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Biontech-Aktie nach Übernahme mit Kursverlusten

Biontech-Aktie nach Übernahme mit Kursverlusten
Marcus Krauss - stock.adobe.com
Inhaltsverzeichnis

Das Pharmaunternehmen Biontech ist weiter auf Expansionskurs und hat gerade die größte Übernahme der kompletten Firmengeschichte bekanntgegeben. Die Mainzer wollen das britische Start-up Instadeep für rund 410 Millionen Euro schlucken. Mit dem Deal verstärkt sich der Konzern im Bereich künstliche Intelligenz. Die Technologie von Instadeep will Biontech in wichtigen strategischen und operativen Funktionen einsetzen, einschließlich Forschung, Wirkstoffsuche und Arzneimittelherstellung.

Biontech bietet bis zu 562 Millionen Pfund für KI-Spezialisten

Für das britische Start-up Instadeep legt Biontech bis zu 562 Millionen Pfund auf den Tisch. Für die komplette Übernahme von Instadeep sollen 362 Millionen Pfund in bar und eigene Aktien den Besitzer wechseln. InstaDeep wurde nach eigenen Angaben 2014 gegründet und hat Niederlassungen in Paris, Tunis, Lagos, Dubai und Kapstadt. Den Instadeep-Anteilseignern winken zudem zusätzliche erfolgsabhängige Meilensteinzahlungen von bis zu 200 Millionen Pfund, teilt Biontech mit. Das Objekt der Begierde wurde 2014 gegründet und hat 240 Mitarbeiter.

Instadeep für Biontech keine Unbekannte

Dabei kennen sich beiden Unternehmen bereits extrem gut. Seit mehreren Jahren besteht eine strategische Partnerschaft. Instadeep und Biontech arbeiten seit 2019 zusammen. Im November 2020 vereinbarten beide Seiten eine Kooperation, die ein gemeinsames Innovationslabor umfasst. Die Unternehmen entwickelten ein Frühwarnsystem zur Erkennung und Überwachung besorgniserregender Coronavirusvarianten. Gearbeitet haben die beiden Firmen außerdem an gemeinsamen Projekten zur Auswahl von Neoantigenen für individualisierte Krebsimpfstoffe.

Biontech hält bereits Anteile von dem Unternehmen, die im Rahmen einer Finanzierungsrunde im vergangenen Jahr erworben wurden.

Biontech will KI-Potenzial besser ausnutzen

Das britische Start-up ist auf künstliche Intelligenz und maschinelles Lernen fokussiert. Mit der Übernahme will Biontech den Aufbau „vollständig integrierter, unternehmensweiter Kapazitäten zur Erforschung, Konzeption und Entwicklung von Immuntherapien der nächsten Generation im großen Maßstab“, vorantreiben, so das Biontech-Management. Geplant sei der Aufbau einer automatisierten Laborinfrastruktur mit dem Ziel, die Entwicklung und Prüfung neuartiger Arzneimittelkandidaten mit hoher Durchsatzleistung im großen Maßstab zu ermöglichen.

Aktienkurs kann nicht von Deal-Meldung profitieren

Dem Biontech-Aktienkurs half die millionenschwere Übernahmemeldung allerdings nicht auf die Beine. Unter dem Strich notierten die Papiere mit leichten Abschlägen in den letzten Tagen. Derzeit notiert die Aktie mit 137 Euro deutlich unter den historischen Höchstkursen, die im Sommer 2021 zum Hochpunkt der Pandemie bei über 380 Euro erreicht wurden.

Biontech schwimmt im Geld

Leisten können sich die Mainzer die Übernahme übrigens allemal. Auf Grund des Corona-bedingten Nachfrageschubs schwimmt der Konzern regelrecht im Geld. Biontech sitzt auf Reserven von umgerechnet etwa 22 Milliarden Dollar, wenn man noch ausstehende Forderungen an Kunden von gut vier Milliarden Dollar mit einbezieht. Zieht man diesen Betrag vom aktuellen Börsenwert ab (Marktkapitalisierung: 33,75 Milliarden Euro), dann wird die aktuelle Forschungspipeline mit nicht einmal 14 Milliarden Euro bewertet.

Die Analysten gehen davon aus, dass Biontech im Geschäftsjahr 2023 einen Gewinn von 16,02 Euro je Aktie verdienen wird (Quelle: finanzen.net). Damit liegt das aktuelle Kurs-Gewinn-Verhältnis der Aktie bei knapp 9. Das erscheint auf den ersten Blick sehr günstig, muss aber vor dem Hintergrund der erwarteten Umsatzrückgänge auf Grund der schwindenden Umsätze mit Corona-Impfstoffen betrachtet werden.