IAA: Der Rückblick 2015
- BMW AG (WKN: 519000)
- Daimler AG (WKN: 710000)
- FiatChrysler Automobiles (WKN: A12CBU)
- Ford (WKN: 502391)
- General Motors (WKN: A1C9CM)
- Honda (WKN: 853226)
- Hyundai (WKN: 885166)
- Mazda (WKN: 854131)
- PSA Peugeot Citroën (WKN: 852363)
- Renault-Nissan (WKN: 893113 / 853686)
- Tata Motors (WKN: A0DJ9M)
- Volkswagen AG (WKN: 766400)
- Sonstiges
- Die IAA 2015 im Rückblick: Fazit
Die Automobilindustrie setzt immer mehr auf computergestützte Fahrzeuge. Während in kleineren Fahrzeugen das Thema Connectivity immer wichtiger wird, setzen die Luxushersteller immer stärker auf den Bereich des autonomen Fahrens. Dieser Bereich wird daher auch für Investoren immer interessanter.
Auf der kommenden IAA in 2 Jahren dürften die Technologien dann auch so weit sein, dass Fahrzeuge komplett autonom auch mit der Genehmigung des Gesetzgebers über unsere Straßen fahren dürfen. Aktuell fordert die Regierung weiterhin, dass ein Fahrer jederzeit mindestens eine Hand am Lenkrad haben muss. Nach der Einrichtung einer ersten Teststrecke auf der A9 in Bayern dürfte jedoch auch diese letzte Einschränkung schon bald fallen.
Doch nicht nur in diesem Bereich gab es auf der IAA in Frankfurt zahlreiche Neuerungen zu sehen. Einen Überblick über die wichtigsten Neuigkeiten der größten Hersteller finden Sie in diesem Artikel.
Wichtig hierbei ist: So gut wie alle Hersteller nutzen die IAA in Frankfurt, um wichtige Volumenmodelle zum ersten Mal einer breiten Öffentlichkeit vorzustellen. Viele der Fahrzeuge, die in Frankfurt zum ersten mal gezeigt werden, haben einen starken Einfluss auf die Verkaufszahlen und damit auch den Erfolg eines Unternehmens an der Börse. Beispiele hierfür sind unter anderem der VW Tiguan oder der neue BMW 7er, die in diesem Jahr Premiere feiern.
BMW AG (WKN: 519000)
Foto: Felix Reinecke/GeVestor.de
Nachdem Konkurrent Mercedes die Luxuslimousine S-Klasse bereits im Mai 2013 auf den neuesten Stand der Technik brachte, zieht BMW nun mit dem neuen 7er nach. Neben Leichtbauweise und verbrauchsärmeren Motoren fasziniert die Luxuslimousine vor allem mit technischen Innovationen. Gestensteuerung ist ebenso an Bord wie ein Computersystem, welches das Fahrzeug komplett autonom und ohne im Fahrzeug sitzenden Fahrer in Parklücken und Garagen manövriert.
Foto: Felix Reinecke/GeVestor.de
Die Mini-Familie wird immer größer. Der neue Mini Clubman, die Kombiversion des normalen Kleinwagens, besitzt in der neuesten Generation nun auch im Fond vollwertige Türen. Die zweigeteilte Heckklappe des Vorgängers bleibt jedoch bestehen.
Foto: Felix Reinecke/GeVestor.de
Die britische Luxusmarke Rolls-Royce präsentierte auf der IAA das viersitzige Cabriolet Dawn. Das Fahrzeug, welches in Deutschland ab 329.630 € zu kaufen sein wird, bietet 571 PS und basiert optisch auf dem 2013 vorgestellten Coupé Wraith.
Daimler AG (WKN: 710000)
Foto: Daimler AG
Mercedes setzt mit dem IAA Concept auf komplett neue Technologien. So verwandelt sich das Fahrzeug ab einer Geschwindigkeit von 80 km/h automatisch von einer viertürigen Limousine in einen deutlich längeren Sportwagen – mit Hilfe von mehreren ausfahrbaren Karosserieteilen. Durch die konsequente Vernetzung mit anderen Fahrzeugen und Informationsquellen sollen Unfälle in Zukunft komplett vermieden werden.
Foto: Felix Reinecke/GeVestor.de
Bereits im vergangenen Jahr hatte Smart die komplette Modelpalette erneuert. Zum gewohnten Zweitürer gesellte sich der Viertürer Smart ForFour. Auf der IAA öffnete Smart dem Zweitürer nun das Dach. Das Smart fortwo Cabrio ist ab November 2015 bestellbar.
