Roche hebt zum 36. Mal in Folge die Dividende an

In der vergangenen Woche habe ich Ihnen hier im Schlussgong mit Walmart und Nestlé bereits zwei internationale Dividenden-Champions vorgestellt. Heute folgt mit dem Schweizer Pharmakonzern Roche ein weiterer Kandidat für Ihr internationales Dividenden-Depot.
Der Pharma-Gigant Roche steigert in diesem Jahr bereits zum 36. Mal in Folge die Dividende. Mit dieser Serie hält Roche seinen Schweizer Erzrivalen klar auf Distanz. Novartis hat die Dividende „nur“ 28 Jahre hintereinander gesteigert.
Roche legt größten Wert auf eine Fortsetzung dieser Dividenden-Serie. So gehören die Schweizer zu den wenigen Unternehmen, die jeweils schon im Halbjahresbericht einen Hinweis auf eine weiter steigende Dividende geben.
Weltweite Nummer 1 im Kampf gegen Krebs
Der Schweizer Roche-Konzern mit Hauptsitz in Basel ist eines der führenden Unternehmen im forschungsorientierten Gesundheitswesen. Roche setzt auf die beiden Standbeine Pharma und Diagnostik und entwickelt als – nach eigenen Angaben – weltweit größtes Biotech-Unternehmen Medikamente für die Onkologie, Immunologie, Infektionskrankheiten, Augenheilkunde und Neurologie.
Roche zählt sich auch zu den weltweit bedeutendsten Anbietern von Produkten der In-vitro-Diagnostik sowie gewebebasierten Krebstests und gilt als Pionier im Diabetes-Management. Zu den zukünftigen Wachstumstreibern gehört auch die „personalisierte Medizin“, die Roche ebenfalls abdeckt.
Seit der Gründung im Jahr 1896 hat Roche in der Medikamentenforschung viele Meilensteine erreicht. Auf der Liste der unentbehrlichen Arzneimittel der Weltgesundheitsorganisation stehen 24 von Roche entwickelte Medikamente, darunter lebensrettende Antibiotika, Malariamittel und Chemotherapeutika.
Roche-Aktie im Fokus
In einem insgesamt schwachen Markt stand die Roche-Aktie zuletzt unter Druck. Zum einen belastete die Tatsache, dass ein Großaktionär aus dem Aktionärspool der Familie Oeri-Hoffmann ein Aktienpaket zum Verkauf stellte, den Kurs.
Zum anderen brachten die Patentabläufe bei den Krebsmedikamenten Avastin, Herceptin und Rituxan das Wachstum etwas ins Stocken. Obwohl auch die Nachfrage nach Covid-19-Produkten zurückging, wuchs der Umsatz im vergangenen Jahr um rund 1% auf den neuen Rekordwert von 63,3 Mrd. Schweizer Franken (CHF).
Der Nettogewinn ging dagegen um 6% auf 13,5 Mrd. CHF zurück. Die Dividende wird dennoch um 2% auf 9,50 CHF je Aktie angehoben. Weil der „Corona-Booster“ bei Diagnostik-Produkten wegfällt, rechnet das Management für das laufende Geschäftsjahr 2023 mit Umsatzeinbußen im niedrigen einstelligen Prozentbereich.
Um das Wachstum wieder anzukurbeln, investiert Roche aber kräftig in Forschung und Entwicklung. Hier gab es zuletzt zwar auch Rückschläge, dennoch verfügt der Konzern über eine gut gefüllte Forschungs-Pipeline.
Stetige Anhebungen sorgen für hohe Dividenden-Renditen
Von den regelmäßigen Dividenden-Steigerungen – in diesem Jahr steigt die Ausschüttung wie bereits erwähnt bereits zum 36. in Folge – profitieren die Roche-Aktionäre. Aktionäre, die im Jahr 2003 (also vor 20 Jahren) Roche-Aktien zum Preis von 81,40 CHF erworben haben und in diesem Jahr eine Dividende von 9,50 CHF erhalten, können sich über eine zweistellige Rendite von 11,67% freuen. Für Neueinsteiger liegt die Rendite aktuell bei 3,75%.
Noch ein abschließender Hinweis zu den börsennotierten Wertpapieren von Roche: Von Roche gibt es nur 107 Mio. Inhaberaktien, aber über 690 Mio. Genussscheine. An der Börse werden die Genussscheine stärker gehandelt und mit den Aktien gleichgesetzt.