Fuchs-Petrolub-Aktie vor dem Turnaround

Die Aktie des Schmierstoffherstellers Fuchs Petrolub war über viele Jahre ein Wachstumswert par excellence. In den vergangenen Jahren war jedoch der Wurm drin. Jetzt allerdings gibt es einige Anzeichen für einen möglichen Turnaround. Sowohl die aktuellen Zahlen als auch die charttechnische Situation geben Anlass zur Hoffnung, dass die Fuchs-Aktie bald wieder bessere Zeiten erlebt.
Fuchs Petrolub: Führender Schmierstoff-Hersteller
Falls Sie Fuchs Petrolub nicht kennen, möchte ich Ihnen das Unternehmen zunächst kurz vorstellen. Die Gesellschaft aus Mannheim ist ein führender Anbieter von Schmierstoffen. Das MDAX-Unternehmen bietet sowohl Standardprodukte als auch Speziallösungen für verschiedene Marktnischen an.
Die Produktpalette umfasst Schmierstoffe für Auto- und Motorradfahrer, Gütertransport, Personenverkehr, Stahlindustrie, Bergbau, Fahrzeug- und Maschinenbau sowie für die Bauwirtschaft und den Agrarbereich. Seinen Kunden bietet das Unternehmen zudem umfangreiche Beratungs- und Serviceleistungen.
Umsatz schon wieder auf Rekordniveau
Nach einem Rückgang infolge der Corona-Pandemie ist der Umsatz mit 2,87 Mrd. Euro im vergangenen Jahr schon wieder auf ein neues Rekordniveau geklettert. Der Gewinn hat den bisherigen Rekordwert aus 2018 dagegen noch nicht wieder erreicht.
Dies gilt auch für den Aktienkurs. Dieser liegt aktuell rund 40% unter seinem historischen Höchststand, der Mitte 2017 bei über 50 Euro erreicht worden war.
Umsatzprognose angehoben
Vor wenigen Tagen hat das Unternehmen aktuelle Zahlen vorgelegt. In den ersten neun Monaten 2022 wuchsen die Erlöse um 19% auf 2,54 Mrd. Euro. Mit Preiserhöhungen von rund einem Fünftel konnten gestiegene Kosten kompensiert werden. Aber auch der Absatz entwickelte sich besser als erwartet. Der Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT) verharrte mit 280 Mio. Euro dagegen auf dem Niveau des Vorjahres.
Für das Gesamtjahr hob das Management seine Prognose leicht an und rechnet jetzt mit einem Umsatz von mehr als 3,3 Mrd. Euro. Dies entspricht einem Anstieg um mindestens 15%. Der EBIT-Gewinn wird ungefähr auf dem Niveau des Vorjahres (363 Mio. Euro) erwartet.
Obwohl der Gewinn stagniert, dürfte die Dividende weiter steigen. Angesichts einer moderaten Ausschüttungsquote von 57% gehe ich fest davon aus, dass das Unternehmen die Dividende ein weiteres Mal anheben wird, um die bemerkenswerte Serie fortzusetzen. Seit nunmehr 22 Jahren hat Fuchs die Ausschüttung in jedem Jahr erhöht. Aktuell liegt die Dividendenrendite bei 3,4%.

Quelle: www.aktienscreener.com
Bodenformation vor dem Abschluss
Zu der ordentlichen Dividende kommen gute Aussichten auf Kursgewinne. Bereits 2014 sowie beim Corona-Crash 2020 hatte die Fuchs-Aktie im Bereich von 25/26 Euro nach oben gedreht. Diese massive Haltezone wurde in diesem Jahr zwischenzeitlich unterschritten, inzwischen aber wieder klar zurückerobert.
Momentan steht eine Bodenformation vor dem Abschluss. Der MDAX-Titel ist an seine 40-Wochen-Linie herangelaufen, die bei knapp unter 30 Euro verläuft. Kann sich die Fuchs-Aktie über der runden Marke etablieren, steigen die Chancen auf mittelfristige Kurssteigerungen. In diesem Fall sind auf Sicht der nächsten Monate Kurse um 37 Euro realistisch.