenabbau.

Die Deutsche Bank ist unterdessen nach wie vor damit beschäftigt, die vor einigen Jahren übernommene Postbank zu integrieren. Insofern stimmen die meisten Kenner der Finanzbranche dem Vorstandschef der Deutschen Bank Christian Sewing zu in seiner Einschätzung, wonach beide Banken zunächst ihre eigenen Hausaufgaben erledigen müssten, bevor über einen Zusammenschluss ernsthaft nachgedacht werden könne. Innerhalb der kommenden 12 bis 18 Monate sieht Sewing hierfür jedenfalls keine Spielräume.

Aktienkurse im Keller

Tatsächlich scheint mit Blick auf die aktuelle Situation sowohl innerhalb der Geldhäuser als auch hinsichtlich der jeweiligen Aktienkurse kein guter Zeitpunkt zu sein, um über eine Fusion ernsthaft nachzudenken: Die Deutsche Bank Aktie hat sich binnen Jahresfrist halbiert und war zuletzt nicht einmal mehr 8 Euro wert. Auch die Commerzbank Aktie notiert derzeit etwa 50 Prozent unterhalb des Vorjahresniveaus und kostet aktuell rund 7 Euro.

Insbesondere die Deutsche Bank wird wegen ihrer zahlreichen internen Baustellen wohl bis auf weiteres eigenständig bleiben, während die Commerzbank schon seit längerem als Übernahmekandidat gilt – womöglich dann eben für einen anderen Partner als die Deutsche Bank, wenngleich das in Berlin nicht unbedingt auf allzu viel Gegenliebe stoßen könnte.