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Porsche: Börsengang steht an

Porsche: Börsengang steht an
Christopher Lyzcen / Shutterstock.com
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Im November des vergangenen Jahres schrieb ich Ihnen hier im Schlussgong, dass ein Börsengang des Sportwagenbauers Porsche ein Höhepunkt des Börsenjahres 2022 werden könnte. Nun steht, so die neuesten Informationen aus Frankfurt, der Gang an den Aktienmarkt unmittelbar bevor. Und davon könnten gleich mehrere DAX-Konzerne profitieren.

Zugegeben: Es klingt erst einmal kompliziert! Die bereits börsennotierte Beteiligungsgesellschaft Porsche SE könnte massiv davon profitieren, wenn der ebenfalls börsennotierte Volkswagen-Konzern den Sportwagenbauer Porsche abspaltet und separat an die Börse bringt. Wie ist das möglich?

Ganz einfach: Die Porsche SE, die im vergangenen Jahr in den DAX aufgestiegen ist, baut keine Autos, sondern ist eine Holding-Gesellschaft mit diversen Beteiligungen. Der mit Abstand größte Vermögenswert ist ein großer Anteil am VW-Konzern. Und VW wiederum ist die Muttergesellschaft des weltbekannten Zuffenhausener Sportwagenbauers Porsche (nicht zu verwechseln mit Porsche SE!).

Noch höhere Profitabilität geplant

Der Sportwagenbauer gab kürzlich an, die Profitabilität in den kommenden Jahren deutlich steigern zu wollen. Langfristig soll eine operative Gewinnmarge von 20% erwirtschaftet werden, so Porsche-Finanzchef Lutz Meschke im Rahmen einer Investorenveranstaltung.

Für eine noch höhere Rendite sollen auch neue Elektro-Modelle sorgen. So ist beispielsweise die Einführung eines elektrischen SUV geplant, der oberhalb des Macan und Cayenne angesiedelt sein soll. Porsche-Finanzchef Meschke sieht für Porsche bei den Käufern von Elektromodellen noch mehr Preisgestaltungsmacht als ohnehin schon bei den Verbrennern des Konzerns.

Im laufenden Jahr soll die operative Gewinnmarge zunächst noch bei 17 bis 18% liegen. Der Umsatz wird bei 38 bis 39 Mrd. Euro erwartet. Der operative Gewinn läge damit bei rund 7 Mrd. Euro.

Porsche SE bietet VW-Aktien mit Rabatt

Blicken wir nun noch auf die bereits börsennotierte Porsche SE, bei der es sich – wie Sie bereits erfahren haben – um eine Beteiligungsgesellschaft handelt, deren mit Abstand größte Beteiligung ein signifikanter Anteil an den Stammaktien von VW ist.

Konkret: Die Porsche SE hält aktuell einen Anteil von 53,3% an den Stammaktien des Volkswagen-Konzerns. Dies entspricht einem Anteil von 31,9% am gezeichneten Kapital des Wolfsburger Konzerns (Stammaktien + Vorzugsaktien). Darüber hinaus hält die Porsche SE Anteile an verschiedenen kleineren Unternehmen wie beispielsweise am US-amerikanischen Technologieunternehmen INRIX.

Die VW-Stammaktie notiert aktuell bei rund 183 Euro und die Aktie der Porsche SE bei gut 67 Euro. Vereinfacht gesagt bekommen Sie als Aktionär der Porsche SE eine halbe VW-Stammaktie für 67 Euro. Bei einem Kurs der VW-Stammaktie von 183 Euro müsste eine halbe Stammaktie jedoch rechnerisch 91,50 Euro kosten.

Zudem bekommen Sie als Porsche-Aktionär noch einige kleinere Beteiligungen obendrauf. Und Porsche verfügte zuletzt noch über eine Nettoliquidität (Bankguthaben abzgl. Schulden) in Höhe von 641 Mio. Euro.

Sollte jetzt auch noch der Börsengang des Sportwagenbauers Porsche ein Erfolg werden, würde damit auch der fundamentale Wert der VW-Stammaktie steigen. Damit würde im nächsten Schritt auch der faire Wert der Porsche SE einen weiteren Sprung nach oben machen. In den Aktienkursen ist das noch nicht eingepreist. Aufgrund der konjunkturellen Sorgen stehen Auto-Aktien seit Monaten unter Druck. Wer auf eine konjunkturelle Erholung 2023 und auf einen erfolgreichen Porsche-Börsengang setzt, könnte in einigen Monaten gleich doppelt belohnt werden.