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Übernahme im australischen Gesundheitswesen

Übernahme im australischen Gesundheitswesen
ingusk / stock.adobe.com
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Heute möchte ich Sie über eine mögliche Übernahme in Down Under informieren. So waren es zunächst nur Gerüchte, die jedoch am vergangenen Donnerstag bestätigt wurden: Ein Konsortium um die renommierte US-Beteiligungsgesellschaft KKR will den größten privaten Krankenhausbetreiber Australiens, Ramsay Health Care Limited, übernehmen.

Bereits am Mittwoch berichtete „The Australian Financial Review“ über die Übernahmegerüchte, die am Tag darauf von Ramsay Health Care in einer kurzen Pressemitteilung bestätigt wurden. Darin teilte der Krankenhauskonzern mit, dass er ein unverbindliches Angebot von einem Konsortium unter der Leitung von KKR erhalten hat.

Die beteiligten Parteien im Überblick

Damit Sie wissen, welche Dimension die unverbindliche Offerte hat, möchte ich Ihnen das Bieterkonsortium und Ramsay Health Care kurz vorstellen. Das Bieterkonsortium wird von der in New York ansässigen Beteiligungsgesellschaft KKR angeführt.

KKR ist weltweit aktiv und hat auch in Deutschland durch Beteiligungen bzw. Übernahmen von Hensoldt (Airbus Verteidigungselektronik), dem Marktforschungsinstitut GfK und dem Axel Springer Verlag für Schlagzeilen gesorgt.

Nach unbestätigten Informationen des Nachrichtenmagazins Reuters sollen neben KKR auch der australische Pensionsfonds HESTA und der Staatsfonds Abu Dhabi Investment Authority zu dem Bieterkonsortium gehören.

Ramsay Health Care ist mit seinen Gesundheitseinrichtungen weltweit in 10 Länder vertreten. Allein in Australien betreibt das Unternehmen 72 private Krankenhäuser und Tageskliniken mit mehr als 31.000 Mitarbeitern.

Die europäische Tochter Ramsay Santé ist der zweitgrößte private Pflegedienstleister in Europa und betreibt Fachkliniken und Primärversorgungseinheiten an rund 350 Standorten in fünf europäischen Ländern. In Deutschland ist Ramsay allerdings nicht vertreten. In Asien ist das Unternehmen in Indonesien, Malaysia und Hongkong aktiv.

KKR-Konsortium bietet 88 Australische Dollar pro Aktie

Ramsay bestätigte in seiner Pressemitteilung, dass das Bieterkonsortium den Aktionären 88 Australische Dollar (AUD) für jede ausgegebene Ramsay-Aktie geboten hat. Bei knapp 229 Mio. ausgegebenen Aktien bewertet das Konsortium Ramsay in seinem Angebot mit gut 2 Mrd. AUD bzw. etwa 13,8 Mrd. Euro.

Alternativ zur Barabfindung können sich Ramsay-Aktionäre einen nicht näher genannten Anteil des Kaufpreises auch in Form von nicht börsennotierten Aktien der Holdinggesellschaft des Konsortiums auszahlen lassen.

Satter Übernahmeaufschlag löst Kurssprung aus

Am Dienstag, dem Tag vor Bekanntwerden des Übernahmeangebots, hatte der Kurs der Ramsay-Aktie an der Australian Securities Exchange (ASX) in Sydney noch bei 64,40 AUD gelegen. Die gebotenen 88 AUD beinhalten somit eine satte Übernahmeprämie von 36,6%.

Die Reaktion der Anleger ließ nicht lange auf sich warten: Am Mittwoch sprang der Kurs der Ramsay-Aktie zwischenzeitlich um bis zu 30% auf 83,55 AUD und erreichte damit das höchste Niveau der letzten 6 Jahre.

Allerdings verlor der Kurs im weiteren Tagesverlauf wieder ein wenig an Boden und ging mit einem Kurs von 80 AUD bzw. einem Plus von immerhin noch 24% aus dem Handel. Wenn Sie Ramsay-Papiere in Ihrem Depot haben, werden Sie sich sicher darüber gefreut haben.

Wie es weitergehen kann

Der Vorstand von Ramsay Health Care hat das unverbindliche Angebot zusammen mit seinen Beratern geprüft und will dem Bieterkonsortium im Rahmen einer Due-Dilligence-Prüfung Einblick in seine Bücher gestatten. Sollte diese Prüfung positiv ausfallen, erwartet Ramsay ein verbindliches Angebot seitens des Bieterkonsortiums.

Der mit einem Anteil von 18,8% größte Aktionär von Ramsay, die Paul Ramsay Foundation (PRF), hat bereits angedeutet, dass sie ein verbindliches Angebot unterstützen könnte: „Sollte ein Angebot zustande kommen, das den in der ASX-Ankündigung von Ramsay Health Care dargelegten Vorstellungen entspricht, würde PRF die Unterbreitung eines solchen Angebots an die Aktionäre unterstützen“.

Auch wenn die Abgabe eines verbindlichen Angebots durch das KKR-geführte Konsortium noch offen ist, hätte es also gute Chancen, auch umgesetzt werden zu können. Sollte es zu einem verbindlichen Angebot kommen, werde ich Sie darüber informieren.