K+S bleibt auf Wachstumskurs

K+S überzeugte in den ersten 9 Monaten mit herausragenden Zahlen. Der Umsatz konnte um 95,6% auf 4,2 Mrd. € gesteigert werden. Eine Fortsetzung des Wachstumskurses: kein Problem. Dabei hat sich das operative Ergebnis vor Sondereffekten (EBITDA-Basis) mehr als vervierfacht. Auch die Auftragslage überzeugt mit weiteren Wachstumschancen. So ist K+S nicht nur ein wichtiger Spieler im Düngemittelmarkt, sondern produziert auch Streusalz. Die Nachfrage nach Kali – dem Kerngeschäft – ist ungebrochen hoch. Operativ könnte es kaum besser laufen. Am Kursverlauf der Aktien ist dies nicht zu erkennen: eine Einstiegsgelegenheit.
Mehr Unabhängigkeit von Energieversorgung
Größtes Thema bleibt die Energiesicherheit: ein vorübergehendes Problem, das aber ein langfristiges Umdenken fordert. Aufgrund der aktuellen geopolitischen Lage hat deshalb K+S seine Unternehmensstrategie überprüft. Dem Bereich Versorgungssicherheit soll ein höheres Gewicht zugesprochen werden. Dazu plant K+S einen 500 Mio. € teuren Umbau, um die Produktion energieeffizienter zu gestalten und gleichzeitig die Abhängigkeit vom Energiemarkt zu reduzieren. Beispielsweise sollen die beiden Fabriken Wintershall und Unterbreizbach auf ein trockenes Aufbereitungsverfahren umgestellt werden.
Durch diese Umstellung kann das eingesetzte Wasser im Bergbau halbiert und der Gasverbrauch sowie CO2-Austausch drastisch reduziert werden. Das ist ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung.
Energierisiken sorgten für Abverkauf
Die Chemie-Branche gilt als besonders energieintensiv. Dadurch kam es aufgrund des Ukraine-Kriegs und dessen Folgen zu einem Abverkauf von fast allen Chemie-Aktien. K+S machte hier keine Ausnahme, obwohl der Konzern im Energiemanagement eine Vorbildfunktion einnimmt.
K+S ist von den Gaspreisschwankungen weniger stark betroffen als die Konkurrenz. Mehr als 90% der benötigten Gasmengen hatte sich K+S bereits vor Kriegsbeginn gesichert. Der Markt hat die Aktie von K+S dennoch abgestraft.