Das medizinische Wunder aus Göttingen
Jede Woche werden Millionen Deutsche auf Covid-19 getestet. Gleichzeitig schaukelt sich der Wettlauf um die Impfstoffe immer mehr nach oben. Aktien wie Sartorius sind im vergangenen Jahr rasant gestiegen. Das Unternehmen, das lange als langweilig galt, hat auf Sicht von 12 Monaten sogar eine Rendite von mehr als 100% geschafft. Grund genug, sich den Wert noch einmal genauer anzusehen und auszuloten, ob bei der Aktie womöglich noch mehr geht.
Sartorius wurde 1870 gegründet und ist heute in den beiden Segmenten Bioprocess Solutions (Einwegprodukte für die Medikamentenherstellung) und Lab Products & Services (Laborinstrumente und -verbrauchsmaterialien) tätig. Das Unternehmen verfügt in Europa, Asien und USA über eigene Produktionsstätten.
Sartorius erhöhte die Prognose
Sartorius hat das 1. Halbjahr mit zweistelligem Wachstum bei Umsatz und Auftragseingang abgeschlossen. Der Umsatz legte um 18,1% auf 1,06 Mrd € zu und der Auftragseingang um 27,5% auf 1,24 Mrd €. Das Wachstum wurde überwiegend von der dynamischen Entwicklung der Sparte Bioprocess Solutions getragen. Die Laborsparte entwickelte sich in einem schwächeren konjunkturellen Umfeld aufgrund der Corona-Pandemie moderat. Die jüngsten Akquisitionen, ausgewählte Life-Science-Geschäfte von Danaher sowie der im Dezember 2019 mehrheitlich übernommene Zellkulturmedienspezialist Biological Industries, trugen knapp 4 Prozentpunkte zum Umsatzwachstum bei.
Alle Regionen steigerten ihren Umsatz zweistellig. In der umsatzstärksten Region EMEA legte der Umsatz um 16% zu. Die höchste Dynamik zeigte die Region Amerika, hier wuchs das Geschäft um 19,7% und in der Region Asien-Pazifik um 18,4%. Das operative Ergebnis (EBITDA) legte um 23,5% auf 293,5 Mio € zu. Die entsprechende Marge verbesserte sich von 26,6 auf 27,8%. Auf Basis der Entwicklung im 1. Halbjahr sowie einer für den weiteren Jahresverlauf erwarteten hohen Nachfrage erhöht Sartorius seine Prognose.
So sollten Sie die Aktie sehen
2020 geht der Vorstand von einer Erhöhung des Umsatzes von 22 bis 26% (bisher 15 bis 19%) sowie einer EBITDA-Marge von 28,5% (bisher 27,5%) aus. Ein Teil des zusätzlichen, erwarteten Geschäfts ist auf Covid-19 zurückzuführen. Die Produkte werden sowohl bei der Herstellung von Impfstoffen als auch von antiviralen Medikamenten eingesetzt. Die Aktie ist zwar schon stark gestiegen, birgt aber trotzdem noch Potenzial. Gerade im Falle von Kursrücksetzern kann man sich den Wert genauer ansehen. Nur weil die Aktie schon stark gestiegen ist, muss das nicht bedeuten, dass sie kein Potenzial mehr hat. Bleiben Sie bei Sartorius am Ball!