Renault-Aktie: Dieses E-Auto-Papier überrascht

Individuelle Mobilität bleibt auch in den kommenden Jahrzehnten gefragt. Auch wenn öffentliche Verkehrsmittel in Großstädten eine gute Alternative sind, hapert es doch auf manchen Strecken. Kaum will man aus der Stadt raus, schlägt das Auto die Bahn oder den Bus komplett. Wer zudem flexibel sein will und eine Familie chauffiert, dem fallen leicht weitere Vorzüge ein.
Für Autobauer ist das in einer Zeit des Wandels auch eine Verpflichtung – oder wünschen Sie sich etwa keine sauberen Antriebe gepaart mir Fahrspaß? Heute analysieren wir für Sie die Aktie von Renault.
So läuft das Geschäft!
Renault gehört zu den größten Automobilproduzenten in Europa. Neben Kraftfahrzeugen bietet das Unternehmen Ersatzteile und Finanzierungen an. Die Fahrzeuge werden unter den Marken Renault und Dacia (Rumänien) verkauft. Der Konzern ist in 134 Ländern vertreten und produziert an 40 Standorten. Eine wichtige Beteiligung besteht an Nissan (44,4%). Renault konnte seinen Umsatz im 3. Quartal um 20,5% steigern. In den ersten 9 Monaten lag das Wachstum bei knapp 6%. Katastrophal war das Halbjahresergebnis, das zum 3. Quartal nicht aktualisiert wurde.
Hier hat der Konzern bereits einen Verlust von 4,98 € je Aktie ausgewiesen, obwohl im Vorjahreszeitraum noch der Gewinn bei 1,30 € lag. Zu einem Teil ist der Verlust auf die Sondereffekte im Zuge der Auflösung der Russland-Aktivitäten zurückzuführen. Einen deutlich höheren Anteil an Verkäufen konnte Renault bei den Hybrid- und vollelektrischen Fahrzeugen verzeichnen. Dieser wuchs um 12 Prozentpunkte auf 38%. Die konzerninterne Konkurrenz Dacia konnte im Gegensatz zur Stammmarke Renault die Umsätze etwas steigern. Insgesamt ist Renault sehr von Europa abhängig. 2/3 des weltweiten Umsatzes werden hier generiert.
Besser auf Premium setzen?
Das Management blickt hoffnungsvoll auf den Verkaufsbeginn des Renault Austral als Nachfolger des Kadjar, der als Hybrid-SUV im 4. Quartal an den Start gehen soll. Immerhin kann sich Renault in Frankreich mit dem meistverkauften Elektrofahrzeug brüsten. Der Mégane E-Tech Electric wurde dort bereits über 37.000 Mal verkauft. Mit dem Dacia Jogger gelingt es, den günstigsten 7-Sitzer im Markt anzubieten. Über 65.000 Verkäufe und ein Preis von gut 18.000 € sprechen für sich.
Die Profitabilität bleibt das Problem von Renault. Es wird eine operative Marge von über 5% in Aussicht gestellt. Zum Vergleich: BMW liegt über 10%, Porsche kratzt an den 20%. Sie als Anleger müssen sich daher überlegen, ob Sie nicht besser auch auf Premium setzen. Eine Dividende gibt’s hier ebenfalls nicht.