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Infineon: Zeitnahe Übernahme?

Inhaltsverzeichnis

In der Chipbranche rumort es gewaltig. Es tobt ein erbitterter Übernahme-Kampf um den Chip-Riesen Qualcomm, Microchip-Technology übernimmt für über 10 Mrd. Dollar Microsemi und viele Unternehmen haben öffentlich angekündigt, dass sie zukaufen wollen.

2018 wird der Chipsektor eine umfassende Konsolidierung erleben, davon bin ich überzeugt. Dabei wird die Übernahme-Welle auch nicht an Deutschland vorbei schwappen.

Deutsche Unternehmen 2018 mit von der Partie?

Im Tec-DAX könnte Dialog Semiconductor eine attraktive Übernahme-Chance werden, wenn Großkunde Apple den Zulieferer von der Liste streicht und die Investoren davon laufen.

Sehr gut vorstellbar ist jedoch auch, dass Apple nicht Dialog abstoßen – sondern übernehmen will, um die für die Smartphones wichtigen Chips selbst herzustellen. Dialog wäre zweifelsohne eine große Hilfe für Apples konkreter werdenden Plan, die Fertigung selbst zu übernehmen.

Auch Infineon wird häufig als attraktives Ziel genannt. Im Moment sieht es allerdings eher danach aus, als könnte der an der Börse inzwischen mit 25 Mrd. Euro bewertete DAX-Konzern auch selbst einen Milliarden-Deal wagen.

Infineon nimmt durch Spartenverkauf 345 Mio. Euro ein

Heute stand Infineon jedoch zunächst auf der Verkaufsseite. Für 345 Mio. Euro verkaufen die Münchener ihr Geschäft mit Hochfrequenz-Leistungskomponenten an den US-Partner Cree.

Vielleicht kommt Ihnen der Name des Käufers bekannt vor. Infineon wollte 2016 die Cree-Tochter Wolfspeed übernehmen, scheiterte mit dem Übernahme-Plan jedoch an den US-Sicherheitsbehörden (CFIUS).

Jetzt soll die Infineon-Sparte das damalige Übernahme-Ziel stärken. Der Deal ist sogar schon unter Dach und Fach und wurde von Infineon damit begründet, sich auf andere Bereiche konzentrieren zu wollen.

An der Börse kam der Verkauf gut an. In einem festen Marktumfeld verteuert sich die Aktie am späten Nachmittag um 2,6% auf 22,55 Euro.

Starke Bilanz: Infineon hat über 5 Mrd. Euro Spielraum für Zukäufe

Die Einnahme aus dem Verkauf könnte Infineon schon bald für eine Milliardentransaktion nutzen. Die netto-schuldenfreie Bilanz und hohe Kassenzuflüsse erlauben es Infineon trotz der Ankündigungen hoher Investitionen, für über 5 Mrd. Euro zuzuschlagen.

Doch wo sind die passenden Ziele? Aus dem Infineon-Management hieß es im Herbst vergangenen Jahres, dass man trotz der NXP-Übernahme durch Qualcomm größter Halbleiterhersteller für die Autoelektronik werden wolle und diese Position auf Dauer besetzen wolle.

Chip-Unternehmen mit starkem Automotive-Geschäft wahrscheinlichstes Ziel

Das Unternehmen hat mehrfach das große Potenzial der Elektromobilität und des autonomen Fahrens für die Chiphersteller betont und ist zuletzt ein Joint Venture mit dem chinesischen Autobauer SAIC eingegangen.

Das Übernahme-Ziel dürfte daher ebenfalls dort eine starke Stellung in dem Markt haben und trotz der schlechten CFIUS-Erfahrungen aufgrund der vielen Vorteile in den USA beheimatet sein. Für die weitere Einschränkung passender Ziele, hilft die Äußerung des Vorstandschefs Reinhard Ploss, im Bereich Mikrokontroller zukaufen zu wollen.

Dieser Übernahme-Kandidat aus den USA passt ideal in Infineons Beuteschema

Es gibt einen Übernahme-Kandidaten aus den USA, der all diesen Einschränkungen standhält und auch noch neben Infineon, Fujitsu, TI und IBM im Zukunftsmarkt FRAM eine führende Position bekleidet.

Der Übernahme-Sensor sieht in dem aktuell mit 5 Mrd. Euro bewerteten Unternehmen den idealen Infineon-Übernahme-Kandidaten und wäre überhaupt nicht überrascht, wenn Infineon sich das Unternehmen noch in diesem Jahr schnappt.