Übernahmehammer im Biotech-Sektor: Regeneron Pharma-Offerte lässt Checkmate-Kurs um mehr als 330% explodieren
Das Übernahmekarussell im Biotechnologiesektor dreht sich immer schneller. In der letzten Woche liefen bereits zwei Deals über den Ticker: Halozyme schluckt Antares Pharma für 960 Millionen Dollar und der Pharma-Gigante GlaxoSmithKline krallt sich Sierra Oncology für 1,9 Milliarden Dollar.
Jetzt kommt der nächste Knaller. Regeneron Pharma legt eine Offerte für Checkmate Pharmaceuticals auf den Tisch und sorgt damit für eine regelrechte Kursexplosion. Nach Bekanntgabe des Angebots schoss der Checkmate_Kurs um mehr als 330% auf 10,44 Dollar in die Höhe.
Regeneron sorgt für Kursfeuerwerk bei Checkmate Pharmaceuticals
Regeneron bietet für Checkmate 10,50 Dollar in bar. Das entspricht einem Kursaufschlag von 333% zum Schlusskurs vom Montag. Die geplante Übernahme bewertet Checkmate, ein biopharmazeutisches Unternehmen in der klinischen Phase, das sich auf Krebs spezialisiert hat, mit einem Eigenkapitalwert von insgesamt rund 250 Millionen Dollar.
Im Rahmen der Transaktion wird Regeneron über eine Tochtergesellschaft ein Übernahmeangebot zum Erwerb von Checkmate-Aktien unterbreiten. Der Abschluss des Übernahmeangebots ist an bestimmte Bedingungen geknüpft, darunter das Angebot von mindestens einer Mehrheit der Aktien sowie dem Ablauf der Wartezeit. Der Abschluss der Transaktion wird für Mitte 2022 erwartet.
Checkmate für Regeneron kein Unbekannter
Beide Unternehmen kennen sich, da sie bereits zusammenarbeiten. Im Fokus steht Vidutolimod von Checkmate. Das Präparat wird derzeit in Kombination mit anderen Wirkstoffen zur Behandlung von Melanomen, nicht-melanomem Hautkrebs sowie Kopf- und Halskrebs untersucht.
Bislang noch keine Umsätze
Wichtig zu wissen: Bei Vidutolimod handelt es sich um ein Prüfpräparat, das noch nicht von der US-Arzneimittelbehörde FDA oder einer anderen Aufsichtsbehörde zugelassen wurde. Entsprechend erzielt Checkmate bislang auch noch keine Umsätze und schreibt hohe Verluste. Im zurückliegenden Geschäftsjahr stand ein Nettoverlust von 61,4 Millionen Dollar in den Büchern.
Regeneron mit Sonderkonjunktur
Im Gegensatz zu Checkmate ist der Käufer ein richtiges Schwergewicht, das schon hohe Gewinne erzielt. Das Biotechnologie-Unternehmen Regeneron Pharmaceuticals wurde 1988 gegründet ist weltweit führend in der Herstellung monoklonaler Antikörper, die Regeneron zum Teil selbst vermarktet, zum Teil aber auch in Lizenz oder Kooperation mit anderen Unternehmen, beispielsweise Bayer oder Sanofi, vertreibt.
Im letzten Jahr gingen Umsätze von 16,07 Milliarden Dollar durch die Bücher des Unternehmens. Allerdings gingen 6,2 Milliarden Dollar auf das Konto des Covid-19-Antikörper REGEN-CO, der dem Konzern eine Sonderkonjunktur bescherte.
Mit einem Nettogewinn von 8,07 Milliarden Dollar betrug die Gewinnmarge 50,25%. Auch die Aktie hat sich stark entwickelt. Nach einem Kursplus von 44% auf Zwölfmonatssicht notieren die Papiere nahe ihres Allzeithochs. Der Börsenwert liegt unterdessen bei 78 Milliarden Dollar.
Deal-Flut dürfte sich fortsetzen
Regeneron setzt mit der Übernahme auf eine Erweiterung des eigenen Produktportfolios. Dabei dürfte der Deal nicht die letzte Transaktion im Biotechnologiesektor gewesen sein. Seit Jahren zeichnet sich der Sektor durch eine enorme Übernahmeaktivität aus. Dazu tragen neben auslaufenden Patenten, dem Druck der Aktionäre auch hohe Bargeldbestände der Branchengiganten bei, die zunehmend zur Erweiterung der Forschungspipeline eingesetzt werden.