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Intuitive Surgical: Weltmarktführer für Operationsroboter auf Wachstumspfad

Inhaltsverzeichnis

Wenn Anleger von Roboter-Aktien sprechen, dann fällt schnell der Name des US-Konzerns Intuitive Surgical – und das vollkommen zu Recht. Denn der Hersteller von Operations-Robotern ist nicht nur ein sogenannter Pure Play, d. h. die Firma erzielt 100% ihrer Einnahmen aus dem Wachstumsmarkt „Robotik“, sondern auch der unangefochtene Marktführer auf dem Gebiet der Roboterchirurgie.

Die gerade vorgelegten Zahlen waren stark und konnten die Analystenschätzungen übertreffen. Dem Aktienkurs half es dennoch nicht auf die Beine. Getreu nach dem Motto „Das Glas ist halb leer“ sorgten sich die Anleger um Lieferkettenschwierigkeiten und mögliche Auswirkungen der Corona-Pandemie in China, die auf die zukünftigen Geschäfte drücken könnten.

Intuitive Surgical – der Platzhirsch unter den Operationsroboterherstellern

Intuitive Surgical stellt Medizinroboter her, mit deren Hilfe Chirurgen komplexe Operationen minimalinvasiv durchführen. Demnach wird für die Operationen der Körper nicht mehr aufgeschnitten. Vielmehr werden durch Einstiche, Kameras und Instrumente mit Hilfe von Roboterarmen in den Körper eingeführt, um die Operationen im Körperinneren durchzuführen.

Das wichtigste Produkt ist das sogenannte „da Vinci“-OP-System: Dies ist ein roboter-assistiertes Chirurgie System, das inzwischen in zahlreichen großen Kliniken rund um die Welt bei Eingriffen im Darmbereich, Magen, Herz, Leber, Speiseröhre und Gallenblase zum Einsatz kommt.

Win-Win-Situation für Klinik und Patient

In den letzten Jahren ritt der Konzern mit seiner Positionierung auf einer regelrechten Erfolgswelle. Seit 2004 explodierten die Umsätze von 139 Millionen Dollar auf 5,71 Milliarden Dollar im zurückliegenden Geschäftsjahr. Beeindruckend sind aber vor allem die Gewinnmargen, die selbst im letzten Jahr, dass durch Corona-Gegenwind geprägt war, bei 29,85% lagen. Entsprechend lag der Jahresgewinn in 2021 bei 1,7 Milliarden Dollar.

Warum die Entwicklung so sprunghaft verlaufen ist, liegt auf der Hand, denn bei den minimalinvasiven Eingriffen kann das DaVinci-System seine Stärken voll ausspielen:

Der Patient profitiert durch reduzierte Komplikationen und geringeren Blutverlust. Hohe Präzision ermöglicht günstige funktionelle Ergebnisse (z. B. Potenz-Erhalt). Kleinere Einschnitte bedeuten neben besseren kosmetischen Ergebnissen auch eine raschere Wundheilung sowie weniger Wundschmerz.

Dadurch ist eine raschere Mobilisierung (kürzerer Aufenthalt im Krankenhaus) des Patienten möglich, wobei wiederum Komplikationen nach der OP wie Thrombosen und Lungen-Komplikationen (z. B. Entzündungen) reduziert werden können.

Intuitive Surgical lässt Corona-Delle hinter sich

Im Startquartal erhöhte sich die Anzahl der installierten Robotersysteme auf 6.920 (+13% vs. Vorjahr). Zeitgleich stieg die Anzahl der durchgeführten Operationen um 19%. Beim Umsatz erzielte Intuitive Surgical ein Plus von 15% auf 1,49 Milliarden Dollar. Beeindruckend: 1,05 Milliarden Dollar beziehungsweise 72% der gesamten Konzernerlöse waren wiederkehrender Natur:

Dahinter verbergen sich lukrative Umsätze mit Operationsbesteck und Service- beziehungsweise Wartungsumsätze. Der eigentliche Verkauf der Operationsroboter ist also für den erheblich kleineren Teil der Umsätze verantwortlich. Der Durchschnittspreis pro verkauftem Robotersystem konnte zudem im ersten Quartal auf 1,54 Millionen Dollar gesteigert werden (vs. 1,45 Millionen Dollar im Vorjahresquartal). Unter dem Strich stand ein Nettogewinn von 365,6 Millionen Dollar beziehungsweise 1,13 Dollar je Aktie in den Büchern.

Robotersysteme für Lungenbiopsien mit hoher Wachstumsdynamik

Besonders stark wächst Intuitive Surgical übrigens beim Robotereinsatz für Lungenbiopsien. Das Ion Endoluminal System von Intuitive Surgical ist ein flexibles Werkzeug, das speziell für die sichere Entnahme von Tumorproben, die tief in der Lunge eines Patienten eingebettet sind, entwickelt wurde.

Im ersten Quartal erhöhte sich die Anzahl der ausgelieferten Systeme im Jahresvergleich um 113 auf mittlerweile 163 (+226%). Insgesamt wurden 3.900 Biopsien durchgeführt, ein Plus von 350%. Erst vor kurzem wurde der Antrag auf eine EU-Verordnung für Medizinprodukte für die Plattform eingereicht, um den Markteintritt von Ion in Europa zu ermöglichen.

Intuitive Surgical investiert in die Zukunft

Unterdessen setzt der Konzern weiter voll auf Expansion und dürfte damit den Vorsprung zu potenziellen Rivalen weiter ausbauen. Zum Ende des ersten Quartals beschäftigte der Roboterspezialist etwas mehr als 10.500 Mitarbeiter, was einem Anstieg von 26% gegenüber dem Vorjahr entspricht.

Mit Vorlage der Geschäftszahlen hat Intuitive Surgical auch die Prognose leicht erhöht. Statt eines Wachstums der Eingriffe zwischen 11% bis 15% erwartet der US-Konzern im laufenden Geschäftsjahr ein Plus zwischen 12% bis 16%. Den Anlegern scheint das momentan nicht zu reichen. Im Zuge der allgemeinen Zurückhaltung bei Technologieaktien wechselten sie auch bei den Intuitive Surgical-Papieren vorerst auf die Seitenlinie.