Dr. Hönle: Zahlen durchwachsen, Ausblick positiv
Die jüngste Kursschwäche bei den Technologie- und Wachstumsaktien hält nach wie vor an. Ein Unternehmen, das von der Korrektur in dieser Woche nicht betroffen ist, in der vergangenen Woche aber unter Druck stand, ist Dr. Hönle.
Das Unternehmen hat in der vergangenen Woche Zahlen für das 1. Quartal des Geschäftsjahres 2020/2021 (bis Ende September) bekannt gegeben, auf die ich gleich im Detail eingehe. Zunächst stelle ich Ihnen das Unternehmen aber kurz vor.
Die Dr. Hönle AG im Portrait
Die Dr. Hönle AG ist ein börsennotiertes Technologieunternehmen mit Sitz in Gräfelfing bei München. Die Hönle Gruppe entwickelt mit ihren über 600 Mitarbeitern innovative Lösungen für unterschiedlichste industrielle Fertigungsprozesse. Ein Schwerpunkt der Geschäftstätigkeit ist die Entwicklung und der Vertrieb industrieller Klebstoffe und Vergussmassen.
Ferner werden Geräte für die Farb- und Lacktrocknung, die Kleb- und Kunststoffhärtung sowie für die Oberflächenentkeimung und die Sonnenlichtsimulation hergestellt. Neu im Produktprogramm sind Luftentkeimungsgeräte, die zur Eindämmung der Corona-Pandemie eingesetzt werden.
Darüber hinaus produziert die Unternehmensgruppe UV-Strahler unter anderem für die Wasserentkeimung und stellt Rohre und Halbfabrikate aus Quarzglas her, welche in unterschiedlichen Industriezweigen zum Einsatz kommen. Die Hönle Gruppe beliefert weltweit Technologie- und Weltmarktführer und ist in über 20 Ländern mit eigenen Gesellschaften oder Partnerunternehmen vertreten.
Durchwachsenes Auftaktquartal
Schauen wir nun auf die durchwachsenen Quartalszahlen: Der Umsatz stieg im zurückliegenden Quartal um 4,6% auf 26,67 Mio. Euro. Hönle hat umfangreiche Marketingmaßnahmen zur Absatzsteigerung seiner neuen Luftentkeimungssysteme gestartet, was sich negativ auf die Ertragsstärke im 1. Quartal des aktuellen Geschäftsjahres auswirkte.
Zudem waren viele Einzelgesellschaften der Hönle Gruppe von Umsatzrückgängen betroffen, die vor allem auf den durch die Corona-Pandemie verursachten wirtschaftlichen Abschwung zurückzuführen sind. Daher gingen sowohl der operative Gewinn (EBIT) als auch der Nettogewinn im Vergleich zum Vorjahreszeitraum zurück.
Optimistischer Blick nach vorne
Die Geschäftsentwicklung der Hönle Gruppe für das Jahr 2020/2021 ist aufgrund der Corona-Pandemie und deren Auswirkungen auf die einzelnen Segmente schwer prognostizierbar, so das Unternehmen.
Während die dämpfenden Auswirkungen der Corona-Krise in einzelnen Bereichen wie etwa dem Druckmaschinenmarkt im Geschäftsjahr 2020/2021 weiterhin zu spüren sein werden, erwartet der Vorstand eine sehr gute Geschäftsentwicklung mit Anlagen und UV-Strahlern für die Entkeimung von Luft und Oberflächen.
Das Hönle-Management rechnet damit, dass der Umsatz und das operative Ergebnis bereits zum Halbjahr über dem der Vorjahresperiode liegen werden. Für das Gesamtjahr erwartet er eine deutliche Umsatz- und Ergebnisverbesserung gegenüber dem Vorjahr.
Werden die jüngst kommunizierten Ziele erreicht, sind bei der Hönle-Aktie deutlich höhere Notierungen realistisch. Der Abverkauf nach den Zahlen in der vergangenen Woche könnte sich also als günstige Einstiegsgelegenheit erweisen.