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Investmentfonds – Arten, Kosten & Renditechancen

Investmentfonds – Arten, Kosten & Renditechancen
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Inhaltsverzeichnis

Alles über Investmentfonds

Definition: Sondervermögen, wird von einer Kapitalverwaltungsgesellschaft gemanagt

Unterscheidungskriterien: Fondsart, Ausschüttungsweise, Investmentstrategie

Fondstypen/ Themenfonds: Aktienfonds, Rentenfonds, Immobilienfonds, Rohstofffonds, Mischfonds, Geldmarktfonds, Dachfonds, Indexfonds, Hedgefonds, Garantiefonds, Spezialfonds

Offene vs. geschlossene Fonds: Anteile von Publikumsfonds können jederzeit gekauft & verkauft werden; AIF werden nach Verkaufsphase „geschlossen“

Mögliche Kosten: Ausgabeaufschlag, Verwaltungsgebühren, Transaktionsgebühren, Gebühren der Depotbank, Rückgabeabschlag

Versteuerung: Kapitalerträge werden pauschal mit 25 % + Solidaritätszuschlag + Kirchensteuer abgegolten


Investmentfonds sind eine der populärsten Formen der Geldanlage an den Kapitalmärkten in Deutschland. Zum Ende des Jahres 2017 wurden in öffentlichen Publikumsfonds ein Fondsvermögen über 1.022 Milliarden € durch Investmentgesellschaften verwaltet.

Das Investment-Vehikel Investmentfonds ist vor allem erfolgreich, da es eine einfache Handhabung mit einer Risikostreuung und dem Versprechen von hohen Renditen bzgl. der Wertentwicklung kombiniert. Das geringe Verlustrisiko ist vor allem für Privatanleger oft sehr verlockend. In Abhängigkeit von der Investmentstrategie des Investmentfonds durch die Investmentgesellschaft findet zudem jeder Privatanleger seinen passenden Fonds.

Dieser Artikel gibt einen Überblick über die Vielfalt der Investmentfonds und deren Anlageformen. Es wird dargestellt, was ein Investmentfonds ist, wie er funktioniert, welche Rolle Kapitalanlagegesellschaften besitzen, welche verschiedenen Formen es gibt und ob sich ein Investment für Anleger rentiert.

Wie funktioniert ein Investmentfonds?

Definition: Was ist ein Investmentfonds?

Ein Investmentfonds wird von einer Fondsgesellschaft (früher: Kapitalanlagegesellschaft, jetzt: Kapitalverwaltungsgesellschaft bzw. Investmentgesellschaft) aufgelegt. Zu den bekanntesten Fondsgesellschaften zählt zum Beispiel der amerikanische Vermögensverwalter BlackRock oder die deutsche DWS.

Die Kapitalanlagegesellschaften bzw. Kapitalverwaltungsgesellschaften verwalten die aufgelegten Fonds, in denen die Anleger als Sondervermögen investieren. Die Kleinanleger erwerben Fondsanteile an den Kapitalmärkten und werden zu Anteilseignern. Das Fondsvermögen wird anhand der Investmentstrategie dann in Wertpapieren oder andere Renditegüter investiert und zählt zu den Vermögenswerten.

Typische Anlageformen eines offenen Investmentfonds:

Hinweis

Die Vielfalt von Fonds ist überragend. Im Jahre 2019 können sich Privatanleger zwischen mehr als 8.000 verschiedenen Fonds wie z. B. Aktien- oder Garantiefonds entscheiden.

In Abhängigkeit von der zugrunde liegenden Strategie der Fondsgesellschaft lassen sich die unterschiedlichen Konstrukte in bestimmte Schwerpunkte einteilen. Ein Investmentfonds, der beispielsweise primär in Aktien investiert, ist somit ein Aktienfonds. Eine genauere Aufschlüsselung der Fondstypen erfolgt im weiteren Verlauf des Artikels.

Die Zusammenstellung des Portfolios des Investmentfonds erfolgt in der Regel aktiv durch einen Fondsmanager und dessen Team. In Abhängigkeit von der Performance der Vermögenswerte schichtet der Fondsmanager regelmäßig die Werte um und versucht, den größtmöglichen Profit bei der Wertentwicklung zu erzielen.

