Diese Corona-Verlierer sind interessant

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Ich hatte Ihnen von dem Favoritenwechsel berichtet, der zuletzt an den Börsen stattgefunden hat. Zyklische Titel stehen vermehrt auf der Kaufliste, während Technologiewerte zuletzt unter Druck standen. Diese haben sich nach der Korrektur inzwischen wieder stabilisiert. Vor dem Hintergrund der fortschreitenden Digitalisierung bleiben die Aussichten für den Technologiesektor gut.

Gefragt bleiben aber auch konjunkturabhängige Unternehmen, die unter der Corona-Krise stark gelitten haben. Erneut steigende Infektionszahlen und das immer schlimmer werdende Impf-Chaos tun der guten Stimmung an den Börsen keinen Abbruch.

Die Anleger schauen quasi durch die sich anbahnende „dritte Welle“ hindurch in die Zukunft. Ich möchte Ihnen heute zwei Unternehmen vorstellen, die massiv unter der Krise gelitten haben und die besonders profitieren werden, wenn sich endlich ein Ende der Pandemie abzeichnet.

TUI profitiert besonders von einem Ende der Pandemie

Ein Bereich, der zweifellos zu den größten Verlierern der Pandemie zählt, ist die Reisebranche. Sie wird besonders profitieren, wenn die Menschen wieder in den Urlaub fahren können. Einen Vorgeschmack darauf gab es in den vergangenen Tagen. Die Nachricht, dass Mallorca nicht mehr als Corona-Krisengebiet eingestuft wird, sorgte für einen regelrechten Ansturm auf Mallorca-Flüge.

Davon profitiert auch TUI, der weltgrößte Reisekonzern. Nach eigenen Angaben verzeichnete das Unternehmen in den vergangenen Tagen doppelt so viele Mallorca-Buchungen wie im gleichen Zeitraum 2019, also vor der Corona-Pandemie. Aufgrund der hohen Nachfrage verdoppelt TUI sein Angebot für die Osterferien und bietet jetzt über 300 Hin- und Rückflüge an. Darüber hinaus weitet der Reiseveranstalter auch sein Hotelangebot auf der Baleareninsel aus.

Das Unternehmen wurde durch mehrere Geldspritzen des Bundes gestützt. Damit sollte gesichert sein, dass TUI bald von der aufgestauten Reiselust der Menschen profitieren kann. Dann könnte die Aktie den Anstieg der vergangenen Monate fortsetzen. Angesichts starker Schwankungen ist ein Engagement allerdings nur für sehr risikobereite Anleger interessant.

Fraport erwartet langsame Erholung

Wie TUI ergeht es auch Fraport. Bei dem Betreiber des Frankfurter Flughafens ist das Geschäft durch Corona zeitweise praktisch völlig zum Erliegen gekommen. Der Umsatz brach im Geschäftsjahr 2020 um 55% auf rund 1,7 Mrd. Euro ein. Unter dem Strich stand ein Verlust von knapp 658 Mio. Euro.

Bei der Bilanzvorlage gestern zeigte sich das Unternehmen für dieses Jahr nur vorsichtig optimistisch. Nach einem Einbruch auf 19 Mio. Passagiere im Corona-Jahr rechnet der Konzern für dieses Jahr mit einem Anstieg auf 20 bis 25 Mio. Eine anziehende Nachfrage erwartet Fraport erst im Sommer. Noch vor wenigen Woche hatte das Management einen Anstieg auf 32 Mio. Passagiere in Aussicht gestellt. Außerdem kündigte der Konzern an, die geplante Eröffnung des dritten Terminals werde um ein weiteres Jahr auf 2026 verschoben.

Nach dem massiven Kurseinbruch hat sich die Fraport-Aktie deutlich erholt. Kürzlich gelang der Ausbruch über die Widerstandszone bei gut 52 Euro. Die Chancen stehen gut, dass sich nach einem kurzen Luftholen der Aufwärtstrend fortsetzt. Allerdings gilt auch hier: Ein Engagement sollten Sie nur in Erwägung ziehen, wenn Sie etwas risikobereiter sind und hohe Schwankungen nicht scheuen.