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Der Ausbau des 5G-Netzes schreitet voran: Wer verdient daran?

Der Ausbau des 5G-Netzes schreitet voran: Wer verdient daran?
IRINA SHI / shutterstock.com
Inhaltsverzeichnis

Der Ausbau der schnellen 5G-Datennetze nimmt weltweit an Fahrt auf. Die Anwendungsfelder sind vielseitig. So geht es nicht nur um ein ultraschnelles Internet auf dem privaten Handy, sondern auch um das Internet der Dinge, das autonome Fahren sowie andere autonome Automatisierungsprozesse im Industriesektor und um neue Anwendungen der Telemedizin. Die 5G-Technik ist die Grundlage für diese nächste Stufe der Industrialisierung.

Große Potenziale bringen zuerst hohe Kosten

Doch die großen Potenziale müssen erst noch gehoben werden. Am Anfang stehen erst einmal hohe Kosten. Bis Ende 2022 sollen in Westeuropa und Nordamerika knapp 700 Mio. 5G-Anschlüsse ans Netz gehen. Zum Vergleich: Ende 2019 waren es nur 11 Mio. Anschlüsse. Bis 2025 soll jeder dritte Weltbürger einen Zugang zum 5G-Datenstandard haben. Das Marktpotenzial wird in konservativen Schätzungen auf 555 Mrd. € geschätzt. Allein in Deutschland soll der neue Markt 63 Mrd. € schwer sein. Hierbei sind verwandte Branchen, die auf den 5G-Netzen beruhen, noch gar nicht vollständig miteingerechnet. Zusammengenommen sind es wohl mehrere Bio €. Doch am Anfang stehen die Kosten.

Wer zahlt und wer verdient?

Was für AT&T, Telefónica, Verizon Communications, Vodafone oder Orange zunächst hohe Sonderausgaben bedeutet, sind für Nokia und Ericsson attraktive Mehreinnahmen. Jedoch sind die Auftragsbücher so prall gefüllt, dass nicht alle Anfragen bearbeitet werden können. Das überwältigende Potenzial wird dadurch noch verschärft, dass der dritte große Netzwerkbauer, Huawei, von einigen öffentlichen Aufträgen ausgeschlossen wurde. Einige europäische Regierungen sehen die Gefahr der Datenspionage durch die Einflussnahme von China auf die Konzernstruktur von Huawei.

Zur Wahrheit gehört aber auch: Nur Nokia und Ericsson werden den 5G-Netzausbau allein nicht schultern können. Es gibt zwar weitere kleinere Netzwerkbauer, diese sind angesichts der gewaltigen Auftragsvolumina aber eher zu vernachlässigen. Der große 5G-Billionen-Boom wird also noch etwas länger auf sich warten lassen (müssen).

Diese Annahme lässt sich auch mit Zahlen belegen. So ging der Umsatz des größten US-Anbieters AT&T um 1,7% auf 168,9 Mrd. $ zurück. Auch bei Verizon lag das Plus nur im einstelligen Prozentbereich. Ähnliche Ergebnisse meldete Vodafone. Bei Orange lief es dagegen bedeutend schlechter. Der französische Anbieter kämpft mit Rückschlägen auf dem Heimatmarkt und einem Vorstandswechsel wegen Veruntreuung von öffentlichen Geldern.

WarnerMedia geht bald eigene Wege

Einen größeren Strategieschwenk sehen wir bei AT&T. Der Telefonriese hatte TimeWarner im Jahr 2018 übernommen, um so sein Streaming-Geschäft auszubauen. Ein Komplettangebot aus Mobilfunk, Internet und Streaming sollte vor allem junge Kunden anlocken. Zu TimeWarner zählt auch die Serien-Schmiede HBO, die Game of Thrones produziert hat. Jetzt soll das Film-Geschäft wieder abgespalten und im 2. Quartal als WarnerMedia an die Börse gebracht werden.

Aktionäre von AT&T sollen je Aktie 0,24 Anteile an WarnerMedia erhalten. Zuletzt steigerte WarnerMedia seinen Umsatz um 17% auf 35,6 Mrd. $. Die Aussichten für 2022 sind solide.