Bei den Tradingmaßnahmen des Fondsmanagers versucht dieser stets einen Vergleichsindex, z. B. den deutschen Leitindex DAX oder den MSCI World, zu schlagen. Gelingt dies durch das Fondsmanagement, ist davon auszugehen, dass weitere Investorengelder für den Fonds gewonnen werden können.

Seit wann gibt es Investmentfonds?

Investmentfonds spielen vor allem in der amerikanischen Finanzwelt schon seit einem knappen Jahrhundert eine große Rolle. Die Anfänge liegen jedoch in Europa.

Bereits 1774 wurde einer Untersuchung zufolge der erste Investmentfonds in Holland ausgeben. Später – genauer 1868 – sprang der Trend dann auch auf andere Länder über. In jenem Jahr wurde der „Foreign & Colonial Government Trust“ in London eingeführt, der bis heute unter dem Namen „Foreign & Colonial Investment Trust“ gehandelt wird.

In den 1920ern sprang dann der Funke auch auf die Vereinigten Staaten über, wo sich die Fonds schnell zum neuen Trend entwickelten. Zuvor hatten die Amerikaner ihr Erspartes lieber risikolos auf einem Sparbuch angelegt, was nicht zuletzt an strikten Auflagen für den Handel mit Anleihen und anderen Finanzinstrumenten lag. Investmentfonds drehten dies jedoch um. Den Anfang machte der „Massachusetts Investors Trust“ am 21. März 1924.

Die Möglichkeit, Geld wie die Profis der Wall Street zu investieren, zog die Menschen zu den Investmentfonds. Schon drei Jahre später buhlten mehr als 100 Angebote um die Gunst der Anleger, 1929 – kurz vor dem Platzen der großen Finanzmarkt-Blase – stieg die Zahl sogar auf über 700. Der große Börsencrash im gleichen Jahr zerstörte dann jedoch eine Großzahl dieser Fonds und die Träume ihrer Anleger.

Die Folgen des Börsencrash 1929 für Investmentfonds

Der Börsencrash führte in den Folgejahren zu deutlich schärferen Regeln, die ihren Höhepunkt im „Investment Company Act“ von 1940 fanden. Dieser legte fest, dass jeder Investmentfonds registriert werden muss. Auch halbjährliche Berichte über die aktuelle Finanzsituation und die Zusammenstellung des Portfolios wurden hierin festgelegt. Außerdem mussten die Fonds eine Unternehmensstruktur annehmen – mitsamt eines Vorstandes, der bestimmte Management-Aufgaben übernahm.

Außerdem versuchte der Beschluss, das Margin Trading der Fonds einzudämmen. Die großen Hebel waren einer der Hauptgründe für das riesige Ausmaß des Crashes gewesen, aber dennoch wollten die Händler nicht gänzlich darauf verzichten. Die im „Investment Company Act“ gesetzten Grenzen stellen daher einen Kompromiss zwischen der Industrie und der Regierung dar.

In den 40er und 50er Jahren profitierten die Fonds vom Boom der Nachkriegswirtschaft – auch durch den massiven Einsatz von Vertretern, die die Fonds an Türen verkauften. Schnell wurde das Geschäft größer als selbst zu den besten Zeiten in den 1920ern – mit wachsendem Erfolg bis zum heutigen Tage.

Rechtliche Grundlagen für Investmentfonds & Anlegerschutz

Die Rechtsgrundlage für diese Form der Investments bzw. Vermögenswerte, das Kapitalanlagegesetzbuch (KAGB), bezeichnet das Fondsvermögen als Sondervermögen. Dieses muss laut rechtlicher Definition bei unabhängigen Verwahrstellen wie einer Depotbank hinterlegt werden. Die Investmentgesellschaft, die Emittenten des Fonds und deren Fondsmanagement, können zwar ihre Funktion als Kapitalverwaltungsgesellschaft nachkommen, es findet aber eine Trennung zwischen Verwaltung und Verwahrung statt.

