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UIPath-Aktie startet Erholungsversuch

UIPath-Aktie startet Erholungsversuch
Freedomz / shutterstock.com
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Seit dem Börsendebut im April letzten Jahres ist die Aktie des Softwarespezialisten UiPath auf Achterbahnfahrt. Der Hersteller von Automatisierungssoftware brachte seine Aktien zu 56 Dollar das Stück auf den Markt, doch dieser Kurs war schnell passe. Innerhalb der ersten vier Handelswochen schnellte der Kurs in der Spitze bis auf 90 Dollar in die Höhe. Damit lag der Börsenwert zeitweilig bei beinahe 50 Milliarden Dollar. 

Doch inzwischen ist die Euphorie verflogen. Zuletzt rutschten die Papiere im Zuge der allgemeinen Kursschwäche bei kleiner kapitalisierten Technologieaktien in der Spitze bis auf 14 Dollar in den Keller, bevor eine Gegenbewegung einsetzte. Denn die gerade abgelieferten Geschäftszahlen ließen die Hoffnung der Anleger wieder aufkeimen.

Pionier der Prozessautomatisierung

UiPath ist ein führendes Unternehmen auf dem Markt für robotergestützte Prozessautomatisierung. Das Unternehmen vertreibt eine RPA-Plattform, die Unternehmen dabei hilft, durch die Automatisierung sich wiederholender Arbeiten Kosten und Betriebsfehler zu reduzieren. Sie stützt sich auf Modelle künstlicher Intelligenz, die lernen, wie Mitarbeiter gängige Aufgaben in Geschäftsanwendungen ausführen. Anschließend werden Softwareroboter entwickelt, die diese Arbeitsabläufe nachbilden können, so dass viele dieser Aufgaben nicht mehr manuell ausgeführt werden müssen.

Zu den Rivalen von UiPath gehört anderem Automation Anywhere, Blue Prism, aber auch Enterpreise Software-Konzerne wie Microsoft und SAP versuchen sich stärker auf diesem Gebiet zu etablieren.

Analysten erwarten hohes Marktwachstum

Dieses Robotik-Segment gilt unter Experten als ausgesprochen spannend. Laut den Analysten von Forrester dürfte das Marktvolumen in 2020 bei 17 Milliarden Dollar gelegen haben und bis 2024 auf 30 Milliarden Dollar ansteigen. Der Konzern selbst beziffert in seiner aktuellen Firmenpräsentation das potenzielle langfristige Marktvolumen auf über 60 Milliarden Dollar.

UiPath Software wird bei Kunden immer populärer

Wie stark UiPath zuletzt wachsen konnte, zeigen die jüngsten Zahlen: Das Unternehmen verfügt derzeit über mehr als 10.330 Kunden. Allein in den letzten zwölf Monaten wurden über 1.830 Neukunden an Land gezogen.

Vor allem Großkunden spielen eine entscheidende Rolle: 1.574 Kunden haben Verträge mit einem jährlichen Vertragsvolumen von über 100.000 Dollar. Bei 168 Kunden beträgt das Vertragsvolumen sogar mehr als 1 Millionen Dollar pro Jahr. Hier konnte zuletzt im Jahresvergleich ein Zuwachs um 61% verzeichnet werden.

UiPath steigert Umsatz um 32%

Im ersten Quartal kletterten die Umsätze auf 245 Millionen Dollar. Das lag 31,6% über dem Vorjahresniveau und 19,7 Millionen Dollar über den Erwartungen der Analysten. Gleichzeitig erhöhte sich der jährlich wiederkehrende Umsatz (ARR) um 50% auf 977,1 Millionen Dollar.

Besonders stark fiel unterdessen die sogenannte Net Retention Rate (NRR) aus: Diese Kennzahl lag bei 138%. Bereinigt um den Russland-Effekt lag die NRR sogar bei 139 %. Zum Hintergrund: Die NRR-Kennzahl zeigt die Fluktuation innerhalb der bestehenden Umsatzbasis eines Unternehmens und beschreibt die Veränderungen der wiederkehrenden Umsätze im Laufe der Zeit durch Upgrades, Downgrades und Abwanderung. Ein Wert von über 100% zeigt, dass das Unternehmen mehr Umsatz aus seinem bestehenden Kundenstamm herausholt.

Milliarden Dollar-Marke beim Umsatz im Visier

Am Ende erzielte UiPath einen bereinigten Verlust von 3 Cent je Aktie. Auch das lag leicht (um 2 Cent) über den Erwartungen der Analysten. Für den weiteren Jahresverlauf zeigt sich der Automatisierungsspezialist zuversichtlich und will erstmals die Milliarden-Marke beim Umsatz knacken. Das Management stellt einen Jahresumsatz von 1,09 Milliarden Dollar in Aussicht.

Wichtige personelle Veränderungen sollen Wachstum vorantreiben

Neben den Zahlen gab es zuletzt auch wichtige personelle Veränderungen. Im Laufe des Quartals ernannte UiPath den Tech-Branchenveteranen Robert Enslin, den ehemaligen Präsidenten von Google Cloud, zum neuen Co-CEO. Enslin wird künftig neben dem Firmengründer und Milliardär Daniel Dines arbeiten. Dabei soll der Tech-Spezialist Enslin sich darauf konzentrieren, dem Unternehmen zu Wachstum und Skalierung zu verhelfen, so dass sich der Firmengründer mehr auf die Kultur, die Vision und die Produktinnovation konzentrieren kann.