Schauen Sie bei diesem Gesundheitstitel genau hin!
Die Coronakrise hat uns wieder einmal gezeigt, dass es Dinge gibt, die einfach nicht zu ersetzen sind: eines davon ist die Gesundheit. Auch Sie werden in den vergangenen Monaten darüber nachgedacht haben, wie es mit Ihnen oder Ihren Liebsten weiterginge, sollte eine Corona-Infektion schlimmere Folgen haben. Dieses Bewusstsein sorgt dafür, dass Aktien aus dem Gesundheitswesen auf breiter Front steigen.
Neben den Impf-Aktien gibt es eine Reihe anderer Unternehmen, die indirekt von der wachsenden Aufmerksamkeit für Gesundheitsthemen profitieren könnten. Eine dieser Aktien ist Siemens Healthineers. Wir haben den Wert analysiert und erklären, was es damit auf sich hat. Siemens Healthineers ist eines der weltweit führenden Medizintechnikunternehmen. Die Healthineers, gebildet aus „healthcare“, „engineer“ und „pioneer“ beschäftigen rund 52.000 Mitarbeiter in 75 Ländern und haben ihren Hauptsitz in Erlangen. Medizintechnik hat in der Siemens AG eine 172 Jahre lange Geschichte, 2018 wurde der Konzern als eigenständige AG mit Mehrheitsbeteiligung des Mutterkonzerns an die Börse gebracht.
Durchwachsene Zahlen machen Sorge
In den ersten 9 Monaten konnte Siemens Healthineers den Umsatz um 2% auf 10,6 Mrd € steigern. Der Gewinn lag mit 982 Mio € 8,4% niedriger. Besonders schlecht lief es im 3. Quartal. Der Umsatz ist um 7,2% auf 3,3 Mrd € gesunken. Der Gewinn lag mit 271 Mio € 23% niedriger. Die Corona-Pandemie hat die Nutzung medizinischer Ressourcen verschoben. Darunter litt vor allem das Segment Diagnostics. Viele Tests für Routineuntersuchungen, mit denen Healthineers viel Geld verdient, wurden ausgesetzt oder verschoben. Die Corona-Tests des Konzerns konnten diese Umsatzlücke nicht schließen.
Der Segmentumsatz ist um 16,7% auf 869 Mio € gefallen. Das bedeutendste Segment Imaging musste einen Umsatzrückgang von 3,4% auf 2,1 Mrd € hinnehmen. Advanced Therapies erzielte mit 372 Mio € 1,8% weniger Umsatz. Die größten Einbußen entstanden in Amerika (-9%). In Europa, Asien und Australien ist der Umsatz nur um 6% gesunken. In Deutschland konnte sogar ein Wachstum von 3% erzielt werden. Für das Gesamtjahr rechnet Healthineers mit einem Umsatz auf Vorjahresniveau und einem Gewinnrückgang.
Was Anlegern nicht schmecken dürfte
Das Unternehmen übernimmt den US-Krebsspezialisten Varian für 16,4 Mrd $. Einen Teil dieses Kaufs finanziert Healthineers mit einer Kapitalerhöhung um 75 Mio neue Aktien. Die Aktien wurden nur bei institutionellen Investoren platziert, wodurch der Anteil des Mutterkonzerns und der Altaktionäre geschmälert wurde. Healthineers kündigte an, mit weiteren Kapitalerhöhungen den Gewinn pro Aktie in den kommenden Jahren weiter zu verwässern. Für Anleger sind das keine guten Aussichten. Bleiben sie der Aktie besser fern!