Die Verwaltung des Sondervermögens bei einer Depotbank hat einen großen Vorteil für Anleger. Durch die Trennung zwischen Verwaltung und Verwahrung ist das Sondervermögen im Falle einer Insolvenz der Fondsgesellschaft geschützt. Für den Privatanleger entsteht dadurch ein Anlageschutz, ein Emittentenrisiko besteht nicht. Das bedeutet jedoch nicht, dass ein Investment in einen Fonds risikolos ist, denn Wertschwankungen sind häufig.

Investmentfonds & Sondervermögen

Fonds-Arten: Welche Investmentfonds gibt es?

Investmentfonds unterscheiden sich anhand verschiedener Faktoren, die eine unterschiedliche Bedeutung für den aufgelegten Fonds und dessen Wertschwankungen besitzen. Diese Unterscheidungskriterien bedingen den Fondstypen und die zu erwartende Rendite sowie die rechtlichen Rahmenbedingungen.

Unterscheidungskriterien für Investmentfonds:

  • Fondsart: Man unterscheidet zwischen offenen (Publikumsfonds) und geschlossenen (Alternativen Investmentfonds bzw. Spezialfonds)
  • Ausschüttung: Unterschieden wird zwischen ausschüttenden und thesaurierenden Fonds (Reinvestition von Erträgen)
  • Investmentstrategie: In Abhängigkeit von der Art der Investments wie Aktien, Bonds usw. lässt sich der Fonds unterscheiden

Auf geschlossene Investmentfonds wird in einem späteren Abschnitt noch mal genauer eingegangen. Für typische offene Publikumsfonds lassen sich darüber hinaus weitere Unterscheidungskriterien benennen, die im Folgenden aufgelistet werden.

Weitere Unterscheidungskriterien für Publikumsfonds:

  • Grad der Streuung: Investition in einzelne ausgewählte Werte einer Anlageklasse oder breit gestreute Investitionen mehrerer Werte, ggf. über verschiedene Anlageklassen hinweg
  • Anlagehorizont: Der Fonds investiert kurz-, mittel- oder langfristig; in Abhängigkeit des Anlagehorizontes sind verschiedene Fonds für kurze Renditen aufgelegt oder sollen der Altersvorsorge mit einem sehr langen Anlagehorizont dienen
  • Branchen- & Marktorientierung: Ein Fonds investiert branchenübergreifend oder fokussiert sich auf bestimmte Märkte
  • Geografische Spezialisierung: Es kann ebenfalls eine Spezialisierung auf bestimmte Regionen oder Länder stattfinden
  • Risiko: Durch den unterschiedlichen Anlagehorizont, den Grad der Streuung und der generellen Ausrichtung verfügen Investmentfonds über unterschiedliche Risikoeinschätzungen und müssen mit den Anlegererwartungen übereinstimmen
  • Strategische Gesichtspunkte: Manche Fonds möchten spezifische Strategien oder Gesichtspunkte abdecken, z. B. nur in ethische Unternehmen investieren oder erneuerbare Energien fördern
  • Zielgruppe: Investmentfonds richten sich entweder an Privatanleger (Publikumsfonds), Vermögende (Hedgefonds) oder institutionelle Anleger wie Versicherungen (Spezialfonds)
Tipp

Die Emittenten von Investmentfonds geben zu jedem aufgelegten Fonds einen Wertpapierprospekt heraus. Dieser beinhaltet alle Details zur genauen Investmentstrategie und sollte unbedingt vor dem Erwerb von Fondsanteilen studiert werden. Wenn eine bestimmte Eigenschaft nicht den Vorstellungen entspricht, findet sich in der Regel ein alternativer Fonds, der die Vorstellungen besser abbildet.

Typische Arten von Investmentfonds in der Übersicht

Die nachfolgende Tabelle zeigt typische Arten von Publikumsfonds, in die Privatanleger investieren können.

FondstypAnlagehorizont
AktienfondsEin Aktienfonds investiert das Fondsvermögen vor allem in Aktien. In Abhängigkeit von der Fondsstrategie können diese regional oder nach Branche ausgewählt werden.
RentenfondsUnter Rentenpapiere werden verzinsliche Wertpapiere mit einer unterschiedlich langen Laufzeit verstanden. Diese sind den Anleihen (Bonds) zuzuordnen.

