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BioNtech-Aktie noch nicht wieder in Schwung

BioNtech-Aktie noch nicht wieder in Schwung
©Marcus Krauss - stock.adobe.com
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Haben Sie – wie viele andere Anleger – die BioNTech-Aktie im Depot? Zuletzt hat die Aktie eher weniger Freude bereitet. Aber das könnte sich langfristig wieder ändern. Denn die Mainzer investieren viel Geld in ihre Forschung nach innovativen Krebsmedikamenten und machen damit Fortschritte.   

mRNA-Ansatz soll auch die Krebstherapie revolutionieren

Lange vor dem so extrem erfolgreichen COVID-19-Impfstoff forschte BioNTech bereits an neuen Krebs-Medikamenten, die ebenfalls auf der mRNA-Technologie basieren. Vor allem in der sogenannten Krebsimmuntherapie – diese nutzt das körpereigene Immunsystem im Kampf gegen den Krebs – zählt die mRNA-Technologie zu den großen Hoffnungsträgern der Medizin.

Der Vorteil der mRNA-Technologie beruht darauf, dass sich diese sehr schnell anpassen lässt. Damit geht die mRNA-Methode die größte Herausforderung im Kampf gegen den Krebs an. Denn Krebszellen sind bei jedem Krebspatienten unterschiedlich. Um diese zielgenau zu bekämpfen, sind an den Patienten angepasste individuelle Therapien die optimale Lösung. Klassische Chemotherapeutika wirken hingegen auch anderswo im Körper und können so z.T. schwere Nebenwirkungen auslösen. Zu den Nebenwirkungen von Chemotherapeutika zählen unter anderem Schleimhautinfektionen, Blutarmut und Unfruchtbarkeit.

Forschungspipeline macht Fortschritte

Wie die Entwicklung der COVID-19-Impfstoffe gezeigt hat, kann die medizinische Forschung durch Geld beträchtlich beschleunigt werden. Geld hat BioNTech dank seiner Milliardengewinne aus dem Impfstoffgeschäft genügend zur Verfügung – und steckt es in seine Krebs-Wirkstoffe. Ganz so schnell wie beim Impfstoff geht die Entwicklung hier zwar erwartungsgemäß nicht, aber einige Jahre dürften die Mainzer dadurch einsparen.

Die Fortschritte sind unverkennbar: Vor rund einem Jahr hatte BioNTech 19 Wirkstoffe in den klinischen Studien (Tests an Menschen), 5 davon in der zweiten Studienphase, der Rest in der ersten Phase. Inzwischen ist die Zahl der klinischen Studien auf 37 angestiegen, die Anzahl der Krebs-Medikamente in der zweiten Studienphase konnte auf 10 verdoppelt werden und ein Grippeimpfstoff (der zusammen mit dem COVID-19-Impfstoff verabreicht werden soll) hat die dritte und letzte Studienphase erreicht.

Für einige der innovativen Krebs-Medikamente hat BioNTech bereits namhafte Kooperationspartner gewonnen und für den Zulassungsfall ähnlich vorteilhafte finanzielle Vereinbarungen getroffen wie mit Pfizer beim COVID-19-Impfstoff.  

Forschungspipeline wird von Anlegern unterschätzt

Derzeit schauen die Anleger bei BioNTech vor allem auf die kurzfristige Entwicklung, sei es Charttechnik oder Klagen wegen angeblicher Impf-Nebenwirkungen. Die langfristigen Perspektiven – in Form der aussichtsreichen Forschungspipeline – finden hingegen (noch) kaum Beachtung.

Das macht die BioNTech-Aktie – gerade auf dem aktuell niedrigen Niveau – für langfristig orientierte Anleger mit einer Portion Risikobereitschaft auf jeden Fall interessant. Aber Sie sollten sich auf weiterhin hohe Kursschwankungen einstellen.