+++ GRATIS Online-Webinar: +84.643 % KI-Revolution - Die Gewinn-Chance des Jahres! | SA. 01.04., 11 Uhr +++

Lectra stärkt mit TextileGenesis-Deal die Produktpalette

Inhaltsverzeichnis

Beim französischen Automatisierungsspezialisten Lectra gehören Übernahmen ganz klar zur Strategie. Immer wieder stärkt das Unternehmen mit gezielten Akquisitionen sein Produktportfolio und sichert sich damit langfristige Wachstumschancen.

Ein Paukenschlag für Lectra war im letzten Jahr die 300 Millionen Euro schwere Übernahme des amerikanischen Rivalen Gerber Technology. Aber auch kleinere Deals wie der Zukauf des italienischen Start-up Kubix Lab, Retviews aus Belgien, Neteven aus Paris oder von Gemini CAD Systems SA mit Sitz im rumänischen Iasi zeigen deutlich die Handschrift des Firmenchefs Daniel Harari, der zugleich Lectras größter Einzelaktionär (17%) ist. Gezielte Übernahmen sollen die Marktposition stärken. Nun hat Lectra wieder zugeschlagen und den Kauf von TextileGenesis bekanntgegeben.

Lectra steigert Effizienz der Kunden

Bevor wir auf den Deal zu sprechen kommen, möchte ich Ihnen den Akteur aus Frankreich erst einmal näher vorstellen. Lectra ist hierzulande zwar kaum bekannt, aus zahlreichen Industrien aber nicht mehr wegzudenken. Kunden von A bis Z setzen Lectra-Lösungen ein: von Armani bis Yves Saint Laurent, von Airbus bis Toyota Boshoku. Lectra ist Weltmarktführer für integrierte Lösungen (Software, CAD/CAM und ergänzende Services), speziell ausgerichtet auf die Stoff-, Leder-, Textil- und Verbundwerkstoffindustrie.

Dabei agiert Lectra auf verschiedenen Märkten wie der Fashionindustrie (Bekleidung, Accessoires, Schuhe), der Automobilbranche (Autositze, Innenausstattung, Airbags), der Polstermöbelbranche sowie in diversen weiteren Marktsegmenten, welche technische Textilien verarbeiten. Mit Hilfe industriespezifischer Soft- und Hardwarelösungen automatisieren und optimieren die Kunden von Lectra ihre gesamte Wertschöpfungskette – vom Design über die Entwicklung bis hin zur Herstellung.

50% Umsatzplus in den ersten neun Monaten

Zuletzt war Lectra weiter auf Wachstumskurs: Trotz der negativen Auswirkungen des Krieges in der Ukraine und der Abriegelungsmaßnahmen in China legten die Umsätze in den ersten neun Monaten um 50% auf 392,1 Millionen Euro zu. Gleichzeitig verbesserte sich das Ergebnis vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen (EBITDA) um 73% auf 74,9 Millionen Dollar. Entsprechend erhöhte sich die EBITDA-Marge um 2,6 Prozentpunkte auf 19,1%. Unter dem Strich blieb ein Nettogewinn von 35,4 Millionen Euro übrig. Das liegt 111% über dem vergleichbaren Vorjahreszeitraum.

Lectra kauft zu und macht Lieferketten transparent

Nun haben die Franzosen wieder zugeschlagen und 51% des Kapitals und der Stimmrechte des niederländischen Unternehmens TextileGenesis übernommen – Kostenpunkt 15,2 Millionen Euro. Die Intention: Lectra erweitert mit dem Deal das eigene Softwareangebot auf die Rückverfolgbarkeit von Materialien und stärkt seine Position im Bereich Industrie 4.0.

Das 2018 gegründete Unternehmen TextileGenesis bietet eine Software-as-a-Service (SaaS)-Plattform, die es Modemarken und Textilherstellern ermöglicht, ihre Textilien von der Faser bis zum Verbraucher sicher und vollständig digital abzubilden. Diese Lösung stellt die Rückverfolgbarkeit der gesamten nachhaltigen Textil-Lieferkette der Kunden von TextileGenesis sicher. Damit werden die Kunden den Anforderungen an die Transparenz gerecht, die durch Gesetzesänderungen in einer wachsenden Anzahl von Ländern und durch das wachsende Bewusstsein der Verbraucher vorangetrieben werden.

Komplettübernahme bis 2028

Der Erwerb des restlichen Aktienkapitals und der Stimmrechte wird voraussichtlich in zwei Schritten in den Jahren 2026 und 2028 erfolgen. Der Kaufpreis wird sich an der Grundlage eines Vielfachen der wiederkehrenden Einnahmen in den Jahren 2025 und 2027 orientieren.

Die Anleger zeigten am gestrigen Tag keine spürbare Reaktion auf den Zukauf. Die Lectra-Aktie notierte mit einem minimalen Kursabschlag bei knapp über 34 Euro. Damit kommen die Franzosen auf einen Börsenwert von 1,28 Milliarden Euro.