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Gesundheit: Megatrend mit Aktien-Chancen

Inhaltsverzeichnis

Sei es Infrastruktur, Digitalisierung oder Gesundheit – Megatrends bringen die Börsen auf Trab. Was für den Megatrend Gesundheit spricht: Er ist langfristig nachhaltig.

Infrastrukturprojekte sind irgendwann abgearbeitet und werden bei schlechter Haushaltslage oder Regierungswechseln schnell gekürzt. Die Digitalisierung wird nach einer Anfangsphase langsam zur Normalität und sich auf interessante Einzelbereiche konzentrieren.

Megatrend Gesundheit geht die Luft nicht aus

Der Megatrend Gesundheit indes steht auch in der Zukunft auf soliden Beinen – und überschneidet sich mit dem Boombereich des demografischen Wandels. Die Gesellschaften werden älter und krankheitsanfälliger. Immer mehr Teile der wachsenden Weltbevölkerung leiden unter neuen Zivilisationskrankheiten. Und immer mehr von ihnen können sich mit ebenfalls wachsendem Wohlstand Medikamente und Therapien leisten, die zunehmend effektiver werden.

Die Spannbreite ist groß. Sie reicht von Medizintechnologien über die Pharma- und Biotech-Industrie bis zu Dienstleistungen rund ums Thema Vorbeugen, Helfen, Heilen. Wobei auch hier die Digitalindustrie Einzug hält. Google beispielsweise hat 2013 die Tochterfirma Calico gegründet, die sich rein auf Gesundheit und Wohlbefinden konzentriert.

Die Herausforderung besteht zunächst in der Vielfalt von Unternehmen. Allein in den USA sind 180 Firmen im Nasdaq Biotech-Index gelistet. Zu den Risiken und Nebenwirkungen gehört, dass trotz hoher Wachstumsraten der Branche gerade Biotech-Aktien mitunter starke Kursausschläge zeigen. Zudem werden aussichtsreiche neuere Unternehmen gerne aufgekauft.

Abgesehen von einigen beeindruckenden Senkrechtstartern gehören zu den ertragsstarken und weiterhin aussichtsreichen Kandidaten Unternehmen wie Novo Nordisk, Amgen, Biogen, Celgene, Morphosys, Cerner, Intuitive Surgical oder Fresenius. Natürlich auch Pharmadickschiffe wie Merck, Sanofi und Roche. Sie alle sind schon lange fest im Gesundheitssystem verankert.

Korrekturphasen als Einstiegsgelegenheit

Schaut man sich deren Aktienperformance an, so zeigen sich nach meist lange anhaltendem Aufwärtstrend verbreitet Korrekturphasen, die aber an den langfristigen Perspektiven wenig ändern. Teils gehen sie auf Startschwierigkeiten bei der Einführung neuer Produkte zurück, teils auf Preiskämpfe und Nachahmerpräparate bei Medikamenten.

Der zunehmende Preiskampf in den USA hat beispielsweise der Aktie von Novo Nordisk zugesetzt. Generell aber bietet sie mit die höchste und nachhaltigste Rendite im Kernbereich Gesundheit. Bis 2022 sollen drei der fünf meistverkauften Diabetespräparate von Novo Nordisk kommen. Die Aussichten sind gut. Die faire Bewertung mit einem KGV von 20 eignet sich für einen Einstieg.

Vergleichsweise niedrige KGV-Werte weit unter 20 locken auch beim amerikanischen Biotech-Dreigespann Amgen, Biogen, Celgene. Wobei sich Biogen am stabilsten präsentiert. Auf Zehnjahressicht brachte die Aktie rund 474 %. Amgen und Celgene kamen auf grob 280 %. Letztere musste aber im letzten Jahr Federn lassen – eine Gelegenheit bevor es wieder spürbar aufwärts geht.

Gute Nachrichten wie die vorzeitige Einführung neuer Antikörper in den USA werden Morphosys beflügeln. Das Papier der Biotech-Schmiede aus Martinsried bei München brachte über die letzten zehn Jahre ein Plus von 471 % und peilt die zuletzt 2014 gesehene Rekordmarke von 85,42 € an. Was stört: Die Aktie aus dem TecDax ist stark überbewertet.

Medizintechnik, Roboter, Dienstleistungen

Zu den bewährten Kapitalvermehrern gehören auch die US-Unternehmen Cerner und Intuitive Surgical. Letzteres ist in der Medizintechnik zuhause und bei Robotersystemen führend. Das Papier ist unverändert im grünen Bereich, mit einem KGV von 43 aber ebenfalls kein Schnäppchen.

Cerner, der führende US-Anbieter von Informationstechnik im Gesundheitswesen wiederum ist nur leicht überbewertet. Die Aktie hatte im Oktober etwas nachgegeben. Auf Zehnjahressicht aber brachte sie fast 466 % Zuwachs.

Mit 300 % Plus war es bei Fresenius nicht ganz so viel. Doch der im Dax gelistete Bad-Homburger Krankenhausbetreiber und Anbieter von Dienstleistungen setzt seinen Wachstumskurs fort. Aktuell geht es um die Übernahme des US-Generikaherstellers Akorn. Die Aktie ist fair bewertet.

Fair bis leicht unterbewertet sind die Papiere der Pharmariesen Roche, Merck und Sanofi. Die etablierten Konzerne bringen zwar nicht ganz die Kurszuwächse wie die jüngeren bzw. kleineren Aufsteiger, doch sie werden auch in Zukunft die Entwicklung maßgeblich mitgestalten und gehören als stabile Größen ins Depot.

Bei genauer Betrachtung ist der Megatrend Gesundheit schon lange ein Dauerbrenner. Im steten Wandel kommen immer wieder neue Geschäftsfelder und Anbieter mit Innovationen hinzu, was die Sache spannend macht. Wer es sich angesichts der vielen Unternehmen leichter machen will, kann einen passenden ETF aus dem Bereich aussuchen. Die Indexfonds gibt es fürs allgemeine Gesundheitswesen genauso wie etwa für das Segment Healthcare Innovation.