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Komax und Schleuniger planen Zusammenschluss

Komax und Schleuniger planen Zusammenschluss
Alexander Mak / shutterstock.com
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Am Schweizer Markt zeichnet sich eine Großfusion ab. Die beiden rivalisierenden Industrieunternehmen Komax und Schleuniger wollen sich zusammenschließen. Mit dem Deal soll die wachsende Nachfrage nach Kabelverarbeitungsmaschinen noch besser bedient werden.

Den Anleger scheint die Idee zu gefallen. Beide Papiere notierten direkt nach der Meldung über den geplanten Zusammenschluss zunächst deutlich fester.

Komax – Spezialist für Automatisierung

Hinter Komax verbirgt sich ein international tätiges Technologieunternehmen mit Fokus auf Automatisierungslösungen zur wirtschaftlichen und sicheren Unterstützung von Fertigungsabläufen. Der Luzerner Konzern ist auf die Produktion von Maschinen und Anlagen für die automatisierte Kabelverarbeitung mit Fokus auf die Marktsegmente Automotive, Aerospace, Telecom/Datacom und Industrial spezialisiert.

Die umfangreiche Produktpalette der Unternehmensgruppe umfasst Crimp-to-Crimp-Maschinen, Maschinen zum Schneiden und Abisolieren von Kabeln, Kabelprüfsysteme wie auch Systeme für die vollautomatische Herstellung von ganzen Kabelbäumen.

Das Unternehmen wurde 1975 gegründet und unterhält Produktionsstätten in Europa, Nord- und Südamerika, Asien sowie in Afrika und ist mit einem internationalen Vertriebs- und Servicenetzwerk in rund 60 Ländern präsent.

Fusion soll Wettbewerbsfähigkeit sichern

Nun will sich Komax mit Schleuniger zusammenschließen. Schleuniger mit Sitz in Thun ist eine Tochtergesellschaft des Mischkonzerns Metall Zug. Vor allem die Chancen aber auch die Herausforderungen der Automobilkunden dürften beide Unternehmen zu diesem Schritt bewogen haben. Als Hersteller von Maschinen für die Produktion von Kabelbäumen sind sie in einer einträglichen Nische tätig. Zusammen erwirtschafteten die beiden Unternehmen im vergangenen Jahr einen Pro-forma-Umsatz von über 620 Millionen Franken. Die Vorsteuergewinn-Marge (EBIT) von Komax erreichte 10,5%, während sie im Fall von Schleuniger rund 7% betrug.

Kabel werden insbesondere in Autos immer zahlreicher und müssen vor dem Einbau intelligent gebündelt werden. Nach Angaben der Bank Vontobel hält Komax als klare Nummer eins einen Marktanteil von rund 30% , während Schleuniger mit ungefähr einem halb so hohen Umsatz der zweitgrößte Anbieter ist.

Asiatischer Markt gewinnt zunehmend an Bedeutung

Dabei lag der Marktanteil beider Firmen vor einigen Jahren sogar noch höher, aber vor allem in Asien haben beide Firmen zuletzt Anteile eingebüßt. Daher wollen beiden Konzerne nun ihre Kräfte bündeln anstatt sich gegenseitig die Kunden abzujagen. Komax erzielte zuletzt 22% der Konzernumsätze im asiatisch-pazifischen Raum, während es bei Schleuniger in Asien und Afrika 23% waren.

Dabei liegt gerade auf Grund der Verlagerung des Automobilmarktes nach Asien in dieser Region enormes Potenzial.

Industrieholding Metall Zug hält künftig ein Viertel aller Komax-Anteile

Im Rahmen der Transaktion wird die Industrieholding Metall Zug die zu ihr gehörende Schleuniger-Gruppe an die deutlich größere Komax abtreten und dafür eine Beteiligung von 25 % an den Luzernern erhalten.

Für den Deal plant Komax eine Kapitalerhöhung, in deren Rahmen 1,28 Millionen neue Aktien an Metall Zug ausgegeben werden sollen. Metall Zug soll sich dann als größte Komax-Aktionär zu einer mindestens sechsjährigen Haltefrist verpflichten. Vorbehaltlich der Zustimmung der Komax-Generalversammlung und der Wettbewerbsbehörden rechnet die Holding mit einem Abschluss des Deals im dritten Quartal 2022.