Roboter gegen den Arbeits- und Fachkräftemangel

In den Medien und auch in der politischen Diskussion dominiert derzeit ein Thema: Der Kampf gegen den Klimawandel. Das wird auch eine „Dauerbaustelle” bleiben und die Politik in den kommenden Jahren und Jahrzehnten prägen.
Doch wir haben noch eine ganze Reihe weiterer Probleme. Neben der nach wie vor hohen Inflation, dem Krieg in der Ukraine, weiteren geopolitischen Krisen und dem Umbau der Wirtschaft, ist der Arbeits- und Fachkräftemangel ein zusätzlicher Belastungsfaktor.
Zu allem Überfluss werden seit einigen Wochen vermehrt Debatten über eine 4-Tage-Arbeitswoche geführt. Aus meiner Sicht ist das absurd! Wir haben schon jetzt nicht genügend Arbeits- und Fachkräfte und dann sollen die vorhandenen Kräfte demnächst auch noch einen Tag weniger pro Woche arbeiten.
Dabei wird sich das Problem aufgrund des demografischen Wandels noch weiter verschärfen. Und es handelt sich dabei nicht um ein Problem, das nur Deutschland betrifft. Viele Industrieländer weisen ähnliche Tendenzen auf.
Roboter entschärfen Arbeitskräftemangel
Es ist eine tickende Zeitbombe! Die sogenannte „Babyboomer-Generation” ist jetzt 55 bis 60 Jahre alt und geht in 5 bis 10 Jahren mehrheitlich in Rente. Dann fallen mehrere Millionen Arbeitskräfte in Deutschland aus. Der nachrückende Nachwuchs, der heute 10 bis 20 Jahre alt ist, kann diese Lücke zahlenmäßig bei weitem nicht füllen.
In der Corona-Krise ist dieses Thema zeitweise in Vergessenheit geraten, doch seit dem Wegfall der Lockdown-Maßnahmen wird immer deutlicher, wie dramatisch der drohende Arbeitskräftemangel wird.
Hintergrund ist, dass Jobs, die in der Corona-Krise gewackelt haben, nicht wieder besetzt werden können, da die Arbeitnehmer in andere Branchen abgewandert sind und Neueinsteiger einen berechenbaren Job mit besserer Bezahlung suchen.
Serviceroboter für die Gastronomie
Die Folge: Laut Umfrage des Hotel- und Gaststättenverbandes (Dehoga) klagen 80% aller befragten Gastronomiebetriebe in Deutschland über Fachkräftemangel. Betriebe müssen schließen oder das Leistungsangebot drastisch reduzieren.
Ein möglicher Ausweg, der in den Medien jedoch (noch) eher für Lacher sorgt: Immer mehr Gastronomen setzen auf Service-Roboter, die zumindest die einfachen Dienste verrichten können. Noch ist das ein ungewohntes Bild, aber in zehn Jahren wird das in der Gastronomie (und nicht nur dort) Standard sein – davon bin ich fest überzeugt.
Im Rahmen des Eigenkapitalforums in Frankfurt Ende November des vergangenen Jahres habe ich selbst auch erstmals „Bekanntschaft“ mit einem Service-Roboter in der Gastronomie gemacht.