FiatChrysler Automobiles (WKN: A12CBU)
Foto: Felix Reinecke/GeVestor.de
Alfa Romeo steht vor einer großen Verwandlung. Nach Plänen des Vorstandes soll der Kleinwagen MiTo in Zukunft nicht mehr produziert werden. Dafür sollen neue Luxusfahrzeuge mit starken Motoren die „Faszination Alfa“ wieder zum Leben erwecken. Den Anfang macht die Limousine Giulia, die auf Heckantrieb und einen von Ferrari stammenden Sechszylinder-Motor mit 510 PS setzt.
Foto: Felix Reinecke/GeVestor.de
Ferrari bleibt hingegen den größeren Motoren treu. Das neue Sport-Cabriolet Ferrari 488 Spyder setzt auf einen V8 mit 670 PS und Turboaufladung, welches das Fahrzeug zum Preis von mehr als 220.000 € in glatten 3 Sekunden von 0 auf 100 katapultieren soll.
Foto: Fiat
Seit dem 10. Juni steht der neue Fiat 500 beim Händler. Optische Neuerungen muss man beim erfolgreichen Mini-Flitzer jedoch mit der Lupe suchen, im Innenraum setzt der Hersteller jedoch auf eine bessere Verarbeitung und ein neues Infotainment-System. Mit dem kleinsten Vierzylinder mit 69 PS ist der Fiat 500 ab 12.250 € zu kaufen.
Foto: Felix Reinecke/GeVestor.de
Seit der Übernahme durch Fiat geht es für Jeep bei den Verkaufszahlen stark nach oben. 2014 konnte zum ersten Mal in der Unternehmensgeschichte mehr als 1 Million Fahrzeuge weltweit verkaufen. In Deutschland wählten die Kunden vor allem das neue Kompakt-SUV Renegade. Aud der IAA präsentierten die Amerikaner zwei Showcars, darunter den Wrangler Rubicon Sunriser in mattem orange.
Ford (WKN: 502391)
Foto: Felix Reinecke/GeVestor.de
Im Zuge der „World Car“-Strategie bringt Ford den US-SUV Edge nun auch nach Europa. Der Geländewagen, der sich über dem bestehenden SUV Kuga einsortiert, wird Anfang 2016 an die ersten Kunden ausgeliefert. Auch der neue Ford Mustang wird nun erstmals offiziell in Deutschland angeboten. Kunden haben die Wahl zwischen einem Vierzylinder mit 317 PS und einem 421 PS-starken Achtzylinder.
General Motors (WKN: A1C9CM)
Foto: Felix Reinecke/GeVestor.de
Kleiner ist mehr: Entgegen des aktuellen Trends wird die neue Kompaktklasse Opel Astra in der neuen Version etwas kürzer. Moderne Internettechnologie ist allerdings ebenso an Bord wie neue spritsparende Motoren. Nach dem Rückzug von Chevrolet vom europäischen Markt ist Opel inzwischen übrigens die größte und wichtigste Marke von General Motors in Europa.
Honda (WKN: 853226)
Foto: Felix Reinecke/GeVestor.de
Honda hört auf die Wünsche der Fans: Nach genau 10 Jahren präsentieren die Japaner auf der IAA den Nachfolger des Mittelsportwagens NSX. In der neuen Version soll das Fahrzeug mehr als 550 PS bieten, die aus einer Kombination aus Verbrennungs- und Elektromotoren stammen. Ein genaues Erscheinungsdatum ist noch nicht bekannt, die Preise sollen bei mehr als 150.000€ liegen.
Hyundai (WKN: 885166)
Foto: Felix Reinecke/GeVestor.de
Hyundai setzt ebenfalls auf virtuelle Technologien, jedoch auf etwas andere Art und Weise. Auf der IAA 2015 stellt der südkoreanische Konzern die Studie N-2025-Vision-Gran Turismo vor, die seine Runden jedoch nicht in der richtigen Welt, sondern im Computerspiel Gran Turismo ziehen wird. Etwas realitätsnäher ist die Studie Vision G Coupé, die es auf Konkurrenten wie das S-Klasse-Coupé von Mercedes abgesehen hat.
Foto: Felix Reinecke/GeVestor.de
Kia, die etwas sportlicher ausgerichtete Schwestermarke von Hyundai, zeigt auf der IAA zum ersten Mal den neuen Kompakt-SUV Sportage, welches sich mit einem ungewöhnlichen Design gegen die Mitbewerber durchsetzen soll. Das Volumenmodell bleibt allerdings auch in Zukunft weiterhin der Kia Cee’d.