Der Fondsmanager eines Rentenfonds investiert primär in diese Anleihen, allen voran Staatsanleihen und Unternehmensanleihen. Je nach Fondsstrategie und Risikostruktur müssen die Bonds-Emittenten entsprechende Bonitätswerte aufweisen.

ImmobilienfondsDer Fondsmanager von einem Immobilienfonds investiert das Fondsvermögen in ein Immobilienportfolio bzw. in Aktien von Branchengrößen.
RohstofffondsRohstofffonds funktionieren analog zu Immobilienfonds, der Fondsmanager investiert allerdings direkt in die Rohstoffe. Alternativ werden Investitionen in Aktien von fördernden und verarbeitenden Unternehmen wie z. B. Minen getätigt.
MischfondsDer Fondsmanager von einem Mischfonds investiert in der Regel in eine Kombination aus Aktien und Rentenpapiere.

Die Idee besteht darin, dass risikoaverse Privatanleger durch die Beimischung von Rentenpapieren an den Renditen des Aktienmarktes mit geringeren Wertschwankungen partizipieren können. Es können ebenso Währungen oder Rohstoffe beigemischt werden.

GeldmarktfondsGeldmarktfonds sind für die wenigsten Privatanleger von Interesse. Diese Art der Investmentfonds investiert in Geldmarktinstrumente wie Staatsanleihen mit kurzer Restlaufzeit sowie Tagesgeld und Festgeld. Für den Anleger ergibt dies kaum Rendite, ein Investment lohnt nur, um kurzfristig Kapital „zu parken“.
DachfondsEin Dachfonds bzw. Mantelfonds investiert das Fondsvermögen in einem gewissen Verhältnis auf andere Investmentfonds. Mit einem Dachfonds erhält der Privatanleger eine Exponierung in eine Vielzahl an Asset-Klassen wie Aktien oder Immobilien.
IndexfondsIndexfonds haben es sich zur Aufgabe gemacht einen Referenzindex, z. B. den DAX oder den MSCI World, bestmöglich nachzubilden. Wer in einen Indexfonds investiert, kann von der gesamten Performance des zugrundeliegenden Aktienindexes profitieren.

In der Regel werden Indexfonds passiv verwaltet. Das bedeutet, dass ein Fondsmanager einmal eine Zusammenstellung nachbaut. Im Anschluss werden Änderungen nur vorgenommen, wenn sich die Zusammenstellung ändert. Börsengehandelte Indexfonds, sogenannte Exchange Traded Funds (ETFs), erfreuen sich aufgrund der niedrigen Fondskosten und guten Renditen größter Popularität.

Thesaurierende vs. ausschüttende Investmentfonds

Bei den Unterscheidungskriterien von Investmentfonds wurde die Ausschüttung von Erträgen als ein primäres Merkmal genannt. Grundsätzlich lässt sich festhalten, dass Fonds entweder die Erträge direkt an den Anleger ausschütten oder diese thesaurieren. Unter der Thesaurierung von Erträgen wird verstanden, dass diese automatisch in weitere Fondsanteile reinvestiert werden.

Thesaurierende Fonds haben für den Privatanleger den Vorteil, dass sich um nichts gekümmert werden muss und ein Zinseszinseffekt eintritt. Durch diesen können vor allem bei langfristigen Investments, z. B. für die Altersvorsorge, ein größeres Wachstum erzielt werden. Ausschüttende Fonds reduzieren auf der anderen Seite das Risiko und sorgen für eine konstante Liquidität.

Tipp

Privatanleger sollten vor allem bei riskanten Fondsanlagen oder bei Investmentfonds mit einem kurzen Anlagehorizont die ausschüttende Variante bevorzugen. Bei längeren Anlagehorizonten, z. B. zur Vermögensbildung oder der Altersvorsorge, spielt der Zinseszinseffekt seine Vorteile aus und sollte unbedingt genutzt werden.

Was sind Hedgefonds?

