Abbott Laboratories profitiert von der Omikron-Welle

Die Aktie von Abbott Laboratories zählt zu den Gewinnern der Pandemie. Vor allem die zahlreichen Corona-Testverfahren kurbelten den Umsatz an. Nachdem die Nachfrage nach den Tests zwischenzeitlich abgenommen hatte, ist diese durch die zwei unmittelbar aufeinander folgenden Infektions-Wellen mit der Delta- und der Omikron-Mutation wieder deutlich angestiegen.
Unternehmensportrait
Abbott Laboratories ist ein breit diversifizierter US-Gesundheitskonzern mit den Geschäftsbereichen Medizintechnik, Diagnostik, (medizinische) Ernährung und Arzneimittel (Generika). Der Konzern beschäftigt gut 100.000 Mitarbeiter und verkauft seine Produkte in 160 Ländern. Die größte Sparte Medizintechnik umfasst u.a. minimal-invasive medizinische Geräte für die Behandlung von Herzkrankheiten, Schlaganfällen und Gefäßerkrankungen.
Seit einigen Jahren befindet sich Abbott Laboratories im Umbruch: Seine Pharmaforschung hat der Konzern bereits 2013 in das unabhängige Tochterunternehmen AbbVie überführt. 2014 wurden zudem Teile des Generika-Geschäfts außerhalb der USA verkauft. Mit dem eingenommenen Geld tätigte das Unternehmen zwei große Übernahmen im Medizintechnik- und Diagnostik-Bereich.
Von der Stärkung seines Diagnostik-Geschäfts profitiert Abbott in der Coronakrise. Seit Beginn der Pandemie hat der Konzern bereits Zulassungen für sechs Corona-Tests erhalten und inzwischen weltweit über eine Milliarde Tests verkauft.
Gute Ergebnisse – danke der Delta-Welle – im vierten Quartal
Die Delta-Welle bescherte Abbott Laboratories ein gutes viertes Quartal 2021: Der Medizintechnik-Konzern steigerte seinen Umsatz im Vergleich zum bereits starken Vorjahresquartal um 7% auf 11,5 Mrd. US-Dollar und lag damit weit über der durchschnittlichen Analystenprognose von 10,7 Mrd. US-Dollar. Auch der Gewinn von 1,32 US-Dollar pro Aktie konnte die Erwartungen um 11 Cent übertreffen.
Verantwortlich für die guten Geschäfte waren vor allem die wieder anziehende Nachfrage nach COVID-19-Tests sowie anderen Diagnostikprodukten. Von Oktober bis Dezember verzeichnete Abbott Laboratories mit COVID-19-Tests einen Umsatz von 2,3 Mrd. US-Dollar, davon 2,1 Mrd. US-Dollar mit Schnelltests.
Im laufenden Quartal sorgt die Omikron-Welle für hohe Test-Nachfrage
Für das laufende Quartal erwartet Abbott Laboratories eine weitere Steigerung der Umsätze mit COVID-19-Tests auf 2,5 Mrd. US-Dollar. Gleichzeitig betonte der Konzern, dass es für die nächsten Quartale schwierig sei, diese Umsätze zu prognostizieren, da sie von der Pandemiewelle abhängig sind.
Für Langfristanleger interessant
Die Aktie von Abbott Laboratories konnte sich in den ersten Wochen des neuen Börsenjahres dem negativen Trend am Gesamtmarkt nicht entziehen. Sicherlich werden die Umsätze mit COVID-19-Tests im Jahresverlauf nachlassen. Eigentlich hatten Analysten dies schon nach der Delta-Welle vermutet. Die aktuell hohe Test-Nachfrage ist für Abbott Laboratories quasi ein Bonus zu den guten Geschäften der anderen Sparten.
In der Vergangenheit haben sich Kursrücksetzer bei der Abbott-Aktie immer als günstige Einstiegsgelegenheit erwiesen. Daher lohnt es sich für langfristig orientierte Anleger, einen genaueren Blick auf die Erfolgsaktie zu werfen.