BioNTech verkündet Milliardendeal in den USA

Trotz steigender Inzidenzen ist Covid-19 im Alltag derzeit nicht mehr so präsent. Wenig ändert sich dagegen, wenn es um den richtigen Impfstoff geht. Hier steht das Mainzer Unternehmen BioNTech nach wie vor ganz oben. Das konnten Anleger gestern wieder feststellen, als der US-amerikanische Vertriebspartner Pfizer bekannt gab, eine neue Vereinbarung mit der US-Regierung über die Lieferung von BioNTech-Impfstoffen unterschrieben zu haben.
Im Rahmen der Vereinbarung wird die US-Regierung 105 Millionen Dosen erhalten. Darunter können auch an Omicron angepasste COVID-19-Impfstoffe für Erwachsene sein, vorbehaltlich der Genehmigung durch die US Food and Drug Administration (FDA). Die Lieferung der Dosen ist für den Spätsommer 2022 geplant und soll bis ins vierte Quartal dieses Jahres andauern. Kostenpunkt des Vertrags: 3,2 Milliarden Dollar, umgerechnet also 30,50 Dollar je Impf-Dosis.
Da geht noch mehr
Doch damit nicht genug: Im Rahmen der Vereinbarung hat die US-Regierung nämlich die Option, bis zu 195 Millionen zusätzliche Dosen zu erwerben, wodurch sich die Gesamtzahl der potenziellen Dosen auf 300 Millionen erhöht. Unterstellt man denselben Preis wie für die erste Tranche, dann beläuft sich der Wert der Aufstockung auf 5,9 Milliarden Dollar.
„Da sich das Virus weiterentwickelt, wird diese neue Vereinbarung dazu beitragen, dass die Menschen im ganzen Land Zugang zu Impfstoffen haben, die gegen aktuelle und zukünftige Varianten schützen können“, erklärte Albert Bourla, der Vorstandsvorsitzende von Pfizer.
Omicron-Wirkstoff vor der Zulassung
Am 25. Juni 2022 gaben Pfizer und BioNTech Daten bekannt, die die Sicherheit, Verträglichkeit und Immunogenität von zwei Omicron-adaptierten Impfstoffkandidaten belegen. Diese Daten wurden den Aufsichtsbehörden – und damit auch der FDA – mitgeteilt, und ein Antrag auf eine US-Notfallzulassung ist geplant.
Die beiden Unternehmen haben bereits mit der Herstellung der Omicron-angepassten Impfstoffe begonnen, so dass sie nach der Zulassung durch die US-Behörden schnell mit der Auslieferung beginnen können.
Aktie absurd günstig bewertet
Die BioNTech-Aktie hat auf diese Meldung positiv reagiert, notiert jedoch deutlich unter ihren bisherigen Höchstwerten. Zu Unrecht, wie ich finde, denn ich gehe davon aus, dass sich ähnliche Erfolgsmeldungen zu weiteren Impfstoffverkäufen wiederholen werden. Mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von 3,7 – Sie haben richtig gelesen – ist die Aktie geradezu absurd günstig bewertet. Für langfristig orientierte Anleger eröffnet sich hier deutlicher Spielraum nach oben.