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Rheinmetall-Aktie neu im DAX

Rheinmetall-Aktie neu im DAX
Sergey Kohl / stock.adobe.com
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Die „Zeitenwende“, die Bundeskanzler Olaf Scholz nach dem Angriff Russlands auf die Ukraine vor gut einem Jahr ausrief, spiegelt sich jetzt auch in der Zusammensetzung der deutschen Indizes wider. Seit gestern ist die Aktie von Rheinmetall Mitglied im DAX.

Keine Frage, niemand will Krieg. Doch der seit gut einem Jahr andauernde Ukraine-Krieg hat uns schmerzvoll vor Augen geführt: Ohne Waffen geht es leider nicht. Auch wenn einige von Ihnen sicherlich moralische Bedenken haben, in die Aktie eines Waffenherstellers zu investieren, möchte ich Ihnen den DAX-Neuling heute vorstellen.

Rheinmetall: Rüstungshersteller und Autozulieferer

Das Unternehmen wurde bereits 1889 gegründet und hat seinen Sitz in Düsseldorf. Bekannt ist der Konzern vor allem als Anbieter von Sicherheits- und Verteidigungstechnik für das Militär. Dazu zählen beispielsweise gepanzerte Kettenfahrzeuge, Flugabwehrsysteme oder auch Waffen und Munition.

Daneben ist Rheinmetall auch als Autozulieferer aktiv und liefert hier Module und Systeme rund um den Motor. Unter anderem stellt der Konzern Produkte in den Bereichen Luftversorgung und Schadstoffreduzierung oder auch Pumpen und Kolben her.

Der deutlich wichtigere Bereich ist jedoch der Rüstungssektor. Er war im zurückliegenden Geschäftsjahr 2022 für rund drei Viertel der Erlöse verantwortlich.

Rheinmetall meldet Rekordgewinne

Der traurige Umstand, dass der russische Angriffskrieg auf die Ukraine nun seit über einem Jahr andauert, sorgt bei Rheinmetall für den größten Aufschwung der Firmengeschichte. Konzern Armin Papperger sprach der Bilanzvorlage kürzlich von einem „Gamechanger“.

Im Geschäftsjahr 2022 stieg der Umsatz um 13% auf 6,41 Mrd. Euro. Der operative Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT) erhöhte sich um 27% auf 754 Mio. Euro und erreichte damit ebenfalls einen neuen Rekordwert. Unter dem Strich verdiente Rheinmetall mit 535 Mio. Euro sogar 61% mehr als im Vorjahr. Die Dividende soll daher um 30% auf 4,30 Euro je Aktie erhöht werden.

Auftragsbücher sind prall gefüllt

Für die kommenden Jahre ist weiteres Wachstum zu erwarten. Rheinmetall sei das größte Munitionshaus der Welt und stehe jetzt vor der Aufgabe, die international auf ein Rekordtief gesunkenen Munitionsbestände wieder aufzufüllen, so Vorstandschef Papperger. Er geht davon aus, dass die Spannungen zwischen der Ukraine und Russland noch viele Jahre andauern werden. Kiew werde künftig auf westliche Rüstungstechnik setzen. Dafür stehe Rheinmetall bereit.

Der Auftragsbestand lag Ende bei Dezember bei 26,6 Mrd. Euro und dürfte in diesem Jahr weiter auf 30 Mrd. Euro steigen. Für das Geschäftsjahr 2023 peilt der Konzern einen Umsatzanstieg um bis zu 15% auf 7,4 bis 7,6 Mrd. Euro an. Bis 2025 sollen die Erlöse auf 10 bis 11 Mrd. Euro wachsen.

Quelle: www.aktienscreener.com

Aufwärtstrend ist ungebrochen

Nicht nur die fundamentalen Perspektiven, sondern auch die Charttechnik spricht für eine Fortsetzung des mittelfristigen Aufwärtstrends. Nach einer ausgedehnten Konsolidierung in den vergangenen Monaten hat sich der DAX-Neuling im Februar oberhalb seines 2022er-Hochs, das bei 228 Euro lag, etabliert.

Damit ist der Weg für weitere mittelfristige Kurssteigerungen frei. Auf Jahressicht sind Notierungen jenseits der nächsten runden Marke bei 300 Euro durchaus realistisch.