+++ GRATIS Online-Webinar: +84.643 % KI-Revolution - Die Gewinn-Chance des Jahres! | SA. 01.04., 11 Uhr +++

Tecan Group: Schweizer Laborspezialist schraubt wegen Nachfrageboom Jahresausblick nach oben

Tecan Group: Schweizer Laborspezialist schraubt wegen Nachfrageboom Jahresausblick nach oben
Freedomz / shutterstock.com
Inhaltsverzeichnis

Auch wenn Aktien der typischen Pandemiegewinner wie die Tecan Group zuletzt hinterherhinkten, die Performance kann sich durchaus sehen lassen. Seit dem Jahreswechsel notieren die Papiere des Schweizer Labortechnikherstellers mit mehr als 50% im Plus. Angetrieben wurden die Kurse durch die starke operative Entwicklung und die anhaltende Wachstumsdynamik. Für das Gesamtjahr stellt Firmenboss Achim von Leoprechting jetzt sogar einen höheren Umsatz und Ergebnis in Aussicht.

Wer hinter der Tecan Group steckt

Bevor wir auf die jüngsten Zahlen und die angehobene Prognose kommen, möchte ich Ihnen gerne noch einige Hintergrundinformationen zum Geschäftsmodell des Konzerns liefern: Die Tecan Group ist in der Herstellung und dem Vertrieb von Laborinstrumenten und Automatisierungslösungen für die Bereiche Biopharma, Forensik und Klinische Diagnostik tätig.

Die Geschäftssegmente sind in Life Sciences Business (Endkundengeschäft) und Partnering Business (OEM-Geschäft) gegliedert. Die Unternehmensgruppe ist in der Entwicklung, der Produktion und dem Vertrieb von Geräten und automatisierten Workflow-Lösungen für weltweit führende Life-Sciene-Unternehmen und Labore aktiv. Der Hauptkundenkreis des Konzerns sind Forschungsabteilungen von Universitäten, diagnostische Laboratorien wie auch Pharma- und Biotechnologieunternehmen.

Zudem ist die Tecan Gruppe als Originalgerätehersteller (OEM) in der Entwicklung und Fertigung von kundenspezifischen OEM-Instrumenten, Systemen und Komponenten, die dann von den Partnerunternehmen vertrieben werden, tätig. Verbrauchsmaterialen und weltweiter Kundenservice und technischer Support ergänzen das Angebot.

Kontinuierliches profitables Wachstum

Mit seiner Positionierung konnte Tecan in den letzten Jahren punkten: Seit 2013 kletterten die Umsätze von 388,3 auf 636,8 Millionen CHF in 2019. Gleichzeitig erhöhte sich der Nettogewinn von 45,7 auf 73,2 Millionen CHF. In den vergangenen neun Geschäftsjahren lag die Nettogewinnmarge immer über der 10%-Marke (zwischen 10,07 und 12,98%).  

Corona sorgt für Sonderkonjunktur

In diesem Jahr läuft es ausgesprochen rund für den Schweizer Konzern. Wegen der anhaltend starken Nachfrage nach einer Reihe von Produktlinien, die den globalen Kampf gegen die Coronavirus-Pandemie unterstützen, geht das Unternehmen jetzt für das Gesamtjahr 2020 von einem Umsatzwachstum in Lokalwährungen im niedrigen bis mittleren Zehner-Prozentbereich aus.

Für Sie zum Vergleich: Bislang peilte Tecan „lediglich“ ein Umsatzwachstum im hohen einstelligen Prozentbereich an. Gleichzeitig legte der Laborausrüster bei der Ergebnisprognose eine Schippe drauf: Der operative Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) soll nun auf über 20,5% ansteigen. Bislang war das Management „nur“ von 19,6% ausgegangen.

Auftrag der US-Regierung

Unter anderem zählt der Konzern auch die US-Regierung zu seinem Kundenkreis. Ende Oktober wurde bekannt, dass der Laborausrüster einen entsprechenden Großauftrag eintüten konnte. Tecan wird die US-Produktion für Pipettenspitzen für Covid-19-Tests erweitern. Dafür investieren das US-Verteidigungsministerium und das US-Gesundheitsministerium 32,9 Millionen Dollar.

Die neuen Fertigungslinien würden voraussichtlich im Herbst 2021 die Produktion von Pipettenspitzen aufnehmen. Sie sollen bis Dezember 2021 zu einer Erhöhung der US-Testkapazität um mehrere Millionen Tests pro Monat beitragen. Sie müssen wissen: Einmal-Pipettenspitzen sind den Angaben zufolge eine Schlüsselkomponente für molekulare Sars-Cov-2-Tests und andere Untersuchungen, die auf vollautomatischen Hochdurchsatzsystemen durchgeführt werden.

Auch wenn die Nachfrage nach COVID-Testinstrumenten und Verbrauchsartikeln für einen Extraschub sorgt, Firmenboss Leoprechting rechnet auch nach der Pandemie nicht mit einem Einbruch. Die Spitzennachfrage werde zwar abnehmen, ein Großteil der Investitionen sei aber nicht COVID-spezifisch.