Zebra Technologies-Aktie kratzt nach Quartalszahlen am Allzeithoch

Das Schlagwort Künstliche Intelligenz (kurz KI) ist in aller Munde und hat in den letzten Jahren bei einigen Aktien für zum Teil spektakuläre Kursbewegungen gesorgt. Auch die Papiere des US-Konzerns Zebra Technologies konnten von dieser Euphorie profitieren. Seit dem Jahreswechsel kletterte die Aktie um mehr als 50% in die Höhe. Auf Sicht der letzten fünf Jahre summiert sich das Kursplus sogar auf über 800%.
Zebra Technologie: Der Spezialist für Datenerfassung- und verarbeitung
Auch wenn die Firma hierzulande eher unbekannt sein dürfte, Zebra Technologies ist beileibe kein Startup mehr. Das Unternehmen wurde bereits im Jahr 1969 gegründet und beschäftigt inzwischen über 8.200 Mitarbeiter. Die in Illinois ansässige Gesellschaft ist auf die Herstellung von Barcode-Druck- und Lesetechnologien spezialisiert.
Die Firma ist auch ein Anbieter von Enterprise Asset Intelligence und stellt Anwendungen zur Kontrolle von Maschinen und Arbeitsprozessen her. Beispiele von diesen Produkten und Arbeitsprozessen sind Datenfassungssysteme wie Drucker, Barcode Scanner sowie auch Echtzeit-Ortungssysteme und Radiofrequenz-Überwachungsmodule.
Datenverfügbarkeit treibt Automatisierung voran
Dabei profitiert Zebra Technologies von der Automatisierungswelle, die quer durch zahlreiche Industrien rollt. Die zunehmende Verbreitung von IT und internetbasierter Automatisierung in Einzelhandel, Logistik und Produktion bedeutet, dass immer mehr Daten erfasst und analysiert werden müssen. Hier kommen Zebras Produkte ins Spiel.
Die mobilen Computer und RFID (Radiowellen-Identifikations)-Geräte erfassen in Echtzeit jede Menge Daten, was Unternehmen dabei hilft, ihre Roboter zu überwachen und die Produktivität zu steigern. Das geht so weit, dass sogar Spieler in der National Football League (NFL) mit RFID-Tags ausgestattet sind, um ihre Leistung in Echtzeit zu überwachen.
Kräftiges Wachstum in den letzten Jahren
Mit seiner Positionierung konnte der US-Konzern in den zurückliegenden Jahren beachtliche Zuwachsraten erreichen. Seit 2014 kletterte der Umsatz von 1,67 Milliarden Dollar auf 4,48 Milliarden Dollar in 2000. Zeitglich verbesserte sich der Gewinn von 32 auf 504 Millionen Dollar.
Umsatzplus im dritten Quartal höher als erwartet
Im vergangenen Quartal hielt die hohe Wachstumsdynamik an: Zebra Technologies steigerte die Umsätze auf 1,44 Milliarden Dollar. Das entspricht einem Zuwachs um 27,4% und lag nochmals 40 Millionen Dollar über den Erwartungen der Analysten. Das bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) erhöhte sich sogar um 35,7% auf 312 Millionen Dollar. Entsprechend verbesserte sich die EBITDA-Marge um 1,4 Prozentpunkte auf 21,7%.
Zebra Technologies erfreut Anleger mit Gewinnsprung
Unter dem Strich stand ein Nettogewinn von 199 Millionen Dollar beziehungsweise bereinigt 4,55 Dollar je Aktie in den Büchern des Konzerns. Im Jahresvergleich entspricht dies einer Steigerung von 71,6%. Auch das lag nochmals deutlich über den Konsensschätzungen. Zum Vergleich: Die Analysten hatten im Vorfeld nur einen Gewinn von 4 Dollar je Aktie gerechnet.
Zukäufe sollen Wachstum beflügeln
Für das laufende vierte Quartal rechnet das Unternehmen mit einem Umsatzplus zwischen 8 und 12% und einem bereinigten Gewinn je Aktie zwischen 4,20 und 4,50 Dollar. Neben organischem Wachstum setzt Zebra Technologies auch auf Zukäufe: Im dritten Quartal wurde Fetch Robotics übernommen. Die autonomen mobilen Roboter von Fetch Robotics werden für optimierte Kommissionierungslösungen und die Automatisierung manueller Materialtransporte in verschiedenen Einrichtungen eingesetzt.
Zudem gab Zebra Technologies den Kauf von antuit.ai bekannt. Die Integration der KI-gestützten Nachfrageprognoselösung von antuit.ai in das Portfolio von Zebra ermöglicht es Einzelhändlern und Konsumgüterherstellern, ihre Planung und Ausführung zu kombinieren, ihre Margen zu optimieren und das Umsatzwachstum zu steigern. Den Anlegern scheint die Strategie zu gefallen. Nach der jüngsten Kursentwicklung kommt Zebra Technologies inzwischen auf einen Börsenwert von knapp 31 Milliarden Dollar.