Aktien- oder Fondssparplan: ideales Geschenk für Kinder und Enkel

Was gibt es besseres als dem Nachwuchs den vernünftigen Umgang mit Geld und Finanzen beizubringen. Geburtstag, Weihnachten, Konfirmation – Anlässe gibt es genügend, bei denen sich statt irgendwelcher Verlegenheitsgeschenke ein Aktiensparplan oder Fondssparplan als Geschenk anbietet.
Aktien- oder Fondssparplan als Geschenk
In den Schulen kommt das Thema Geldanlagen in der Regel ohnehin zu kurz. Und wenn mit der Zeit Interesse aufkommt, dann oft für beworbene Modethemen wie etwa binäre Optionen, bei denen der schnelle Euro winkt, aber eher die Anbieter profitieren. Mit einem Geschenk in Form eines Aktiensparplans bzw. Fondssparplans hingegen ist zwangsläufig eine gewisse Disziplin verbunden.
Hier zeigen sich die Früchte erst nach geraumer Zeit. Ein globales Aktienportfolio zum Beispiel, dessen Wert im Schnitt um rund 6 % im Jahr wächst, muss über die Jahre hinweg etliche Höhen und Tiefen durchlaufen, in denen sich zeigt, was es bedeutet, am Ball zu bleiben und nicht die Geduld zu verlieren. Der US-Index S&P 500 kam über die letzten 25 Jahre sogar auf ein Plus von 9,7 %.
Hinzu kommt, dass unter Umständen das Interesse an den Aktienunternehmen und der Wirtschaft generell wächst. Und, wer einen Aktiensparplan geschenkt bekommt, mag schon im jugendlichen Alter recht bald die Vorzüge gegenüber Anleihen oder Zinssparanlagen erkennen, die sich mit mageren Zinsen vergleichsweise uninteressant ausnehmen. Spätestens, wenn es an die ersten größeren Ausgaben wie Führerschein oder Ausbildung geht, wird der Renditeunterschied deutlich.
Schon ab 25 € pro Monat
Vielen mag zunächst gar nicht bewusst sein, dass Sparen auch mit Aktien möglich ist – so wie beim Sparbuch: jeden Monat einen bestimmten Betrag aufs Konto schieben. Dabei reichen schon 25 € oder 50 € zum Einstieg. Ideal sind ETFs, die einen bestimmten Index komplett abbilden und als passive Indexfonds ohne Management denkbar günstig sind. Mit den monatlichen Beiträgen kauft man jeweils Bruchteile des Fonds. Sind die Aktienkurse gerade niedrig, erhält man mehr Anteile, sind sie teuer, entsprechend weniger.
Im Gegensatz zu einer Lebensversicherung, die ebenfalls gerne verschenkt wird, kann man, je nach Vertrag, seine Beiträge erhöhen oder Sonderzahlungen einlegen, zum Beispiel wenn es Geld von Oma und Opa gibt. Man kann aber auch eine Zeit aussetzen. Denn hinter dem ETF-Sparplan stehen keine Manager oder Vermittler, die von fest einkalkulierten Provisionen leben.
Deshalb ist es auch günstiger, die Filialbank zu vermeiden und nach Angeboten von Online-Brokern und Direktbanken zu schauen. Bei der Auswahl der zahlreichen Produkte sollte man auf breite Streuung und langjährige Performancedaten achten. Solide Anlagen also, die nicht nur mit ein, zwei guten Jahren glänzen können.
Die Alternative beim Geschenk ist ein Aktiensparplan, bei dem direkt in einzelne Aktien investiert wird. Damit rückt das Interesse am jeweiligen Unternehmen in den Vordergrund. Aktien von angesagten Playern wie Apple, Facebook oder Google kommen bei schließlich bei Jugendlichen gut an. Allerdings ist hier wegen der fehlenden Streuung das Risiko bedeutend höher.
Verfügungsberechtigung vorab klären
Ein Aktien- bzw. Fondssparplan hat als Geschenk keinerlei Nachteile, bis auf einen: Als Überraschungsknüller eignet er sich nicht so recht. Kommt das Geschenk etwa vom Onkel oder den Großeltern, so müssen die Eltern der Minderjährigen unterschreiben.
Wollen die wiederum ihren Nachwuchs überraschen, sollten sie überlegen, ob sie das Depot zunächst über sich selbst oder gleich auf den Namen des Kindes laufen lassen. Letztere Variante hat den Vorteil, dass die Steuerfreibeträge fürs Kind voll ausgeschöpft werden können. Nachteil: Man kann nicht übers Geld verfügen und pädagogisch gegensteuern, wenn man Bedenken hat, dass das Geld mit der Volljährigkeit sofort verpulvert wird.
Nachteilig kann eigenes Vermögen auch sein, wenn es um staatliche Hilfen zur Ausbildung geht. Beim BaFög werden alle Ersparnisse bis auf 5.200 € voll angerechnet. In dem Fall wäre das Geld besser bei den Eltern aufgehoben. Diese Überlegungen sollte man auf jeden Fall von Anfang an in Betracht ziehen.