BYD: Ist das der Tesla-Killer?

Manchmal beginnt eine große Geschichte ganz klein. So wie die von BYD. Der Hersteller von Elektroautos startete mit Akkus für elektrische Roller und anderen Gefährten, die von der deutschen Autoindustrie noch vor zehn Jahren kaum ernst genommen wurden. Heute bietet BYD Elektroautos mit langer Reichweite, die Akkus sind führend und man baut sogar seine eigenen Chips. Dass die Aktie nicht uninteressant ist, erscheint angesichts der breiten Angebots-Palette logisch.
Wir haben für Sie den Check gemacht und geben Einblick ins Reich von BYD. BYD ist einer der führenden E-Auto-Hersteller Chinas, der unter der eigenen Marke Personen- und kommerzielle Fahrzeuge anbietet und zunehmend in ausländische Märkte vordringt. Für Kunden wie Apple und Samsung werden Handy- und PC-Komponenten sowie aufladbare Batterien produziert. Sky Shuttles und urbane Schienensysteme runden das Produktportfolio ab.
Hier ist Wachstum angesagt
BYD wächst mit Ausnahme von Tesla stärker als die Konkurrenz. Der Umsatz konnte trotz des Lockdowns in China im 1. Quartal um 63% gesteigert werden. Der Gewinn wurde mehr als verdreifacht. Die chinesischen Konkurrenten Nio, Li Auto und Xiaopeng haben wegen der Corona-Maßnahmen erhebliche Rückgänge bei den Auslieferungen hinnehmen müssen. BYD lieferte in den beiden Monaten März und April jeweils über 100.000 New Energy Fahrzeuge (Elektro oder Hybrid) aus. Das Wachstum soll verstärkt werden.
Der Konzern kündigte den Bau einer neuen Batteriefabrik mit einer Kapazität von 45 GWh im Süden Chinas an. Die Investitionen belaufen sich auf etwa 2 Mrd €. Mit der Ankündigung neuer Batterieprojekte kommt BYD kaum hinterher. Mit dieser neuen Meldung hat das Unternehmen bereits das 5. Batterieprojekt in diesem Jahr angekündigt. BYD hat verstanden, dass die Batterie der limitierende Faktor beim Wachstum von Elektroautos ist und eine Abhängigkeit von Zulieferern die Marktposition schwächt.
So sehen wir die Aktie
Markant an der Story von BYD ist, dass es ihnen gelungen ist, als erster chinesischer Autohersteller Fuß in anderen Märkten zu fassen. Schlechte Neuigkeiten lieferte jedoch das Werk in Changsha. Dort kam es aufgrund der Emissionswerte der dortigen Produktionsanlage zu erheblichen Beschwerden. Die Grenzwerte wurden mehrfach überschritten.
Die Vorfälle werden von chinesischen Behörden überprüft. Die gesteigerte Profitabilität, kombiniert mit dem starken Wachstum, geben der Aktie gute Zukunftsaussichten. Hier gibt es sogar eine kleine Dividende: Die Rendite der Ausschüttung liegt bei rund einem halben Prozent. BYD ist aber aus anderen Gründen interessant. Behalten Sie diesen Wert unbedingt im Hinterkopf!