Hedgefonds werden mit den Investmentfonds in einem Atemzug genannt, funktionieren grundsätzlich aber anders. Bei diesem Konstrukt handelt es sich um alternative Geldanlagen, die nach demselben Prinzip wie reguläre Fonds arbeiten.

Die Bezeichnung alternative Geldanlagen kommt zustande, da Anteile von Hedgefonds nicht über die Börsen gehandelt werden können. Fondsanteile sind in diesem Fall nur einem speziellen Personenkreis, den vermögenden Privatanlegern zugänglich. Entsprechend beträgt das Mindesteinlagevolumen oftmals 500.000 € oder mehr.

Hedgefonds werden durch professionelle Fondsmanager aktiv gemanagt. Aufgrund der Zielgruppe der Vermögenden bzw. institutionellen Investoren sind diese Anlageklasse weniger reguliert als herkömmliche Fonds. Der Fondsmanager ist vollkommen frei in der Wahl seiner Assetklasse.

Darüber hinaus sind die Investmentmethoden ebenfalls vollkommen frei wählbar. Hedgefonds nutzen beispielsweise Leerverkäufe, um bestehende Positionen abzusichern. Daher rührt der Name Hedgefonds, denn „to hedge“ stammt aus dem Englischen und bedeutet „absichern“.

Hinweis

Ein Investment in Hedgefonds gilt aufgrund dieser Vorgehensweisen als extrem risikoreich. Privatanleger sollten eine Investition nur tätigen, wenn sie sicher wissen, worauf sie sich einlassen und welche Folgen dies haben kann.

Unterscheidung zwischen offenen & geschlossenen Investmentfonds

Unter der Bezeichnung der Publikumsfonds werden offene Investmentfonds verstanden. „Offen“ bedeutet in diesem Fall, dass die Fondsanteile der Emittenten über die Banken, Fondsvermittler oder andere Finanzinstitute erworben werden können. Darüber hinaus können diese über die Fondsgesellschaft sowie über die Börse im Handel erstanden werden.

Eine Rückgabe der Fondsanteile kann an den Herausgeber erfolgen, oftmals lassen sich die Anteile ebenfalls an einer Börse verkaufen. Ein geschlossener Investmentfonds, im Kapitalanlagegesetzbuch auch als alternativer Investmentfonds bezeichnet, arbeitet nach einem anderen Prinzip.

Was sind alternative Investmentfonds (AIF)

Während offene Investmentfonds transparent und frei gehandelt werden können, ist dies bei einem AIF nicht möglich. Diese Form der alternativen Geldanlage wird aufgelegt, um ein spezifisches Projekt zu finanzieren. Innerhalb eines bestimmten Zeitrahmens können die Anteile an diesem Fonds vom Emittenten erworben werden. Sind alle Anteile verkauft worden, wird der alternative Investmentfonds „geschlossen“. Ab diesem Zeitpunkt können keine neuen Fondsanteile mehr erworben werden. Eine Rückgabe der Fondsanteile ist genauso wenig möglich.

Der Fokus von alternativen Investmentfonds liegt auf konkrete Immobilienprojekte, z. B. Bürogebäude oder Shopping Malls, sowie auf Fondsanlagen zur Förderung alternativer Energien oder Containerfonds. Darüber hinaus kann ebenfalls in Infrastruktur, Medien oder Unternehmensbeteiligungen investiert werden.

Vorsicht

Aufgrund zahlreicher medienwirksamer Totalverluste von alternativen Investmentfonds sind diese in Verruf geraten. Privatanlegern ist von dieser Fonds-Form abzuraten, da diese Form der Geldanlage extrem risikobehaftet ist. Darüber hinaus werden in der Regel hohe Gebühren für eine Beteiligung fällig.

Welche Kosten fallen bei Investmentfonds an?

Diese Form der Geldanlage ist vor allem aufgrund der Bequemlichkeit bei Privatanlegern populär. Ein diversifiziertes Portfolio, welches aktiv gemanagt wird, kann mit einer einzigen Fondsbeteiligung erworben werden. Die aktive Verwaltung und den Service lassen sich die Emittenten von Investmentfonds aber durch die Privatanleger bezahlen. Vor allem der Fondsmanager erhält ein meist stattliches Gehalt sowie eine Gewinnbeteiligung für seine Tätigkeit. Im Ergebnis fallen eine Vielzahl an Gebühren an.

