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Medizintechnik: Wer ist auch ohne Corona profitabel?

Inhaltsverzeichnis

Viele Medizintechnik-Unternehmen konnten von der Corona-Krise profitieren.

Die Branche stand einem regelrechten Boom gegenüber und hat die Produktionskapazitäten stark hochgefahren. In der Medizin mussten verpasste Behandlungen und Operationen aufgeholt werden; und die Medizintechnik hat so einen Nachfrageüberschuss erlebt. Umsätze und Gewinne von Laborzulieferern wie Sartorius, Herstellern von Medizingeräten wie Stratec und Dienstleistern wie Henry Schein stiegen seit der Krise erheblich an. Der Markt sieht darin ein Risiko. Viele der durch die Corona-Krise entstandenen Gewinne sind nicht nachhaltig. Daher wird die Skepsis gegenüber den Gewinnern der Krise größer. Zwar wurden viele Behandlungen nachgeholt. Doch dies weckt die Sorge, dass das Wachstum lediglich aus den vorher verpassten Behandlungen herrührt und nicht von Dauer ist.

Umbau von Lieferketten

Der Russland-Ukraine-Krieg hat eine neue Debatte zur Abhängigkeit von Lieferketten in der Medizintechnik angefacht. Die Fehler, die mit der Abhängigkeit von Russland beim Thema Energie gemacht wurden, sollen sich in der Medizintechnik nicht wiederholen. Zwar ist die Sorge, dass China ehemalige Territorialgebiete zurückerobern will, gering. Dennoch nutzt China oft seine Marktmacht zur Preissetzung aus und lässt Abnehmern seiner Medizinprodukte oft keine Alternativen. Die Medizintechnik hat zusätzlich die gleichen Lieferprobleme mit Microchips wie die Automobilindustrie. Für medizinische Geräte werden dieselben Microchips gebraucht wie für Autos. Daher stehen sich die beiden Branchen in einem Bietergefecht gegenüber und treiben die Preise nach oben.

Taiwan Semiconductor und ASML haben bereits verlautet, dass sie auch im laufenden Jahr die Nachfrage nicht mit neuen Produktionslinien werden bedienen können. Der Aufbau von neuen Produktionsanlagen für Chips ist eine hochkomplizierte Angelegenheit und kann nicht innerhalb von wenigen Monaten durchgeführt werden. Besonders die Einkaufsmacht der großen Autobauer bereitet der vom Mittelstand geprägten Medizintechnik Probleme. Ein derartiges Bietergefecht kann sich kaum ein Mittelständler leisten.

China hat bei vielen technologischen Komponenten mittlerweile die gleiche Marktmacht wie die OPEC-Staaten über das Öl. Dabei kann China Komponenten zurückhalten, um mit dem auf dem Markt befindlichen Angebot die Preise zu bestimmen. Bei Engpässen und höherer Nachfrage hat das Land ein gutes Polster für die eigene Produktion und kann die Preise für den Export erhöhen. Medtronic berichtete beispielsweise von Lieferengpässen von Infusionssets. Andere Unternehmen klagten über Lieferverzögerungen bei Herzschrittmachern.

Engpässe, die lebensnotwendige Geräte betreffen, können fatale Auswirkungen für Patienten haben. Eine Unabhängigkeit von China oder anderen Großmächten könnte solche Probleme künftig verhindern.