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Suse-Aktie nach reduzierter Prognose auf Talfahrt

Suse-Aktie nach reduzierter Prognose auf Talfahrt
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Inhaltsverzeichnis

Das war eine herbe Enttäuschung. Nach einer gekappten Prognosen rauschten die Papiere der Softwareschmiede Suse gestern vorübergehend 30% in den Keller. Auch wenn im Tagesverlauf eine leichte Erholung einsetzte, gingen die Papiere bei 14,38 Euro mit einem Minus von 20% aus dem Handel. Damit hat die Aktie sowohl das Niveau des Börsengangs im letzten Jahr (Emissionspreis: 30 Euro) als auch das Kurshoch vom Jahresbeginn (43 Euro) um Längen hinter sich gelassen.

Suse – der weltweit führende Linux-Spezialist

Bevor wir auf die jüngsten Zahlen und die gekappte Prognose eingehen, möchte ich Ihnen den in Nürnberg ansässigen Konzern erst einmal näher vorstellen: Suse wurde 1992 gegründet. Heute zählt das Unternehmen mit seinen 2000 Mitarbeitern zu den Marktführern bei Open-Source-Software. Dabei konzentriert sich Suse – der Name ist eine Abkürzung für Software und System-Entwicklung – vor allem auf das Angebot von Linux-Betriebssystemen, Container-Management und Edge-Software.

Diese Dienste findet man beispielsweise in den Betriebssystemen von Autos. Mehr als die Hälfte der 500 umsatzstärksten Unternehmen weltweit setzt nach eigenen Angaben auf Suses Linux-Betriebssystem. Im Dezember 2020 hat Suse das US-Open-Source-Unternehmen Rancher Labs übernommen, das vor allem auf Container-Management – und damit die leichtere Verarbeitung von Daten in der Cloud – spezialisiert ist.

Suse mit nachlassender Wachstumsdynamik

Gestern hat der Softwarespezialist die Ergebnisse für das abgelaufene dritte Geschäftsquartal (Anm.: geht bei Suse von Mai bis Juli) veröffentlicht und damit die Anleger enttäuscht: Zwar kletterten die Umsätze um 15% auf 170,1 Millionen Dollar in die Höhe, aber unter dem Strich verlangsamten sich die Zuwachsraten. Zum Vergleich: Im Vorquartal betrug das Wachstum noch 19%, im Vorjahresquartal waren es sogar 32%.

Bremseffekte durch starke Dollarentwicklung

Der Annualisierte Vertragswert (ACV) des Konzerns verschlechterte sich unterdessen im Berichtszeitraum zum Vorjahr um 4% auf 114,4 Millionen Dollar. Das ist bemerkenswert, da im Vorquartal noch ein Plus von 28% auf 139,4 Millionen Dollar erzielt wurde. Dabei waren allein 3 Prozentpunkte auf negative Währungseffekte zurückzuführen.

Die Nürnberger berichten in Dollar und haben entsprechend auf der Umsatzseite mit der Währungsstärke zu kämpfen. Der Konzern unter Führung der US-Managerin Melissa Di Donato erwirtschaftet nämlich einen großen Anteil seiner Erlöse außerhalb der Vereinigten Staaten.

Vorsteuermarge leicht verbessert

Gleichzeitig erzielte Suse aber eine leichte Margenverbesserung. Das bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen verbesserte sich um 18% auf 65,1 Millionen Dollar. Entsprechend erhöhte sich die EBITDA-Markte um einen Prozentpunkt auf 38%.

Gesenkte Auftragsprognose schockt die Anleger

Eine herbe Enttäuschung war für die Anleger allerdings die gesenkte Auftragsprognose. Auf Grund der konjunkturellen Unsicherheit rudern Suse zurück. Die Gesellschaft erwartet nun beim aufs Jahr hoch gerechneten Vertragswert (ACV) im Kerngeschäft ein Wachstum von rund 10%. Bislang war noch ein Plus im mittleren Zehnerprozentbereich angepeilt worden. Diese Prognose hatte Suse bereits im Juli gesenkt. Im Geschäft mit aufstrebenden Softwarelösungen (diese trugen zuletzt 16% zu den Gesamtumsätzen bei) geht der Konzern nun von einem Plus von rund 20 statt von 50% aus

Die Ziele für den bereinigten Umsatz und das Vorsteuerergebnis EBITDA wurden unterdessen beibehalten. Das scheint den Anlegern momentan aber nicht zu genügen. Die wiederholt gesenkte Auftragsprognose und die Entwicklung des freien Kapitalfluss sorgen laut Analysten für Verunsicherung.

Analysten sehen im Durchschnitt deutliches Aufwärtspotenzial

Die Analysten zeigen sich unterdessen noch wenig beeindruckt. So bestätigte JP Morgan gestern das Kursziel bei 27 Euro und wittert damit Verdopplungspotenzial. Die Analysten von Goldman Sachs taxieren das Preisziel bei 30 Euro, die Experten von Jefferies bei 28 Euro. Insgesamt beschäftigen sich 7 Analysten mit der Aktie (Quelle: Marketscreener.com), wovon 5 in der Aktie eine Kaufposition sehen und zwei zum Halten der Papiere raten. Das durchschnittliche Kursziel liegt momentan bei 29,66 Euro, wobei in den kommenden Tagen wohl noch mit einigen Anpassungen zu rechnen ist.