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Iberdrola: Spanischer Energiekonzern streckt Fühler in die USA aus

Inhaltsverzeichnis

Ungeachtet der aktuellen Belastungen durch die Corona-Pandemie setzt der spanische Energieriese Iberdrola seine Einkaufstour ungebremst fort. Für 4,3 Milliarden Dollar will der Energieversorger den US-Stromkonzern PNM Resources schlucken. Die Reaktion der Anleger fiel eindeutig aus: Während die Iberdrola-Aktie leichte Abgaben zu verzeichnen hatte, schossen die Papiere von PNM Resources bis auf 49,90 Dollar nach oben und notieren damit nur noch leicht unter dem Niveau der Übernahmeofferte.

Achte Übernahme in diesem Jahr

Dabei ist der Zukauf beileibe nicht die erste Transaktion. Insgesamt haben die Spanier in diesem Jahr bereits sieben Mal zugeschlagen. So wurden Unternehmen und Aktivitäten in Frankreich, Australien, Schweden, Japan, Großbritannien und Brasilien erworben. Bis Ende September beliefen sich die Investitionen bereits auf beachtliche 6,64 Milliarden Euro.

Geschäft in USA gewinnt an Bedeutung

Jetzt schlägt Iberdrola in den USA zu: Über die Tochtergesellschaft Avangrid hat der Konzern eine Offerte für PNM Resources auf den Tisch gelegt. Kostenpunkt 4,3 Milliarden Dollar in bar beziehungsweise 50,30 Dollar je Aktie. Damit steigt die zukünftige Bedeutung des US-Geschäfts für Iberdrola deutlich an. PNM Resources versorgt nach eigenen Angaben etwa 790.000 Haushalte und Unternehmen in den US-Bundesstaaten New Mexico und Texas mit Strom.

Mit PNM Resources würde Avangrid in den USA zu einem der führenden Erzeuger aufsteigen. Mit 4,1 Millionen Anschlüssen und fast 11 Gigawatt Kapazität ist das Unternehmen der drittgrößte Anbieter von Ökostrom.

Das Board von PNM Resources hat der Übernahme bereits zugestimmt, allerdings müssen die PNM-Aktionäre sowie die Kartellbehörden noch grünes Licht geben.

Kapitalerhöhung zur Finanzierung

Zur Finanzierung des milliardenschweren Deals wird Avangrid eine Kapitalerhöhung durchführen, die von der Muttergesellschaft Iberdrola gezeichnet wird. Zudem steht die zusätzlich Emission einer Hybridanleihe im Raum, die allerdings zu keiner Verschlechterung des Kreditratings führen soll.

Emissionen sollen weiter reduziert werden

Der spanische Konzern setzt seit geraumer Zeit auf den Ausbau des Ökostroms wie der Windkraft. Die fossilen Energiequellen machen noch etwa ein Drittel der Produktionskapazitäten aus. PNM könnte auch durch den Deal auch von den Erfahrungen von Avangrid im Bereich der erneuerbaren Energien profitieren. Die Firma arbeitet stark an einer Reduzierung der Emissionen. Iberdrola sagte, dass nun ein Plan zur Schließung des kohlebefeuerten Kraftwerks San Juan im Jahr 2022 genehmigt wurde.

Corona-Pandemie sorgt für Bremsspuren…

Unterdessen haben sich die negativen Auswirkungen der Corona-Pandemie zuletzt spürbar in den Zahlen widergespiegelt. Eine geringere Nachfrage nach Strom, anhaltender Druck auf die Großhandelspreise, verspätete Zahlungen und höhere Kosten für die Sicherung der Gesundheit der Mitarbeiter belasteten das operative Ergebnis in den ersten neun Monaten des Jahres. Der Umsatz schrumpfte wegen der gesunkenen Nachfrage um 8,4% auf 24,25 Milliarden Euro.

Unter dem Strich verdiente Iberdrola mit rund 2,7 Milliarden Euro jedoch 4,7% mehr als ein Jahr zuvor. Allerdings beinhaltet der Betrag positive Einmaleffekte. So hatte der Energiekonzern im ersten Quartal seine Beteiligung an Siemens Gamesa veräußert, was sich mit 485 Millionen Euro positiv auf das Ergebnis auswirkte.

…aber Erholung im dritten Quartal

Erfreulicherweise haben sich die Geschäfte im dritten Quartal aber wieder stabilisiert. Der Stromverbrauch lag laut Unternehmensangaben nahezu wieder auf dem Vorkrisenniveau. Entsprechend zuversichtlich zeigte sich Firmenboss Ignacio Sánchez Galán in einer Analystenkonferenz. Im Schlussquartal rechnet der Spanier sogar mit einem Plus zum Vorjahresquartal.