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Konsolidierung im Biotech-Sektor nimmt weiter Fahrt auf

Inhaltsverzeichnis

Die Konsolidierung in der Biotechnologiebranche nimmt derzeit wieder richtig Fahrt auf. Nachdem vor wenigen Tagen Merck für 11 Milliarden Dollar den Immunologie-Spezialisten Prometheus Biosciences übernommen hat, folgte am Dienstag gleich der nächste Milliarden-Deal. Der britische Pharma-Gigant GSK kauft Bellus Health für 2 Milliarden Dollar. Durch die Übernahme erhält GSK Zugang zum Hustenmittel Camlipixant.

Mit seinem Angebot sorgte GSK für eine regelrechte Kursexplosion der Bellus Health-Aktie. Die Papiere schossen am Dienstag nach der Meldung um 98% in die Höhe und gingen bei 14,44 Dollar aus dem Handel.

GSK – der Pharmabriese aus Großbritannien

GSK (ehemals GlaxoSmithKline) ist ein britisches Pharmaunternehmen mit Hauptsitz in London. Das Unternehmen hat Produktionsstätten in Europa sowie in Nordamerika und Asien. Es stellt Arzneimittel, Impfstoffe, Gesundheitsprodukte und Hygieneartikel her. 2014 übernahm Novartis für insgesamt 16 Milliarden US-Dollar die Krebsmedikamente von GSK; GSK zahlte 7,1 Milliarden Dollar plus Umsatzbeteiligung für die Novartis-Impfstoffe.Sein OTC-Arzneimittel-Geschäft brachte Novartis in ein Joint Venture mit GSK ein. Im abgelaufenen Geschäftsjahr 2022 erzielte der Pharma-Riese einen Umsatz von 35,71 Milliarden Dollar und fuhr einen Gewinn in Höhe von 18,21 Milliarden Dollar ein.

GSK biete 103% Kursprämie für Bellus Health

Nun bietet der britische Pharmariese für Bellus Health 14,75 Dollar pro Aktie in bar. Der Preis pro Aktie entspricht einem Aufschlag von etwa 103% auf den Schlusskurs der Bellus-Aktie am 17. April. In Summe liegt der Kaufpreis für den kanadischen Arzneimittelkonzern damit bei 2 Milliarden Dollar.

Atemwegstherapien im Fokus

Mit der Übernahme will GSK seine Produktpipeline in den Bereichen Spezialmedikamente und Atemwegserkrankungen stärken. Im Fokus steht dabei das Hustenmittel Camlipixant, das sich in der späten Entwicklungsphase befindet.

Das Medikament zielt auf rezidivierenden chronischen Husten (Anm: ein Husten, der länger als acht Wochen anhält und nicht auf eine Behandlung anspricht) ab. In schweren Fällen kann eine Person mehr als 900 Hustenanfälle pro Tag haben. Der Husten kann mit einer Grunderkrankung zusammenhängen, in einigen Fällen ist er jedoch unerklärlich. Weltweit leiden schätzungsweise 10 Millionen Menschen an wiederkehrendem chronischem Husten.

„Camlipixant, ein neuartiger, hochselektiver P2X3-Antagonist, hat das Potenzial, eine erstklassige Behandlung mit erheblichem Umsatzpotenzial zu werden. Diese vorgeschlagene Übernahme ergänzt unser Portfolio an Spezialmedikamenten und baut auf unserer Expertise bei Atemwegstherapien auf“, sagte Luke Miels, Chief Commercial Officer von GSK.

Positiver Gewinnbeitrag ab 2027

Die Übernahme solle sich ab 2027 positiv auf den bereinigten Gewinn je Aktie auswirken, nachdem Camlipixant voraussichtlich im Jahr 2026 zugelassen und auf den Markt gebracht wird. Bis 2031 und darüber hinaus sollen durch den Zukauf sogar erhebliche Umsätze erzielt werden.

Deal erfordert Zweidrittelmehrheit

Die Transaktion bedarf der Zustimmung von mindestens 66,67% der auf einer Versammlung der Bellus-Aktionäre abgegebenen Stimmen und der Mehrheit der von den nicht interessierten Aktionären abgegebenen Stimmen. Der Abschluss der Transaktion, die unter anderem auch noch der Zustimmung der Aufsichtsbehörden bedarf, wird für das 3. Quartal 2023 oder früher erwartet.