Teradyne und ABB: Zwei Robotik-Profiteure
Gestern habe ich Ihnen hier im Schlussgong geschrieben, dass der Fach- und Arbeitskräftemangel, der auch auf die demografische Entwicklung in vielen Ländern zurückzuführen ist, dafür sorgt, dass die Nachfrage nach Robotern (nicht nur im industriellen Bereich) in den kommenden Jahren stark anziehen sollte.
Ich stelle Ihnen nun zwei Unternehmen vor, die davon profitieren. Dabei handelt es sich um den Schweizer ABB-Konzern und das US-Unternehmen Teradyne.
Teradyne: Der Prüf- und Roboter-Experte
Das US-Unternehmen Teradyne ist hier in Europa (noch) relativ unbekannt. Dank der Teradyne-Produkte können Sie aber relativ sicher sein, dass neue technische Geräte, die Sie kaufen, auch funktionieren.
Teradyne gehört weltweit zu den größten Anbietern von technischen Test-Lösungen. So werden weltweit Chipsätze für die Automobil-, Industrie-, Kommunikations-, Computer- oder auch Spielebranche vor dem Einbau auf ihre Funktionstüchtigkeit getestet.
Da in immer mehr Lebensbereichen Computer-Chips benötigt werden, braucht die Industrie auch immer mehr Testgeräte. Große Hoffnungen setzt Teradyne auch in neue Testsysteme, die speziell für 5G-Geräte entwickelt wurden. Insgesamt decken die Testgeräte rund 90% des Umsatzes ab.
Die restlichen 10% des Umsatzes werden in der Sparte Automatisierung erzielt. Hier setzt Teradyne auf hochmoderne Roboter (Cobots). Ein Meilenstein war die Übernahme des Cobot-Pioniers Universal Robots aus Dänemark.
Mit einem Schlag wurde Teradyne so zu einem der weltweit größten Cobot-Hersteller. Die Teradyne-Tochter Universal Robots hat in den vergangenen Jahren bereits über 50.000 Cobots verkauft.
ABB: Roboter aus der Schweiz
Der Schweizer Technologiekonzern ABB hat in seiner Historie bereits über 500.000 Roboter verkauft und ist auch in das Cobot-Segment vorgestoßen. YuMi war die erste Cobot-Generation aus dem Hause ABB. Neu im Portfolio sind die leistungsstärkeren „Cobot-Familien” GoFa und SWIFT.
ABB deckt nicht nur den Boom-Markt Roboter ab, sondern ist auch ein E-Mobilitäts-Gewinner! Denn der Schweizer Industriekonzern ist nicht irgendein Player auf dem Markt für E-Ladesäulen, sondern es ist der Anbieter, der vor einiger Zeit die weltweit schnellste E-Ladestation auf den Markt gebracht hat.
Die Terra 360, so heißt die neue E-Ladestation von ABB, wurde im vergangenen Jahr vorgestellt. Und weil die Perspektiven in dieser Sparte so gut sind, sollen sie auch sichtbarer gemacht werden.
ABB will die E-Mobility-Tochter an die Börse bringen. Der Börsengang soll Ende 2023 oder Anfang 2024 über die Bühne gehen. Das wäre für die ABB-Aktie ein enormer Kurstreiber.