Darum gehören Cloud-Aktien ins Depot

Die Digitalisierung der Wirtschaft, das Internet der Dinge – ohne die Cloud geht schon lange nichts mehr. Ausgelagerte Rechnerkapazitäten erlauben eine Datenverarbeitung, die auf lokalen Computern kaum zu stemmen ist. Die wiederum können sich energieeffizient auf Arbeiten konzentrieren, die vor Ort unerlässlich sind.
Jüngstes Beispiel ist der Einsatz künstlicher Intelligenz für Fahrassistenzsysteme in E-Fahrzeugen. Hier würde die volle Rechnerkapazität an Bord die Batterieleistung und damit die Reichweite um über ein Viertel reduzieren. Folgleich ruft man Daten aus der Cloud ab.
Cloud-Aktien: nicht nur die Top-5
Mit derartigen Zukunftsgeschäften haben Cloud-Aktien Potenzial. Denn Datenwolken werden zunehmend von allen genutzt – von Privatpersonen bis zu großen Unternehmen. Sie haben die Möglichkeit, selbst mit geringem eigenem Speicherplatz auf komplexe Programme zuzugreifen – und Kosten zu sparen. Mittlerweile gibt es zahlreiche Aktien von Cloud-Unternehmen mit den verschiedensten Angeboten.
Damit lässt sich ein Depot zusammenstellen, das neben den großen stabilen Werten auch kleinere und weniger bekannte mit Perspektiven umfasst. Zu den großen tonangebenden Konzernen gehören bekannte Namen. Amazon, IBM, Microsoft, SAP oder Salesforce.
Microsoft ist mit einem Jahresumsatz von gut 16,7 Mrd. US-Dollar im Cloudgeschäft derzeit die Nummer eins weltweit. Doch Amazon schließt in schnellen Schritten auf. Die Nummer zwei peilt mit ihren „Amazon Web Services“ (AWS) bereits 16 Mrd. US-Dollar Umsatz an. Kaum geringer ist die Größenordnung bei IBM, das sich nahezu klammheimlich auf den dritten Platz vorgearbeitet hat.
Beachtlich ist das Umsatzvolumen von 10,44 Mrd. US-Dollar bei Salesforce, denn das Unternehmen bietet rein nur Cloud-Dienste an, während andere auf Crossover-Effekte aus anderen Bereichen zurückgreifen können. So etwa Deutschlands wertvollstes Börsenunternehmen SAP, dessen Umsätze mit Mietsoftware aus der Cloud mittlerweile fast ein Viertel der gesamten Erlöse von rund 25 Mrd. Euro ausmacht. Der Bereich ist zuletzt um über 30 % gewachsen.
Workday
Neben den Top-5 sind etliche Unternehmen mit spezifischen Angeboten gut im Geschäft. Zum Beispiel Workday, ein US-Anbieter mit ausgelagertem Service im Bereich Personalwesen, Lohn- und Finanzverwaltung. Die Effektivität und Effizienz durch Standardisierung der Programme überzeugt selbst den Cloudanbieter Amazon, das mit anderen bekannten Namen wie Netflix, GlaxoSmithKline oder Sanofi zum Kundenkreis gehört. Workday ist noch nicht aus der Verlustzone heraus. Doch die Umsatzentwicklung ist beachtlich: Seit sechs Jahren stiegen die Erlöse von 134 Mio. auf jetzt 2,14 Mrd. US-Dollar.
Dropbox
Mit ähnlich großen Umsatzzuwächsen bei abnehmenden Verlusten ist Dropbox ein Kandidat mit Potenzial. Innerhalb von zwei Jahren sind die Erlöse von rund 600 Mio. US–Dollar auf 1,39 Mrd. US-Dollar verdoppelt. Nach dem Börsengang im Frühjahr ist die Cloud-Aktie noch in der Orientierungsphase. Dropbox ist mit ausgelagerten Fotoalben und Videos groß geworden. Im kostenpflichtigen Bereich lassen sich vielfältige Daten hinterlegen, die etwa Firmenkunden unter anderem für Telekonferenzen nutzen können. Mittlerweile greifen 12,3 Mio. zahlende Nutzer auf die Angebote zurück.
Cancom
Vom Systemhaus zum IT-Rundumdiensleister zum Cloudanbieter – das ist das Aufstiegsprogramm der TecDax Unternehmens Cancom. Die Münchner haben ihre Umsätze kontinuierlich auf nun 1,32 Mrd. Euro gesteigert. Der operative Gewinn stieg auf 88,6 Mio. Euro an. Auf Zehnjahressicht brachte die Aktie rund 4.400 %. das Potenzial ist noch lange nicht ausgeschöpft.
Es gibt noch weitere wie etwa Adobe, Citrix oder auch der deutsche Anbieter für Personalsoftware Invision. Letzterer ist allerdings ein Beispiel dafür, dass nicht jede Cloud-Aktie automatisch ein Renner wird. Der Markt ist auch hier umkämpft. Wichtig sind unverwechselbare Produkte mit hoher Kundenbindung und entsprechend wiederkehrenden Einnahmen.