Zebra Technologies-Aktie taucht nach Wachstumsdelle ab
Die Schlagwörter Automatisierung und Künstliche Intelligenz sind in aller Munde. Vor allem der Bereich Datenerfassung und deren Weiterverarbeitung lassen sich mit Künstlicher Intelligenz (kurz KI) erheblich verbessern. Ein Player auf diesem Gebiet ist der US-Konzern Zebra Technologies, der in den zurückliegenden Jahren mit enormen Wachstumsraten punkten konnte. Mit den gerade präsentierten Zahlen zur Geschäftsentwicklung zeigten sich die Anleger aber überhaupt nicht zufrieden. Die Investoren ließen die Papiere fallen wie die sprichwörtliche heiße Kartoffel. Direkt nach den Zahlen ging die Aktie mit einem Tagesverlust von 15% aus dem Handel.
Zebra Technologie: Der Spezialist für Datenerfassung- und verarbeitung
Auch wenn die Firma hierzulande eher unbekannt sein dürfte, Zebra Technologies ist beileibe kein Startup mehr. Das Unternehmen wurde bereits im Jahr 1969 gegründet und beschäftigt inzwischen über 9.800 Mitarbeiter. Die in Illinois ansässige Gesellschaft ist auf die Herstellung von Barcode-Druck- und Lesetechnologien spezialisiert.
Die Firma ist auch ein Anbieter von Enterprise Asset Intelligence und stellt Anwendungen zur Kontrolle von Maschinen und Arbeitsprozessen her. Beispiele von diesen Produkten und Arbeitsprozessen sind Datenfassungssysteme wie Drucker, Barcode Scanner sowie auch Echtzeit-Ortungssysteme und Radiofrequenz-Überwachungsmodule.
Datenverfügbarkeit treibt Automatisierung voran
Dabei profitiert Zebra Technologies von der Automatisierungswelle, die quer durch zahlreiche Industrien rollt. Die zunehmende Verbreitung von IT und internetbasierter Automatisierung in Einzelhandel, Logistik und Produktion bedeutet, dass immer mehr Daten erfasst und analysiert werden müssen. Hier kommen Zebras Produkte ins Spiel.
Die mobilen Computer und RFID (Radiowellen-Identifikations)-Geräte erfassen in Echtzeit jede Menge Daten, was Unternehmen dabei hilft, ihre Roboter zu überwachen und die Produktivität zu steigern. Das geht so weit, dass sogar Spieler in der National Football League (NFL) mit RFID-Tags ausgestattet sind, um ihre Leistung in Echtzeit zu überwachen.
Kräftige Expansion in den letzten Jahren…
Mit seiner Positionierung konnte der US-Konzern in den zurückliegenden Jahren beachtliche Zuwachsraten erreichen. Seit 2014 kletterte der Umsatz von 1,67 Milliarden Dollar auf 5,62 Milliarden Dollar in 2021. Zeitglich verbesserte sich der Gewinn von 32 auf 837 Millionen Dollar.
….aber Wachstumsdelle im dritten Quartal
Zuletzt stockte es aber im Getriebe: Auf Grund von Lieferkettenproblemen sank der Umsatz im dritten Quartal um 4,2% auf 1,38 Milliarden Dollar. Das bereinigte operative Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibung verschlechterte sich gleichzeitig im Jahresvergleich um 6,7% auf 291 Millionen Dollar. Entsprechend lag die EBITDA-Marge (Anm.: EBITDA in Relation zum Umsatz) bei 21,1% und damit 0,6 Prozentpunkte unter dem Vorjahresniveau. Am Ende stand ein Gewinn je Aktie von 4,12 Dollar in den Büchern des Konzerns.
Analysten wittern Aufholpotenzial
Unterdessen zeigen sich die Analysten zuversichtlich. Die Banker erwarten, dass der Gewinn je Aktie von 17,32 Dollar in 2022 auf 18,97 Dollar in 2023 ansteigt. Damit liegt das Kurs-Gewinn-Verhältnis bei 12. Bei einem aktuellen Börsenwert von 12 Milliarden Dollar wird Zebra zudem mit dem 2-fachen des für 2023 erwarteten Umsatzes bewertet. Das reicht aus, dass die Analysten der Aktie kräftiges Aufwärtspotenzial bescheinigen. Das durchschnittliche Kursziel der 14 Analysten, die sich mit der Aktie beschäftigen (Quelle: Marketwatch) liegt mit 344 Dollar rund 50% über dem aktuellen Kursniveau.