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Medizintechnik: Baxter schluckt Mitbewerber Hill-Rom für 10,5 Mrd. Dollar

Inhaltsverzeichnis

Dass es im Bereich der Medizintechnik häufig zu besonders spektakulären Übernahmen kommt, habe ich Ihnen ja schon des Öfteren berichtet. Heute kann ich Ihnen einen weiteren dieser Megadeals aus den USA präsentieren:

Die in Deerfield, Illinois beheimatet Baxter International Inc. und die in Chicago, Illinois ansässige Hill-Rom Holdings, Inc. haben am vergangenen Donnerstag bekanntgegeben, dass sie sich auf eine Übernahmevereinbarung geeinigt haben.

Damit endet ein seit einigen Monaten andauernder Übernahmepoker. Schon im Juli hatte Baxter 9,5 Mrd. US-Dollar (USD) für Hill-Rom, bzw. 144 USD für jede Hill-Rom-Aktie, geboten und war damit aber zunächst abgeblitzt.

Baxter bietet 156 US-Dollar pro Aktie

Mit einem nachgebesserten Angebot hatte Baxter nun Erfolg. Baxter hat sich darin bereiterklärt, den Hill-Rom-Aktionären nunmehr stolze 156 USD pro Aktie in bar zu zahlen. Bei knapp 66 Mio. ausgegebenen Hill-Rom-Aktien beläuft sich der Kaufpreis somit auf fast 10,5 Mrd. USD (8,85 Mrd. Euro).

Einschließlich der Schulden, die von Baxter im Rahmen der Transaktion übernommen werden müssen, beträgt der Unternehmenswert von Hill-Rom insgesamt sogar rund 12,4 Mrd. USD (10,45 Mrd. Euro). Baxter wird die Transaktion durch eine Kombination aus Barmitteln und vollständig zugesagten Kredite finanzieren.

Börsenkurse machen Freudensprünge

Nach Bekanntgabe der Übernahme am 02.09.2021 zogen die Kurse beider Unternehmen deutlich an. Der Kurs der Hill-Rom-Papiere sprang an der New Yorker Börse um sehr gute 4,6% auf 151,80 USD.

Seit den ersten Übernahmegerüchten im Sommer 2021 haben die Hill-Rom-Aktien in den letzten 3 Monaten bereits fast 40% zugelegt. Etwas überraschend ist allerdings, dass der Kurs der Hill-Rom-Papiere bisher nicht ganz an das Niveau des Barangebots herangekommen ist.

Auch die Baxter-Aktien legten am Donnerstag um gut 4% zu und ging mit 81,07 USD in den Feierabend. Die Aktionäre sind anscheinend von der Übernahme des kleineren Mitbewerbers überzeugt.

Die beiden Medizintechnikunternehmen im Überblick

Da die beiden US-Unternehmen nicht jedem von Ihnen bekannt sein dürften, möchte ich sie hier kurz vorstellen. Baxter ist sowohl im Pharma- als auch Medizintechnikbereich aktiv. Die etwa 50.000 Mitarbeiter des weltweit vertretenen Unternehmens erwirtschafteten im vergangenen Jahr einen Umsatz von 11,7 Mrd. USD und einen Nettogewinn von 1,1 Mrd. USD.

Hill-Rom ist ebenfalls ein weltweit führendes Unternehmen im Bereich Medizintechnik. Zu den Produkten des Unternehmens zählen Krankenhausbetten, Krankentragen, Patientenmonitore, Operationstische und Elektrokardiographen.

Im vergangenen Jahr erzielten die 10.000 Hill-Rom-Mitarbeiter einen Umsatz von 2,9 Mrd. USD bei einem Nettogewinn von 223 Mio. USD.

Baxter will Angebotsspektrum erweitern

Durch die Transaktion will Baxter sein Portfolio erweitern und gleichzeitig von Skalen- bzw. Größenvorteilen profitieren. Dies betont auch der Baxter-Vorsitzende und CEO José Almeida in seinem Statement zur Übernahme:

„Baxter und Hill-Rom schließen sich zusammen, um die Herausforderungen einer sich schnell entwickelnden globalen Gesundheitslandschaft zu meistern und gleichzeitig einen erheblichen Mehrwert für alle Beteiligten zu schaffen, denen wir dienen.“

Globaler Konsolidierungsprozess in der Medizintechnik

Die Übernahme von Hill-Rom durch Baxter ist ein weiterer Schritt in der globalen Konsolidierung des Medizintechnik-Sektor. So hatte die irische Medtronic bereits in 2014 stolze 43 Mrd. USD für die Übernahme des ebenfalls in Irland beheimateten Mitbewerbers Covidien auf den Tisch geblättert.

Anfang 2017 gab Abbott Laboratories den Abschluss der Übernahme von St. Jude Medical bekannt. Für die Akquisition des Herzschrittmacherspezialisten hat Abbot 25 Mrd. USD gezahlt. Im vergangenen Jahr gab Siemens Healthineers die Übernahme des US-Krebsspezialisten Varian für rund 14 Mrd. Euro bekannt.

So geht es weiter

Die Verwaltungsräte beider Unternehmen haben der Übernahme bereits einstimmig zugestimmt. Damit der Deal auch realisiert werden kann, müssen auch die Hill-Rom-Aktionäre noch ein positives Votum abgeben.

Auch die zuständigen Aufsichtsbehörden müssen die Übernahme noch genehmigen. Der Abschluss der Transaktion wird bis Anfang 2022 erwartet.