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Thales baut mit Milliardenübernahme Sicherheitsgeschäft aus

Thales baut mit Milliardenübernahme Sicherheitsgeschäft aus
NicoEINino / shutterstock.com
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Frankreichs Sicherheitsspezialist Thales schlägt wieder zu und bietet 3,6 Milliarden Dollar für den Application-Security-Anbieter Imperva. Damit setzen die Franzosen ihre Einkaufstour ungebremst fort: Thales hat in den vergangenen Jahren sein Security-Portfolio für viel Geld über Zukäufe ausgebaut.

Dazu gehörte die fast 5 Milliarden Euro schwere Übernahme von Gemalto. Weitere Übernahmen waren die beiden europäischen Security-Anbieter Excellium und S21Sec sowie Tesserent aus Australien. Zudem gab Thales vor gut zwei Wochen bekannt, den auf Cockpit-Kommunikationssysteme spezialisierten Konzern Cobham Aerospace Communications für 1,1 Mrd. Dollar übernehmen zu wollen.

Thales – der Sicherheitsspezialist aus Frankreich

Thales ist ein französisches Unternehmen, das sich auf den Bereich der Elektronik und Verteidigung spezialisiert hat. Das Geschäftsmodell basiert darauf, innovative Lösungen und Technologien für verschiedene Branchen anzubieten, darunter Luft- und Raumfahrt, Verteidigung, Sicherheit, Transport und digitale Identität.

Thales SA ist weltweit in über 55 Ländern präsent und hat seinen Hauptsitz in Paris, Frankreich. Im zurückliegenden Geschäftsjahr erzielte der Konzern bei einem Jahresumsatz von 17,56 Milliarden Euro einen Nettogewinn von 1,12 Milliarden Euro.

Thales mit Mega-Übernahme

Nun legt Thales für Imperva mit seinen rund rund 1400 Mitarbeitern 3,6 Milliarden Dollar auf den Tisch. Das US-Unternehmen bietet Lösungen für die Applikations-Sicherheit, darunter Web Application Firewalls (WAFs), API-Sicherheit, DDoS-Schutz, Schutz vor Kontoübernahmen (ATO) und Überwachung von Datenaktivitäten (DAM).

Auf dem Weg zum vollintegrierten Sicherheitskonzern

Mit der Übernahme macht Thales laut Firmenchef Patrice Caine einen wichtigen Schritt hin zu einem integrierten globalen Cybersicherheitsanbieter, der ein umfassendes Produkt- und Dienstleistungsportfolio anbietet. Stand heute beschäftigen die Franzosen bereits rund 4000 Fachleute in über 20 Ländern. Mit Imperva an Bord werde das gesamte Cybersecurity-Geschäft von Thales einen Umsatz von rund 2,4 Milliarden Euro erzielen, 500 Millionen davon soll Imperva beitragen, wie aus der Mitteilung hervorgeht.

Finanzinvestor streicht satte Rendite ein

Der Preis, den Thales der Private-Equity-Gesellschaft Thoma Bravo zahlen wird, beträgt nach Angaben des CAC-40-Konzerns das 17-Fache des für 2024 erwarteten operativen Ergebnisses. Auf jeden Fall macht der bisherige Eigentümer Thoma Bravo ein gutes Geschäft. Der Finanzinvestor hat vor rund vier Jahren Imperva für 2,1 Milliarden Dollar übernommen und streicht nun einen satten Gewinn ein.

Finanziert werden soll der Deal aus den bestehenden Cash-Reserve und neu auszugebenden Anleihen. Dabei soll auch nach der Finanzierung der Übernahme eine solide Bonität erhalten bleiben. Auch wenn Thales über weitere Zukäufe offen nachdenkt, soll das Investment Grade-Rating halten.

Synergien sollen schrittweise gehoben werden

Zudem sollen Synergiepotenziale gehoben werden. Die Franzosen rechnen damit, dass sich die Synergien nach der Übernahmen von Imperva bis 2029 schrittweise auf 110 Mill. Dollar erhöhen werden. Davon sollen 50 Millionen aus Kosteneinsparungen erzielt werden. Thales geht davon aus, dass die Übernahme Anfang 2024 abgeschlossen wird.