Mazda (WKN: 854131)
Foto: Felix Reinecke/GeVestor.de
Auch Mazda springt auf den Trend zu immer kleineren SUV auf. Der japanische Großkonzern bietet seit diesem Sommer den CX-3 an, der gegen Konkurrenten wie den Renault Captur antreten soll. Auf der IAA präsentiere Mazda außerdem den kompakten Roadster MX-5, der mit Heckantrieb und Benzinmotoren ab 131 PS vor allem auf kurvigen Landstraßen beweisen soll.
PSA Peugeot Citroën (WKN: 852363)
Foto: Felix Reinecke/GeVestor.de
Erst vor kurzem hat sich Citroën in zwei neue Marken aufgeteilt. Während die neue Marke DS auf luxuriöse Innenräume setzt, gibt sich Citroën weiter bodenständiger. Ein gutes Beispiel hierfür ist das Konzeptfahrzeug Aircross, welches teilweise auf dem Cactus basiert und im Innenraum mit Sitzen im bunten Häkelmuster auf sich aufmerksam macht.
Foto: Felix Reinecke/GeVestor.de
Peugeot setzt auf der IAA schon traditionell auf starke Konzepte. So stand auf der IAA in Frankfurt das Conceptcar Quartz, welches neben Flügeltüren auf einen 500 PS starken Hybridantrieb setzt. Das Crossover-Modell ist im Innenraum mit Basalt, Leder und Recyclingmaterial ausgekleidet.
Renault-Nissan (WKN: 893113 / 853686)
Foto: Felix Reinecke/GeVestor.de
Die Nissan-Nobelmarke Infiniti greift bei ihrem neuen Kompaktfahrzeug Q30 die Premiumkonkurrenz aus Süddeutschland an. Das Modell soll noch 2015 starten und basiert auf der Mercedes A-Klasse, aus der auch die Motoren stammen. Die Preise starten bei 24.200€.
Foto: Nissan Europe
Nissan hat mit Juke, Qashqai und X-Trail bereits drei Crossover auf dem Markt, will die gewinnträchtige Sparte jedoch in Zukunft noch weiter ausbauen. Auf der IAA präsentiert der Autobauer das Gripz-Konzeptfahrzeug, was optisch ein wenig an den Juke erinnert. Wirklich zu kaufen gibt es hingegen den Pickup Navara, der auf der IAA sein Debüt gibt und sich eher an die nordamerikanische Kundschaft richtet.
Foto: Felix Reinecke/GeVestor.de
Alles neu macht Renault: So wird der Ladenhüter Renault Laguna mitsamt des Namens eingestellt. Nachfolger wird der auf der IAA präsentierte Talisman, der mit neuem Design und modernen Infotainmentsystemen die Kundschaft anlocken soll. Auf die gleiche Formen setzt man auch beim Nachfolger der Kompaktklasse Megane, der ab dem Winter den Golf unter Beschuss nehmen soll.
Tata Motors (WKN: A0DJ9M)
Foto: Felix Reinecke/GeVestor.de
Auch Jaguar kann sich dem Trend der Zeit nicht widersetzen und präsentiert auf der IAA den Luxus-SUV F-Pace. Der Geländegänger bietet maximal 380 PS, die Grundpreise bewegen sich zwischen 42.390 und 84.350 €. Die ersten Modelle werden jedoch erst im kommenden Frühjahr ausgeliefert.
Volkswagen AG (WKN: 766400)
Audi lässt es sich auch in diesem Jahr nicht nehmen, eine eigene Halle für die Marke zu errichten. In der „Agora“ präsentieren die Ingolstädter die neueste Generation ihres Volumenmodells, des Audi A4. Dieser bietet in Zukunft das bereits aus TT und VW Passat bekannte volldigitale Tachodisplay, welches neben der Geschwindigkeit auch eine komplette Navigationskarte darstellen kann.
Foto: Felix Reinecke/GeVestor.de
Es ist eines der Prestigeobjekte des VW-Konzerns und soll Bentley den Zugang zu einem bisher noch unerschlossenen Markt bieten: Der SUV Bentley Bentayga bietet einen Zwölfzylinder mit 608 PS, der den 2,4 Tonnen schweren Geländewagen in 4,1 Sekunden auf Tempo 100 katapultiert. Der Abstandstempomat hält automatisch die richtige Distanz zum Vordermann, analysiert jedoch durch mehrere Kameras und Sensoren die Straße voraus und passt die Geschwindigkeit entsprechend an.
Foto: Felix Reinecke/GeVestor.de
Schon im vergangenen Jahr stellte Bugatti den über 1000 PS starken Veyron ein. Nun soll sich der Nachfolger Chiron erneut den Titel als schnellstes Serienfahrzeug der Welt sichern. Auf der IAA gab es die Studie Vision Gran Turismo zu sehen, die einen ersten Ausblick auf den Chiron geben soll. Gerüchten zufolge soll dieser auf einen Motor mit 16 Zylindern zurückgreifen und rund 1.500 PS an die Räder schicken.
