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Deutschlands Autobauer: Starke Absatzentwicklung im Mai

Deutschlands Autobauer: Starke Absatzentwicklung im Mai
© scharfsinn86 | Adobe Stock
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Allen Preissteigerungen zum Trotz: Am deutschen Automarkt geht es wieder aufwärts. Die Chipkrise gilt als weitgehend überwunden, Aufträge können abgearbeitet und Fahrzeuge an Kunden ausgeliefert werden. Verglichen mit dem Vorjahresmonat wurden allein in Deutschland im Mai fast ein Fünftel mehr Neufahrzeuge zugelassen, das Plus lag bei 19,2 Prozent binnen Jahresfrist. Gegenüber dem April stiegen die Zulassungszahlen ebenfalls kräftig um 22 Prozent auf insgesamt knapp 247.000 Pkw.

Verbrenner behalten die Nase vorn

Mit Blick auf die Verkehrswende zeigt sich: Elektrofahrzeuge erfreuen sich zwar steigender Beliebtheit, hinken aber insgesamt den Verbrennern noch deutlich hinterher. Zwar stiegen die Verkaufszahlen der rein batteriebetriebenen Autos im Vergleich zu Mai 2022 um 47 Prozent, doch ihr Marktanteil in Deutschland liegt weiterhin bei lediglich gut 17 Prozent. Verbrenner mit Benzin- oder Dieselmotoren machen mit rund 53 Prozent hierzulande weiterhin mehr als die Hälfte aller Neuzulassungen aus; der Rest entfällt auf Hybrid- oder Plug-in-Hybrid-Fahrzeuge.

Blickt man auf einzelne Fahrzeugmodelle, zeigt sich bei den Stromern ein klarer Favorit: Das Tesla Model Y ist in dieser Kategorie weiterhin das beliebteste Fahrzeug. Beim Anteil am gesamten deutschen Automarkt hat der Volkswagen Konzern weiterhin die Nase vorn: Fast 44.000 Fahrzeuge oder rund 17,7 Prozent stammten im Mai von den Wolfsburgern, die zudem ihre Absatzzahlen gegenüber dem Vorjahresmonat um stolze 13 Prozent steigern konnten.

Deutliche Steigerung gegenüber Vorjahresmonat

Zum Vergleich: Mercedes-Benz und BMW kommen mit jeweils zwischen 27.000 und 28.000 Neuzulassungen auf Marktanteile von jeweils rund 11 Prozent. Die Premiumhersteller legten dabei sogar noch stärker zu als die VW-Kernmarke: Im Vergleich zum Vorjahresmonat steigerte Mercedes-Benz seine Verkaufszahlen in Deutschland um 55 Prozent, BMW schaffte einen Zuwachs von satten 60 Prozent und auch Fahrzeuge der VW-Tochter Audi verkauften sich besser, sie legten um 36 Prozent zu auf gut 22.000 Pkw.

Auch europaweit setzt sich der Aufwärtstrend fort: Innerhalb der Europäischen Union wurden im Mai rund 1 Million Fahrzeuge neu zugelassen, das entspricht einem Zuwachs von 18 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat und ist zudem der 10. Monat in Folge, in dem die Automobilbranche für den europäischen Markt ein kräftiges Wachstum ausweist. Auch hier zeigt sich der Trend zum Elektroauto: Etwa 130.000 der neuzugelassenen Pkw waren vollelektrisch betrieben, was einer Steigerung um 70 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat entspricht.

Aktionäre haben klaren Favoriten

Hybridfahrzeuge legten im Jahresvergleich um 27 Prozent zu. Die Nachfrage nach Plug-in-Hybriden ist dagegen seit Beginn des Jahres spürbar zurückgegangen, was insbesondere an dem Auslaufen der staatlichen Förderung durch die deutsche Bundesregierung zum Jahreswechsel liegen dürfte. Europaweit verzeichnete BMW ein Absatzplus von 34 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat, VW kam auf einen Zuwachs von 20 Prozent und Mercedes-Benz legte bei den Verkaufszahlen in Europa um 6,6 Prozent zu.

An der Börse galt Experten vor allem die Aktie von Mercedes-Benz als aussichtsreiches Investment und war bei Analysten der beliebteste der drei großen deutschen Autobauer im Dax. Betrachtet man die Kursentwicklung im bisherigen Jahresverlauf, präsentiert sich dagegen die BMW Aktie stärker: Sie legte um gut ein Viertel zu, während sich die Mercedes-Benz Aktie im gleichen Zeitraum um rund 13 Prozent verteuerte und damit nur halb so gut entwickelte. Die im Dax gelistete VW Vorzugsaktie behauptet sich demgegenüber nur geringfügig im Plus und kämpft mit stärkerem Gegenwind.

Ford eröffnet neues E-Werk in Köln – beliebtes Modell muss weichen

Prozentual am deutlichsten zugelegt hat bei den Absatzzahlen jedoch der Elektroautobauer Tesla, der weiterhin in diesem Marktsegment die Maßstäbe setzen kann. Traditionelle Hersteller ziehen erst allmählich nach. Kürzlich hat etwa der US-Autobauer Ford im Beisein von Bundeskanzler Olaf Scholz in Köln den Grundstein gelegt für seine neue Produktionsstätte.

Zugunsten neuer Elektromodelle muss ein langjähriger Verkaufsschlager weichen: Der Ford Fiesta wird nicht weiter produziert. Auch zahlreiche andere Hersteller kündigten zuletzt an, sich in den kommenden Jahren von ihren volumenstarken Kleinwagen zu trennen und stärker auf SUV zu setzen: Diese sind bei Kunden derzeit besonders beliebt und bringen zudem eine deutlich höhere Marge als die Cityflitzer.