Gebührenstruktur bei Investmentfonds:

  • Ausgabeaufschlag: Liegt zwischen 0 % (bei Angeboten) und 7 % bei speziellen Investmentfonds
  • Verwaltungsgebühren: Verwaltungskosten fallen jährlich an und liegen bei 1,5 bis 2,5 %
  • Erfolgsbasierte Vergütung: Für den Fondsmanager fällt oftmals eine erfolgsbasierte Vergütung von bis zu 20 % an; diese ist ggf. davon abhängig, ob der Referenzindex geschlagen wurde
  • Transaktionsgebühren: Transaktionskosten fallen durch die Umschichtung der Depotwerte an und schmälern automatisiert die Rendite
  • Handelsgebühren: Werden die Fondsanteile über die Börse erworben, fallen ggf. Handelsgebühren an
  • Depotbank Gebühren: Für die Verwaltung des Sondervermögens durch eine Depotbank sind entsprechende Gebühren zu entrichten
  • Rückgabeabschlag: Für die Rückgabe der Fondsanteile an den Emittenten kann ein sogenannter Disagio berechnet werden

Um den Vergleich der verschiedenen Fondsgesellschaften und deren Gebühren zu ermöglichen, wurde die Kennzahl Total Expense Ratio (TER) eingeführt. Diese beinhaltet alle laufenden Kosten des Fonds. Nicht inkludiert sind einmalige Gebühren wie der Ausgabeaufschlag (Agio) oder Handelsgebühren bei der Börse.

Wie können Kosten bei Investmentfonds gespart werden?

Es gibt zahlreiche Möglichkeiten, um die Kosten bei Investmentfonds zu reduzieren. Einer der größten Faktoren für Fondkosten bildet der Ausgabeaufschlag. Die einfachste Vorgehensweise für einen Sparplan besteht darin, einen Investmentfonds zu suchen, der keinen oder nur einen möglichst geringen Agio fordert. Wird keine Alternative ausfindig gemacht, lassen sich die Fondsanteile oftmals günstiger über einen Fondsvermittler bzw. die Börse erwerben.

Eine erfolgsbasierte Vergütung ist nicht bei allen Investmentfonds Standard, dies bietet ebenfalls die Möglichkeit zur Einsparung von Fondskosten. Analog zum Agio kann der Disagio eingespart werden, wenn die Fondsanteile nicht an die Fondsgesellschaft zurückgegeben, sondern stattdessen über die Börse oder einen Fondsvermittler verkauft werden.

Tipp

Für die meisten Privatanleger bietet ein ETF eine kostengünstige Alternative zum Investmentfonds. Ausgabeaufschläge werden bei ETFs immer weniger zum Standard, die wenigsten Fonds schlagen vergleichbare ETFs auf den Referenzindex abzüglich aller Kosten.

Versteuerung von Investmentfonds

Kapitalerträge werden in Deutschland mit der Abgeltungsteuer pauschal versteuert. Diese beträgt 25 % plus 5,5 % Solidaritätszuschlag sowie 8 – 9 % Kirchensteuer. Diese fällt an, wenn der Steuerpflichtige Mitglied einer eingetragenen, kirchensteuerpflichtigen Religionsgemeinschaft ist. Der Kirchensteuersatz unterscheidet sich je nach Bundesland. Zur Bemessungsgrundlage zählen alle Kapitalerträge abzüglich des Sparer-Pauschbetrages.

Erzielte Dividenden, Mieterträge oder Gewinne aus Veräußerungen werden seit dem Jahr 2018 durch das Investmentsteuergesetz direkt mit 15 % plus Solidaritätszuschlag bei der Fondsgesellschaft versteuert. Mit prozentualen Teilfreistellungen wird die Steuerlast beim Anleger reduziert, diese sind abhängig von der Art des Fonds.

