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Wie legen Fonds das Geld der Anleger an? Diese Kennzahl klärt auf

Inhaltsverzeichnis

Lohnt sich ein Investment, wird umso stärker in es investiert. Bei fallenden Kursen indes hält man lieber mehr Geld bereit, um auf bessere Gelegenheiten zu reagieren. Gewisse Reserven sind ohnehin wichtig.

Nach diesem Prinzip verfahren auch Fonds. Deren Investitionsquote richtet sich nach der Marktlage. Abhängig von ihr und der Rendite ist der Investitionsgrad eine Kennzahl für die Qualität und das Krisenmanagement, schließlich geht es um das Geld der Anleger.

Investitionsgrad – Kennzahl des Anlageverhaltens

Der Investitionsgrad zeigt als Kennzahl, wie viel vom gesamten Fondsvermögen in Wertpapieren wie Aktien, Anleihen, Derivaten oder Immobilien angelegt ist. Errechnet wird er aus dem Fondsvermögen abzüglich der Barreserve. Die Ausweisung des Investitionsgrads ergibt sich aus dem Gesetz.

Investmentfonds werden von Kapitalgesellschaften aufgelegt. Die unterliegen dem Kapitalanlagegesetzbuch KAGB, das als Nachfolger des vormaligen Investmentgesetzes wichtige Punkte regelt.

Dazu gehört etwa, dass jeder Fonds ein Verkaufsprospekt erstellen muss, in dem die jeweilige Anlage genauer beschrieben ist.

Gesetzliche Vorgaben für Fonds

Dabei kommt es auch darauf an, um welche Art von Fonds es sich handelt. Ein reiner Aktien- oder Anleihenfonds zum Beispiel darf bis zu 100 % des Vermögens in Aktien bzw. Anleihen anlegen. Bei Mischfonds sind es bis zu 70 %.

Je höher der Aktienanteil ist, desto stärkere Schwankungen weist der Fonds auf, was die Anlage risikoreicher macht.

Tatsächlich aber finden sich häufig Investitionsquoten von über 100%. Das ist dann vorwiegend auf den Leverage-Effekt durch Derivate mit hohem Hebel zurückzuführen. Immerhin betreiben Fonds Risikomanagement.

In dem Fall allerdings dürfen 200% nicht überschritten werden. Der Hebel ist übrigens auch für aktive Privatanleger, etwa bei Optionsscheinen, eine Kennzahl für den eigenen Investitionsgrad.

Untergrenze und Cashbestand

In schlechten Zeiten kann das Fondsmanagement aber auch nicht beliebig aussteigen. Das Gesetz legt eine Untergrenze fest: Mindestens 51 % des Fondsvermögens, also des Anlegergelds müssen investiert sein müssen.

Diese Grenzen beziehen sich auf den jeweiligen Anlageschwerpunkt, der im Prospekt beschrieben ist, also Aktien, Anleihen oder andere Wertpapierarten.

Generell kann ein Investmentfonds nicht alles verfügbare Kapital investieren. Er muss stets über genügend Barreserven verfügen, allein schon um Anleger auszuzahlen, die Fondsanteile zurückgeben.

Außerdem muss das Management jederzeit mit Zukäufen auf günstige Einstiegskurse reagieren können.

Wie viel Cashreserve nötig ist, liegt im Ermessen der Fondsmanager. In guten Phasen ist sie niedriger und kann bei unter 5 % liegen. In schlechten Zeiten und bei starken Kursschwankungen, sprich Volatilität, nimmt sie zu – die Grenze liegt bei 49 % des Fondsvermögens.

Eine Ausnahme von der gesetzlichen Mindestinvestitionsquote gibt es nur für frisch aufgelegte Fonds, denn anfangs muss das Kapital der Anleger erst noch angelegt werden.

Aussagekraft des Investitionsgrads

Der Investitionsgrad als Kennzahl, also das Verhältnis von Barreserve und der aktuellen Investition, ist auch ein Indiz für die Rendite. So kann ein hoher Bargeldbestand bei niedrigem Investitionsgrad in guten Zeiten die Rendite schmälern.

Andererseits riskiert ein hoher Investitionsgrad bei fallenden Kursen eine sinkende Rendite.

Insgesamt ist der durchschnittliche Investitionsgrad der Investmentfonds auch ein Gradmesser für die Entwicklung der Börsen. Bei einer Quote von 100 % haben die Manager kein Geld, um weiter zuzukaufen und die Kurse zu treiben.

Umgekehrt spricht ein hoher Cash-Bestand gegen fallende Kurse.

Mit der Investitionsquote steuern Fondsmanager das Marktrisiko. An ihnen können sich auch Privatanleger orientieren, die direkt in Wertpapiere investieren. Dass es wenig Sinn macht, in schlechten Phasen vollständig investiert zu sein, ist nur eine Richtschnur.

Meist hängt der Investitionsgrad zudem von der Volatilität ab. Steigt sie, so gehen Marktprofis dazu über, die Quote senken, vor allem wenn dies mit sinkenden Kursen einhergeht. Dieses Vorgehen erfordert jedoch Erfahrung, denn die Kurse können sich überraschend erholen.