Dieser Gesundheits-Wert hat Fantasie
Die Medizin schreitet immer mehr voran – und das ist für uns alle ein großes Glück! Sowohl bei Therapien oder auch Diagnoseverfahren sind wir heute viel weiter als noch vor einigen Jahren. Das kann am Ende sogar Leben retten. Wir haben für Sie den Medizintechniker Fresenius unter die Lupe genommen und beleuchten für Sie, was der Wert kann und was nicht. Eigentlich müsste die Aktie vom gesteigerten Interesse an guter Gesundheit profitieren. Wir erklären, inwieweit diese logische Annahme auch den Aktienkurs beeinflussen kann. Zunächst aber ein paar Eckdaten zum Unternehmen.
Der Gesundheitskonzern Fresenius bietet Produkte, Therapien und Dienstleistungen für die Dialyse, das Krankenhaus und die ambulante medizinische Versorgung an. Zu Fresenius gehören vier Bereiche, die eigenverantwortlich wirtschaften und handeln: FMC Fresenius Medical Care, Kabi (Ernährungs-/Infusionstherapie), Helios (Krankenhaus- Betreiber) und Vamed (Krankenhaus-Dienstleistungen).
Schwache Zahlen – wir haben die Erklärung
Fresenius hat im 1. Quartal 1,7% weniger umgesetzt und 5,2% weniger verdient. Alle Sparten haben schlechter abgeschnitten. Bei FMC belasteten negative Wechselkurseffekte, weniger Dialysebehandlungen und höhere Personalkosten. Bei Kabi drückten ebenfalls negative Wechselkurseffekte sowie der Preisdruck in den USA auf das Ergebnis. Helios konnte zwar als einzige Sparte den Umsatz wegen guter Geschäfte in Spanien und der Akquisitionen in Deutschland und Lateinamerika steigern. Weil aber in Deutschland der Pflegekostenanteil aus der Fallpauschale ausgegliedert wurde, schrumpfte das Ergebnis.
Bei Vamed waren es Auftragsverschiebungen und -stornierungen, die das Projektgeschäft und damit die Ergebnisentwicklung belasteten. Für das Gesamtjahr hat das Management ein währungsbereinigtes Umsatzwachstum im niedrigen bis mittleren einstelligen Prozentbereich sowie auf bereinigter Basis ein stabiles Ergebnis prognostiziert. Tatsächlich dürften Umsatz und Gewinn aufgrund etlicher Sondereffekte nochmals zurückgehen.
Warum hier Fantasie drin ist
Derzeit werden alle Konzerntöchter mit Blick auf Einsparpotenziale überprüft. Denkbar sind zum Beispiel bei Helios der Ausbau des ambulanten Geschäfts und der Aufbau von Spezialzentren. Ziel sind Ergebnisverbesserungen von jährlich 100 Mio € nach Steuern. Für die Umsetzung der Maßnahmen fallen aber auch Aufwendungen in gleicher Höhe an. Eine Zerschlagung des Konzerns ist aber nicht geplant.
Die Spar- und Umbaupläne überzeugen. Da die Aktie nicht ambitioniert bewertet ist und die Maßnahmen Fantasie versprechen, ist der Medizin-Konzern vielversprechend. In den nächsten Jahren werden Milliarden in die Branche und auch in die Digitalisierung des Gesundheitswesens fließen. Konzerne wie Fresenius sind hier im Vorteil. Die Aktie ist für Sie eine Überlegung wert – trotz eher mauer Dividende.