Hinweis

Ausländische Investmentfonds werden nicht via Quellensteuer versteuert. Es gilt die erzielten Kapitalerträge in der Anlage KAP der Steuererklärung einzureichen. Etwaige gezahlte Steuern im Ausland sind ebenfalls anzugeben, um diese geltend zu machen.

Vor- & Nachteile von Investmentfonds

Analog zu anderen Geldanlagen gibt es einige Punkte, die für die Nutzung von Investmentfonds zur Geldanlage sprechen. Einige Nachteile wurden in diesem Artikel ebenfalls angesprochen. Die folgende Tabelle vergleicht die jeweiligen Vor- und Nachteile von Fonds gegeneinander.

VorteileNachteile
Geringer Kapitaleinsatz und VerlustrisikoFondsgebühren können hoch ausfallen
Große RisikostreuungKein Einfluss auf die Zusammensetzung des Fondsvermögens
Breite Palette an AnlagestrategienRendite übertrifft nicht zwingend den Vergleichsindex
Bequeme Form der GeldanlageFondsgebühren können Renditeerwartungen merklich kürzen
Spezifische Sonderformen wie ethische Geldanlagen oder Anlagen zur Förderung erneuerbarer EnergienZuordnung von Wertpapieren zu Kategorien wie „ethisch“ obliegt der Fondsgesellschaft
Fonds können regelmäßig via Sparplan bespart werdenSparplanausführungen können weitere Gebühren bedeuten
Aktives Portfoliomanagement durch professionellen FondsmanagerEine Rückgabe von Fondsanteilen kann mit Kosten oder Aufwänden verbunden sein

Risikostreuung durch Investmentfonds

Für wen eignen sich Investmentfonds?

Trotz der genannten Vor- und Nachteile von Investmentfonds eignet sich diese Form der Geldanlage nicht für alle Privatanleger gleichermaßen. Um zu entscheiden, ob Fonds eine passende Investmentmöglichkeit darstellen, gilt es die eigenen Anlageziele und den gewünschten Anlagehorizont heranzuziehen. Das Know-how des Anlegers sowie die verfügbare Zeit spielen ebenfalls eine tragende Rolle.

Investmentfonds eignen sich vor allem für die Anlegertypen, die Geld über einen langen Zeitraum anlegen und dabei möglichst wenig Aufwand investieren möchten. Wer bereit ist, oft höhere Kosten im Austausch für eine professionelle Fondsverwaltung in Kauf zu nehmen, hat mit Fonds eine valide Option. Vor allem dann, wenn die Investitionen in eine bestimmte Branche, Markt oder einer spezifischen Einstellung folgen sollen, sind Investmentfonds passend.

Steht ein Maximum an Rendite im Vordergrund und ist der Anleger bereit, dafür auf eine aktive Verwaltung des Fondsvermögens zu verzichten, bieten sich mit ETFs eine gangbare Alternative. Vor allem Einsteiger beim Investieren können mit beiden Möglichkeiten grundsätzlich weniger falsch machen als bei eigenen Direktinvestments ohne Strategie. Letztlich ist es eine zutiefst individuelle Betrachtung der Ziele und Wünsche, um zu bestimmen, ob sich ein Investmentfonds rentiert.

Fazit zu Investmentfonds

Die klassischen Investmentfonds sind ein beliebtes Investmentvehikel für Privatanleger. Aufgrund der Diversifikation können Anleger ohne große Mühen mit einer einzigen Investition gleich an zahlreichen Assets profitieren. Durch die Möglichkeit der Thesaurierung und der aktiven Verwaltung müssen sich die Privatanleger darüber hinaus um nichts selbständig kümmern.

Diese Vorteile kommen jedoch zum Preis der zum Teil hohen Gebühren. Diese reduzieren oftmals die zu erzielende Rendite um ein Vielfaches. Im Ergebnis können Investmentfonds oftmals nach Abzug aller Kosten nicht mit den Renditen von ETFs oder anderen Anlagestrategien mithalten. Ein Investment in einen Fonds sollte daher durchgerechnet und verglichen werden. Oftmals findet sich für fast jeden Anlegertyp einen günstigeren ETF, mit dem ein besseres Ergebnis erzielt werden könnte.