AstraZeneca-Aktie: Solide und chancenreich

Bei AstraZeneca denken viele zuerst an den pannenbehafteten COVID-19-Impfstoff. Aber davon sollten Sie sich nicht beeinflussen lassen. Denn der schwedisch-britische Pharma-Gigant hat weitaus mehr zu bieten – gerade in der aktuell unsicheren Börsenphase.
Kurzportrait
Im Jahr 1999 fusionierte der schwedische Pharma-Konzern Astra mit dem britischen Pharma-Konzern Zeneca. Heute zählt AstraZeneca zu den weltweit führenden Pharma-Konzernen mit einem Jahresumsatz von über 40 Mrd. US-Dollar.
AstraZeneca besitzt ein breites Produktportfolio mit Medikamenten aus den Bereichen Krebs, Immunologie, Herz-Kreislauf und Stoffwechsel, Infektionen und neurologische Störungen. Bei zehn Medikamenten handelt es sich um sogenannte „Blockbuster“, also Medikamente mit einem Jahresumsatz von über einer Milliarde US-Dollar. Tagrisso ist das mit Abstand umsatzstärkste Produkt und gleichzeitig eines der wachstumsstärksten. Es wird bei Lungenkrebs in fortgeschrittenem Stadium verabreicht.
Prall gefüllte Forschungspipeline
Um die Zukunftsperspektiven von Pharma-Unternehmen zu beurteilen, ist ein Blick in die Forschungspipeline unerlässlich. Und die Forschungspipeline – die durch die Übernahme des US-Biotech-Unternehmens Alexion nochmals aufgewertet wurde – kann sich mehr als sehen lassen.
Insgesamt hat AstraZeneca über 170 Projekte in seiner prall gefüllten Pipeline. 32 Wirkstoffe befinden sich in der dritten und letzten klinischen Studienphase vor der Zulassung, die Hälfte davon sind Krebs-Medikamente.
Hohes Wachstum im zweiten Quartal
Die jüngsten Quartalsergebnisse konnten die Analystenprognosen klar übertreffen. Im zweiten Quartal kletterte der Umsatz von AstraZeneca um 31% auf 10,77 Mrd. US-Dollar (Prognose 10,5 Mrd. US-Dollar) und der Kerngewinn sprang von 0,90 auf 1,72 US-Dollar pro Aktie (Prognose: 1,56 US-Dollar). Zu den Wachstumstreibern zählen u.a. das Corona-Medikament Evusheld und der Cholesterinsenker Crestor.
Zahlreiche neue Zulassungen
Positives gibt es auch aus dem dritten Quartal zu vermelden, wenngleich die Quartalszahlen noch nicht veröffentlicht wurden. Dafür wurde das Brustkrebs-Medikament Enhertu in den USA zugelassen. Das Medikament soll bei der Behandlung von erwachsenen Patienten mit inoperablem oder metastasierendem Brustkrebs zum Einsatz kommen. Studiendaten bescheinigen der Behandlung mit Enhertu eine signifikante Reduzierung der Todesfälle sowie der Fortschreitung der Erkrankung.
Ebenfalls im dritten Quartal gab es Zulassungen für das Corona-Medikament Evusheld und das Asthma-Mittel Tezspire in der Europäischen Union sowie für das Krebs-Medikament Lynparza und das Nieren-Mittel Forxiga in China.
Solides Wachstum in den nächsten Jahren
Das hohe Wachstumstempo wird für den Konzern zwar nicht zu halten sein. Aber AstraZeneca dürfte seinen Umsatz auch in den kommenden Jahren mit Zuwächsen im hohen einstelligen Prozentbereich steigern. Noch deutlicher dürften die Zuwächse beim Gewinn ausfallen.
Falls Sie ein wenig Sicherheit für Ihr Depot suchen und auf ordentliches Wachstum nicht verzichten wollen, ist die Aktie eine Überlegung wert.