Foto: Felix Reinecke/GeVestor.de
In rund 10 Jahren wurde der Lamborghini Gallardo zum erfolgreichsten Fahrzeug der Unternehmensgeschichte. Mehr als die Hälfte aller jemals verkauften Lamborghinis stammten aus dieser Modellreihe. Seit 2014 steht der Nachfolger bei den Händlern – und nun ist der Huracán auch als Cabriolet erhältlich.
Foto: Felix Reinecke/GeVestor.de
Er ist der Inbegriff des deutschen Sportwagens: der Porsche 911. Auf der IAA 2015 präsentiert Porsche das Facelift der Ikone. Die größte Neuerung steckt dabei unterm Blech: Die Modelle Carrera und Carrera S werden mit Turbomotoren ausgestattet. Optisch gibt es ebenfalls kleinere Retuschen. Ab dem 12. Dezember steht der Elfer ab 94.344€ beim Händler. Besonders im Fokus stand allerdings wieder einmal der Hybridsportler 918 Spyder, eines der schnellsten Fahrzeuge der Welt.
Foto: Felix Reinecke/GeVestor.de
Seat, das ewige Problemkind im Volkswagenkonzern, schreibt erst seit kurzer Zeit wieder schwarze Zahlen. Im kommenden Jahr soll ein neues Crossover-Modell die Verkaufszahlen ankurbeln. Einen ersten Vorgeschmack gibt der Seat Leon Cross Sport, der das Zweiliter-Triebwerk aus dem Golf R benutzt und in 4,9 Sekunden auf Tempo 100 sprintet. Eigentlich nur als Versuchsmodell gestartet, hat der Cross Sport auf der Messe ein derart positives Feedback erzeugt, dass Seat nun über eine Serienfertigung nachdenkt.
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Genug Platz für einen Oberklassewagen zum Preis eines Mittelklassekombis – das ist das Erfolgsrezept des Skoda Superbs. Nachdem die Limousine bereits im Frühjahr gestartet ist, folgt auf der IAA nun die Präsentation des dazugehörigen Kombis. 660-1950 Liter Kofferraumvolumen dürften auch für den Einkauf im Möbelhaus ausreichen. Unschlagbar in dieser Preisklasse ist die Beinfreiheit im Fond.
Foto: Felix Reinecke/GeVestor.de
Die Deutschen lieben die erhöhte Sitzposition im SUV. Keine andere Fahrzeugklasse hat in den vergangenen Jahren bei den Verkaufszahlen derart zugelegt – und kein Fahrzeug dieser Kategorie verkauft sich so gut wie der VW Tiguan.
Sonstiges
Foto: Felix Reinecke/GeVestor.de
Es ist das Comeback der diesjährigen IAA: Borgward ist zurück. Das deutsche Traditionsunternehmen, das vor allem in den 1950er und 60er Jahren durch den Mitteklassewagen Isabella berühmt wurde und sich 1963 auflöste, kommt nun mit Unterstützung der chinesischen Beiqi Foton Motor Corporation wieder auf den Markt. Erstes Modell ist das SUV BX7, welches ab 2017 in Deutschland erhältlich sein soll.
Foto: Felix Reinecke/GeVestor.de
Die Elektromobilität spielt aktuell keine große Rolle mehr bei den Neuentwicklungen. Eine Ausnahme bilden weiterhin die US-Amerikaner von Tesla, die dem Verkaufsschlager Model S per Softwareupdate und Akkuausbau eine höhere Reichweite und mehr PS spendierten.
Thunder Power
Foto: Felix Reinecke/GeVestor.de
Und auch Asien möchte bei der Elektromobilität in Zukunft mitreden. Das Unternehmen Thunderpower setzt auf Investoren aus Taiwan und europäische Unterstützung bei Technik und Design. So wurde die Karosserie beispielsweise von Zagato entworfen, die unter anderem für verschiedene Aston Martins und Ferraris verantwortlich waren. Die Motoren leisten zwischen 310 und 450 PS, die Reichweite soll bei rund 650 Kilometern liegen.
Die IAA 2015 im Rückblick: Fazit
Während der Trend der SUV auch in diesem Jahr ungebrochen scheint, wird die Elektromobilität von den meisten Herstellern inzwischen wieder als Nebenschauplatz abgetan. An ihre Stelle treten nun neue digitale Lösungen wie autonomes Fahren und Vernetzung. Und bereits 2018 will mit Apple der erste IT-Konzern mit einem eigenen Serienfahrzeug auf die Straße gehen. Es bleibt abzuwarten, ob dann die Karten noch einmal komplett neu gemischt werden.